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                              ...Wanderleben...

                                         ... auf dem längsten Weg der Welt ...

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Stand:
25.11.2015

Italien -Region Kalabrien- (21.05.2015)

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Stadt: Trebisacce (9.000 Einwohner) —– So sehen in ganz Italien die metallischen Ortstafeln aus, die meist nicht ganz deutlich zu interpretieren, aber schön anzusehen, dem Reisenden eine Hilfe sein soll. Trebisacce ist eine typische Kleinstadt, oben auf dem Hügel das alte, historische Zentrum (immer oben gebaut, weil damals oft böse Eroberer vom Meer nichts Gutes verhießen) und unten die moderne Neustadt, oft viel größer und rasch gebaut damals in den 50er und 60er Jahre, und heute meist verfallener und mitgenommener aussehend, als jene Gebäude aus dem Mittelalter. Kalabrien. Morgen verlasse ich diese Region dann, Italiens wohl wildeste Ecke überhaupt mit seinen freundlichen Bewohnern die nicht selten Deutsch können (viele Kalabresen waren mal in Deutschland arbeiten) und oft gern für einen Plausch zu haben sind. Morgen verlasse ich das “Land” Kalabrien…. eine kleine Welt für sich….
 
Italien -Region Kalabrien- (21.05.2015)

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Stadt: Trebisacce (9.000 Einwohner) —– Also zahle ich dann wieder um weiter zu kommen; 7€ bis Trebisacce was ich mir auf der Landkarte aussuche, immer entlang des Meeres nach Norden in Richtung Basilikata. Tebisacce ist die nördlichste Stadt in Kalabrien und perfekt hier noch mal halt zu machen. Wieder findet sich leicht ein lauschiger Platz zum zelten zwischen Schilfgras in einem trockenen Flussbett mit Anschluss zum Strand
(Bild: Ravennagras & blühender Oleander)
 
Italien -Region Kalabrien- (21.05.2015)

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Stadt Crotone (65.000 Einwohner) ——- Ich muss akzeptieren dass hier in Italien das trampen einfach nicht geht. Auch wenn hier wirklich jeder, egal wie arm, ein eigenes Auto hat und die Motorisierung im Lande sogar noch höher liegt als die in Deutschland. Vielleicht ist das auch der Grund…. auf dem Weg zum Bahnhof, der außerhalb der Stadt liegt, durchstreife ich typische Wohnviertel die eher an Ghettos in Amerika erinnern, doch gerade hier in Süditalien leben besonders viele vom Nötigsten. Eine Aussicht auf Besserung gibt’s nicht, die Arbeitslosigkeit verharrt seit Jahren auf 25 - 30 % (inoffiziell) und Kalabrien stellt als ärmste Region im Lande ganz besonders brisant da, wobei die hohe Rate von Eigenheimen dem deutlich gegenüberstehen; ganz Kalabrien ist übervoll zersiedelt, wo man hinschaut, überall Gebäude, teils unfertig oder leerstehend. Oft handelt es sich um zweit, dritt oder vierthäuser. Die Kalabresen bauen was das Zeug hält erstmal mit kleinstem Geld ein halbfertiges Haus, lassen die Grundmauern oft Jahre stehen, und dann geht’s weiter - oder auch nicht. Während in Nordeuropa die Geldvermögen und Versicherungen wesentlich höher liegen als hier, haben diese Leute aber ihr “Vermögen” in Beton gegossen. Was nützt eine Lebensversicherung wenn man kein eigenes Haus hat? Zudem kostet der durchschnitts-kalabrische Bau irgendwo in der Landschaft kaum mehr als 100.000 €, und das teilen sich noch die Brüder, Schwestern und überhaupt alle, bis irgendwann jeder genug hat….. schön wär’s; genug bekommt naturgemäß bekanntlich keiner; immer mehr können sich selbst die billigsten Schrottimmobilien trotz lebenslanger Mühe nicht mehr leisten, während die obersten 20-30% der Einkommensscala, pro Person auf gleich mehrere Häuser kommen …. und die ganz Reichen bauen noch viel, viel mehr……
 
Italien -Region Kalabrien- (20.05.2015)

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Stadt: Crotone (65.000 Einwohner) —– Wo bin ich? …..Daaaaa, ganz am Rande hinter’m Busch, gut versteckt hier oben in den Sandbergen von Crotone.
 
Italien -Region Kalabrien- (20.05.2015)

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Stadt: Crotone (65.000 Einwohner) ——– In Crotone gibt es keine sonderlich markanten Wahrzeichen die sofort an diese abgelegene Stadt ganz am Rande Italiens denken lässt, wären da nicht diese Sandberge die Crotone halbwegs umgeben. Einst mal von Macchia, dem natürlichen Buschwald, bewachsen, konnten die Wurzeln der kleinen Bäume den Boden halten. Doch wie überall im Lande kannte die Kurzsichtigkeit der Menschen kein halten, holzten alles ab was ihnen vor die Axt kam…. mit dem Ergebnis, dass jetzt alles erodiert, der Sand bei jedem Regen immer weiter abrutscht und die nächsten Häuser der Stadt bedroht. Zudem ist das eigentlich schöne Gebiet verbotene Zone, da hier ständig und überall Einsturzgefahr droht. Nicht aber für mich, da der heute steinharte Sandboden total trocken genug halt bietet um sogar hier oben die Nacht zu verbringen; Zelten mit toller Aussicht auf Crotone, besser geht’s nicht ….
 
Italien -Region Kalabrien- (20.05.2015)

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Stadt: Crotone (65.000 Einwohner) —– Bevor ich das Tagesziel Crotone erreiche, greife ich (wieder) mit einem Versuch zu trampen ordentlich ins Klo: Ganze zwei Stunden (gefühlte vier!) stehe ich hier an dieser extrem unerlaufenen Straße die von Catanzaro-Lido entlang der Küste die 70 km nach Crotone führt. Tosend kracht eine gewaltige Blechlawine pausenlos an mir vorbei, dabei stehe ich perfekt am Ortsausgang im staubigen Abseits auf breitem Asphalt. Müll, Unkraut und wild umherfahrende, wendende Autos um mich herum, doch ich halte aus, stehe und stehe aber nix da, keiner kommt mal auf die Idee den offensichtlich seriösen Fernreisenden mit seinem dicken Rucksack mitzunehmen ….. oft grüßen mich die Fahrer, zeigen mir den Daumen und hupen, ein Zeichen der Sympathie (?) …. ich weiß es nicht. Nach ungefähr 20.000 an mir vorüber gezogenen Fahrzeugen, trotte ich schwach durch die Hitze zum Bahnhof, und löse ein Ticket für 6 € …. ….. …… Crotone kenne ich ja schon, da ich bereits vor 14 Jahren hier einer meiner ersten Reiseabenteuer verbrachte. Verändert hat sich hier nicht viel, nur dass wesentlich mehr Ausländer die abgelegene Stadt im Kalabrischen Nirgendwo bevölkern; Schwarzafrikaner und Pakistaner scheinen in diesem wirtschaftlich schwächsten Ort Italiens immer noch über die Runden zu kommen. Dabei war Crotone mal viel wohlhabender; vor 2800 Jahren als “Kroton” von den Griechen gegründet, war es einst eine reiche Handelsstadt der alten Helenen, verlor aber bereits später schon unter den Römern an Bedeutung. Heute sind kaum noch antike Überreste zu bewundern. Ein Kastell aus dem Mittelalter und eine eher unscheinbare Kathedrale fallen mir auf, ansonsten bemüht sich die Stadt offensichtlich ihrer ökonomischen Bedeutung, hat einen völlig überdimensionierten Hafen, der größtenteils eher brach liegt, und jede Menge (chemische) Industrie an ihren Rändern zum Meer, wo auch viel das für Süditalien übliche Bild des Zerfalls dominiert. Doch Crotone lebt; eine Promenade wo wenig der Tourismus eine alles erobernde Rolle spielt, und viele freundliche Leute die gern mit mir auf Deutsch plaudern treffe ich hier. Für fünf Euro finde ich auch hier genug um heute satt zu werden…. am Strand mache ich Pause; die Latschen sind kochend heiß, ich schwimme mich im Meer sauber ….
 
Italien -Region Kalabrien-

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Stadt: Catanzaro (93.000 Einwohner) —– Catanzaro, die politische Hauptstadt Kalabriens, liegt wie zu erwarten hoch auf einem Berg gelegen, wo alles dicht an dicht bebaut kaum irgendwas weitläufig aussehen lässt. Folglich tue ich mir schwer hier mal was anständig fotogenes zu finden; Autos und nochmals Autos kämpfen in den ohnehin engen Straßen um jeden Meter, egal was ich vor die Linse nehme, überall prangen die allgegenwärtigen Karossen mitten drinnen…. im historischen Kern der Stadt finde ich eines ihrer geistigen Zentren: Der Dom Catanzaro fällt zwar kaum aus Schönheit ins Bild, sondern wegen seiner “modernen” Bauart der 60er Jahre, was in seiner kühlen Nüchternheit mal was anderes ist. Eine historisch gewichtigere Basillika gibt es hier zwar auch, doch zieht mich ihr Universal-Barock mittlerweile - und zugegeben, nicht mehr so in ihrem Bann… zu verwöhnt kann so ein in Italien viel gereistes Auge mit der Zeit werden, so sehr, dass die eigentlich abweisende Marmor-ästhetik der 60er wieder interessant wird.
 
Italien -Region Kalabrien- (20.05.2015)

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Stadt: Tiriolo (3.900 Einwohner) —— Ab geht’s nun wieder, doch zuvor fällt mir noch dieser “Doppelkopf” hier in Tiriolo auf; der soll zeigen, dass die Berglage hier so besonders ist. Der Blick auf zwei Meere, einmal links und rechts, in der Mitte Kalabriens “Zehenspitze”, soll uns die Skulptur weisen. Für 1,80€ muss ich erstmal den Bus nach Catanzaro nehmen, immerhin ganze 19 Kilometer.
 
Italien -Region Kalabrien- (19.05.2015)

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Stadt: Tiriolo (3.900 Einwohner) —– Vom alten Haus in dem Giuseppes Papa vor über 60 Jahre geboren ist, dessen alte Holztür noch aus dieser Zeit stammt, bis zum Panorama über die neuere Unterstadt von Tiriolo, erbaut in den 50er Jahren als die Bauern massenweise in die Städte zogen. Dort unten ist auch mein Gästezimmer wo ich heute ganz früh in die Haia verschwinden werde; morgen muss ich nämlich früh raus, weil der Bus um acht runter nach Catanzaro geht, danach kommt erstmal viele Stunden gar nichts … auch wenn ich deshalb die Wäsche nicht sauber bekomme (die ist bis morgen früh nicht trocken) schaue ich dankbar auf die kurze aber tolle Zeit hier zurück; die ganze Wohnung riecht schon wieder intensiv nach ganz leckere Sachen; 19:32 Uhr, in der Küche herrscht Hochbetrieb, gleich ruft die Mama zum Schmaus……
 
Italien -Region Kalabrien- (19.05.2015)

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Stadt: Tiriolo (3.900 Einwohner) ——- Na, das ich genau hier gelandet bin, Tiriolo liegt ziemlich weit hinter Catanzaro auf dem Berg von wo die Aussicht unglaublich auf beide Seiten der “Stiefelspitze” Italien reicht; rechts der Blick zum fernen Meer bis zum Stromboli an dessen Horizont, links die Südküste mit der größeren Catanzaro im Vordergrund, allerdings leider heute recht im Dunst zu unkenntlich für ein tolles Foto…. egal, mit Giuseppe renne ich den Berg weit bis über’s Dorf hinauf, schwitze ordentlich den Alkohol von gestern aus, und gucke auf Tiriolo hinab. Die Zeit heute ist perfekt; 22 Grad, keine knallende Sonne und es duftet überall stark nach mediterranen Pflanzen; Fenchel wächst überall und die Pinien duften mit den Akazien um die Wette….
 
Italien -Region Kalabrien- (18.05.2015 )

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Stadt: Tiriolo (3.900 Einwohner) ——- Und es hat doch noch geklappt; zu Gast bei Familie Ciccone im Bergort Tiriolo, ca 25 Kilometer landeinwärts hinter Catanzaro. Giuseppe (links neben mir) fand ich bei Couchsurfing und lud mich ein. Während die beiden sehr gastfreundlichen Eltern kein Wort von mir verstehen, spreche ich mit ihren beiden Söhnen Giuseppe (31) und Francesco (30) im perfekten Englisch und übersetzen meinen Wortschwall gekonnt und flink, schließlich ist das Interesse von Mama & Papa am Wanderleben groß. Ihre Kinder kennen sich mittlerweile gut aus in der Welt, kennen Couchsurfing und bin ihr erster Gast in ihrem kleinen Ort. Das feiern wir bei reichlich kalabrischen Tischwein zu pikanten Rindfleisch, einer Art Auflauf aus verschiedenen Gemüsen und dem herrlichen Zitronenlikör (Limoncello)…. ohnehin war ich schon leicht angeheitert von den Bieren auf der Promenade. Heut Abend aber gehört es sich endlich mal wieder zu feiern. Hach, tut das gut, mal wieder unter Menschen :-)
 
Italien -Region Kalabrien- (18.05.2015)

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Stadt: Catanzaro-Marina (20.000 Einwohner) ——– Wo ich heute lande? Keine Ahnung, ist aber auch egal, da es einfach überall schön ist hier am Meer, in all den kleinen Orten an der kalabrischen Küste. Das Zugticket schafft mich letztendlich noch bis Catanzaro-Marina, einem urbanen Vorposten am Meer der größeren Stadt Catanzaro, die fünf Kilometer landeinwärts in den Bergen liegt. Hier schlendere ich umher, schaue nach billigen Essen und finde mich zurecht. Auch das breite Flussbett neben dem Ort erkunde ich am Rande, dort könnte ich die nötige Zuflucht in der Wildnis abseits der Stadt finden heute Abend. Beruhigt und gelassen ziehe ich wieder zurück an die belebte Promenade, bewaffnet mit zwei dicken Flaschen Bier, setze ich mich auf die Mauer und schaue den Abend und all den Leuten hier entgegen. Es ist warm, das Meer rauscht und duftet nach Salz. Die Zeit vergeht und ich über mich im kompetenten Nichtstun. Doch dann klingelt mein Handy…. jaaaaaaa, da spricht tatsächlich Giuseppe, den ich mal vor Tagen bei Couchsurfing.com anschrieb; das warten auf irgendwas hat sich gelohnt; wir verabreden uns vor dem Palace Hotel, er holt mich ab. *freu*
 
Italien -Region Kalabrien- (18.05.2015)

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Stadt: Roccella-Lonica (6.700 Einwohner) —– da zahle ich schon 10,20 € für die eigentlich überschaubare Strecke Melito - Catanzaro, und komme kaum voran. Nach zweistündiger Wartezeit im WiFi-freien Melito, geht’s erstmal 60 km bis nach Roccella. Hier sitze ich nun weitere satte fünf Stunden bis dann mal der Zug nach Catanzaro geht….. der Hauptstadt Kalabriens. Naja, mir soll’s recht sein und fühle mich ganz wohl hier. Von der Bergfestung Roccellas überschaue ich noch die Kleinstadt und freue mich über die netten Leute hier, die meine superschwere Tasche in Obhut unten in einer Bar nahmen. Somit erreiche ich das eigentliche Ziel heute recht spät; zuerst Catanzaro-Lido, dann Catanzaro City …. und alles ist fürchterlich umständlich. Aber egal, die Warterei lehrt mich die Sache anders zu sehen: Ich habe Zeit, aber kein Geld…. deshalb verbringe ich den halben Tag an eben diesen Ort, sehe ihn mir an und genieße das Leben. Jaja, trampen ging jedenfalls nach einer Stunde drüben in Melito nicht, war wieder zu ungeduldig. Aber es drängt; 10 € allein für’s Bahnticket, ca 8 € für’s Essen….. macht zusammen 18 Penunsen. Zuviel pro Tag für die geplanten drei Monate bis Istanbul …. ……………… bis Catanzaro also noch, danach MUSS ich trampen, - länger als ohnehin mit der italienischen Bahn kann es sicherlich auch nicht dauern. (Bild: Roccella von oben. Hier hat mich die Kalabrische Bahn zwischengelagert, bis es gemächlich weiter geht)
 
Italien -Region Kalabrien- (18.05.2015)

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—– Auch der Rückweg ist nicht ohne; zweimal müssen die Schuhe aus und der Weg führt schwer beladen barfuß durch’s eiskalte Nass über scharfe Steine. Ein falscher Schritt und alles was ich trage, besitze und bin, ist klatschnass…. aber ich schaffe es, wasche ich noch gründlich und gehe weiter nach Melito. Dort versuche ich mal wieder zu trampen, da die Landstraße gleich auf dem Wege liegt…
 
Italien -Region Kalabrien- (18.05.2015)

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——- Na das hat sich aber gelohnt: Der steinige, weite Weg abseits der Stadt hinauf des Flusses in den Berg. Hier schlief ich ruhig und fest, trank abends noch das gute Bier welches ich so schwer trug und weiß, dass ich in Kalabrien bin, dieses wilde Land ganz unten an der “Zehenspitze” von Italien.
 
Italien -Region Kalabrien- (17.05.2015)

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Stadt: Melito Porto Salvo (11.000 Einwohner) —– In Melito gibt’s schonmal nirgends ein WiFi, also dann mal los, entlang des Strandes wo ich allerdings heute auch nicht schlafen kann, hier ist es momentan zu wild, da der Wind stark bläst, die Wellen toben und es ist laut hier… da kommt etwas weiter ein halbtrockenes Flusstal ganz gelegen, verspricht die nötige Abgeschiedenheit für das kostenlose Nachtlager. Weit hoch gehe ich ins Landesinnere, vorbei an Verschlägen aus Müll und Sperrholz in denen Zigeuner leben. Vorbei an dessen Ziegen die hier überall grasen und den kuriosen Blicken - auch von dessen Besitzern. Die Wolken hängen schwer und mir ist nicht wohl dabei hier zwischen den Büschen auf dem Kies des Flussbettes heut Nacht zu ruhen; ein Sturzregen ganz plötzlich kann hier unten im tiefen Süden schnell Tsunamiartige Flutwellen schaffen die sich aus den Bergen in die Täler ergießen. Somit klettere ich schweißtreibend in die Hügel und finde bald eine schöne Stelle, sicher und weich gebettet unter rauschenden Pinien.
(Bild: Trockener Flusslauf bei Melito)
 

Italien -Region Kalabrien- (17.05.2015)


Der Zug poltert gen Norden, vorbei an riesengroßen Raffinerien und seltsamen Fabriken, da wo Italien alles andere als Postkartenhaft aussieht, vorbei an Catania, meiner Lieblingsstadt auf der Insel, und letztlich nach Messina wo in allerletzter Sekunde (!) die Fähre hinüber ans Festland geschafft ist…… gleich nach meinem Sprung auf’s Deck, schließen die mächtigen Rampen und Messina rückt ferner und ferner….

Ich genieße das Glück jetzt hier zu sein; in Messina geht erst in sechs Stunden das nächste Boot rüber.

Kalabrien steht mir nun (wieder) bevor. Diesmal durchreise ich diese Region an Italiens Stiefelspitze südwärts in Richtung Osten, immer entlang dem blauen Meer.

Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien19

DA WILL ICH HIN ….

Auf die andere Seite, nach SIZILIEN.

Von Reggio fahren ständig Fähren rüber. Sizilien, ein alter Traum meiner Jugend erfüllt sich somit bald… doch mit Kalabrien bin ich noch lang nicht fertig; hier kehre ich zum März nächsten Jahres wieder zurück, erkunde die andere Seite Süd Kalabriens auf dem Weg zur Basilikata, und vor allem die spannende Küche dieser Region.

Doch dazu später mehr, Sizilien ruft jetzt, Gastgeber dort warten auf mich (oder nicht…?) und Georg kommt am 20.12. machen dann wieder zusammen “Urlaub” zwischen Trapani und Palermo, uuuuuund dann nimmt er mich mit : Heimaturlaub bis März bei Freund und Familie….  dann fliege ich wieder zurück nach Trapani …. ziehe weiter auf den Pfaden meines Weltweges …..
 
Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien18

Eine Besonderheit für Reggio dürften wohl diese Rolltreppen sein, von der Fußgängerzone quer zu den Seitenstraßen. Reggio steigt mit jeder Straße landeinwärts an und irgendein Mafia-Stadtrat wollte sich wohl mit diesem Projekt verewigen….
Dennoch sehe ich deutlich die Bemühungen, Reggio zu modernisieren, zu verschönern; der gesamte Corso Giribaldi wird aufgerissen, die alten, eigentlich schönen Marmorplatten, mit einem eher nach Krankenhausflur, steril aussehenden Marmor Imitat, gradlinig und “zeitgemäß” ersetzt.

Seit 2012 läuft vieles in Reggio anders, als der gesamte Stadtrat vom Römischen Innenministerium entmachtet wurde, weil die mafiöse Versumpfung dermaßen extreme Züge nahm, und nun ein Neustart im Gange ist.

Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien17

Zwei Kilometer zieht sich der Corso Giribaldi mit seinen vielen Geschäften durch die große Stadt. Mir tun die Latschen weh vom langen Tag, doch der Abend gehört heute mal mir. Endlich kann ich mal nach dem Dunkelwerden draußen sein… so was gab es zuletzt wohl noch als ich fünf war…
 
Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien16

Mit einer hölzernen Balken-Dachkonstruktion unterscheidet sich der ansonsten einfache Bau der Kathedrale von Reggio deutlich von anderen Kirchen.
Hier kommen sie aber dann auch alle hin, die “ehrenwerten” Paten der Ndrangheta, schön ihre Beichten verrichten und dann wieder hinaus nach Gomorra ….
 
Italien -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien15

Somit “kaufe” ich mir heute auch einen ganzen Abend, den ich ansonsten ja nie habe, wenn das Zelt spätestens um halb fünf stehen muss.

In Reggio laufe ich trotz immer noch und wieder schmerzenden Fußes durch die Stadt um diese anzusehen; 1908 komplett von einem Erdbeben zerstört, wurde die gesamte Stadt im modernistischen Schachbrettprinzip wieder aufgebaut. Somit wirkt Reggio eher wie eine amerikanische Stadt mit seinen rechtwinkeligen Straßen, mit kaum historischer Bausubstanz.

Dem großen Beben von Messina 1908, wo 15.000 Menschen starben, ging das große Beben von 1783 zuvor, mit 30.000 Toten.

Allerdings und komischerweise zogen die Kalabresen wenig Lehren aus der Sache; alles andere als Erdbebensicher, was technisch nur unwesentlich aufwändiger wäre, sind die billig und einfach erbauten Hochhäuser in denen die 185.000 Einwohner der Stadt heute leben.

Die Region an der Meerenge von Messina (Messina ist eine Großstadt auf der anderen, sizilianischen Seite) ist seismisch aktiv und ein neues Beben würde wohl alle Katastrophen übertreffen….

Mit zwei Millionen Einwohnern ist Kalabrien zwar weniger dicht bewohnt, lässt aber wegen der unverhältnismäßigen Zersiedlung den Eindruck entstehen, dass hier doppelt so viele leben, was an den vielen leeren Häusern liegt, die als zweit, dritt oder viert-Wohnung ein traditioneller Bestandteil des tiefen Südens darstellt. Zudem verschandeln die schönste Küste Italiens Unmengen an schäbigen Betonarpatments für Feriengäste. Ein Land zugebaut und frei von jeglichem Schutz davor….
(Bild: Die Basilika und Kathedrale von Reggio, ebenfalls wieder aufgebaut vor 106 Jahren nach dem Beben,  - im neoromanischem Stil.)
 
Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien14

Hmmm, da sitze ich nun auf einem weichen Bett für 40 Euro in Reggio. Wieder von einem Gastgeber versetzt scheine ich allmählich zu begreifen wie verlogen die Mentalität hier unten im tiefen Süden ist…. - fröhlich Einladungen schreiben und dann sich nie mehr melden…. so was erlebte ich seit Napoli schon öfter. Komisch, echt komisch.
 
Italien  -Region Kalabrien- (02.12.2014)

Kalabrien13

Doch der Zug kommt, ich glaub es kaum.

Überfüllt und stickig, ich drücke mich auf einen der letzten freien Plätze neben einigen dicken Zigeunern.

Draußen hinter den trüben Fenstern, die wohl noch nie einen Putzlappen gesehen haben, zieht das sonnige Kalabrien vorbei, laut krachen die Gleisen während de vielen Tunnel, die Fenster sind teils offen.

Rosarno sehe ich, ein eher unschöner Ort der noch vor kurzem in die Schlagzeilen kam, weil Jugendliche mit Gewehren tötliche Jagd auf die vielen Schwarzafrikaner machten, Jungs deren Väter zur Ndrangheta gehören und der Ort von heftigen Rassen-Krawallen erschüttert wurde.

Dann Gioia Tauro, Italiens größter Containerhafen, völlig im Besitz der Mafia und deshalb Hauptumschlagplatz für harte Drogen; 80% des kolumbianischen Kokains, kommen hier ohne weiteres nach Europa. Jeder weiß es, doch der italienische Staat scheint offenbar machtlos zu sein….

Nach langer Fahrt, 100 km von Tropea weiter südlich, erreiche ich endlich Reggio di Calabria, Kalabriens größte Stadt an der Meerenge von Messina, wo ich zum ersten male Sizilien sehe, fast zum greifen nah auf der anderen Seite…

Reggio wirkt eher wie eine Stadt in Marokko oder der Türkei; einfachste, mehrstöckige Wohngebäude zweckmäßig und billig hochgezogen in den 60er und 70er Jahre, nichts altes, historisches fällt auf.

Auch am Bahnhof, nur Autos überall Asphalt, schräge Bordsteine und die Piazza Giribaldi, der davor liegende, kleine Park, ein Treffpunkt für Säufer und komische Gestalten…

Hier kehre ich schnell in einer der quirligen Bars ein, finde zum Glück WiFi und kann es wieder nicht fassen welch ein Mentalitätswechsel in Italien von Nord nach Süd herrscht: Der Gastgeber für Reggio hat immer noch nicht geschrieben, seine Adresse rausgerückt…. unglaublich, schon der dritte Fall in Serie wo Absprachen sich in Luft auflösen.

Sowas gab es im Norden nie….

Also stehe ich in Reggio auf der Straße, schaue mich um und überlege vielleicht längs des Strandes aus der Stadt zu ziehen. Mache ich nicht, besinne mich der 50 € Spende meiner Familie und mache es jetzt einfach: Ich suche ein Hotel.

Für 40 Euro, eigentlich für mich tabu, beziehe ich ein großes Zimmer im abseits gelegenen Siro-Hotel, schummerig in einer Seitengasse gelegen, inmitten gesichtsloser Zweckbauten an löcherigen Straßen.

Ein Hauptgrund ist tatsächlich mein Tablet-PC, der braucht eine ganze Nacht zum Aufladen und ist fast völlig leer…. 
Irgendwie schon sehr seltsam; ich vermisse eigentlich weder Bett noch Dusche, bin gut ausgeschlafen und sauber, bade ja immer im Meer. Doch wie mächtig  ist mittlerweile diese “digitale Krake” welche mich offensichtlich fest in ihren Fängen hält.
Ok, ist mein Apparat leer, gibt’s keine Fotos mehr, kein Internet für’s Couchsurfen, (was ich immer noch nicht aufgeben will) und das wichtigste: Der Kontakt zu meinem Freund Georg und Familie via Skype
.
Außerdem brauche ich auch jede Menge Zeit um hier zu schreiben, was ich ja so gern mache :)
 
Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien12

Noch einen Drink in der Bar genommen; hier in Tropea kann man es aushalten, lang warte ich auf irgendeinen Zug der mich nach Reggio bringen soll, 100 km weiter bis zum äußersten Zipfel des Festlandes…. doch es kommt nix, kein Zug, kein Bus…..

Zwischendurch versuche ich zu trampen, male mir auf ein Stück Pappe “Rosarno”, die  nächst größte Stadt mit Anschluss an Reggio; eine Stunde halte ich vergebens den Daumen die 500 Autos entgegen bis ich aufgebe. In anderthalb Stunden soll ja wider ein Zug gen Süden kommen (!?)

(Bild: Calo erzählt mir Geschichten während ich auf Züge warte die nicht kommen…. ich bin in Süd-Italien, da muss man zwar nicht so viel Geld haben, aber ZEIT….. jede Menge Zeit……)

 
Italien  -Region Kalabrien-  (02.12.2014)

Kalabrien11

Lustig:  Pflasterausgleich auf Kalabrisch: Zement drauf und Ritzen machen, so ähnlich wie drumherum. Fertig.

Nicht bei irgendeinem Schlendrian privat, sondern bei der Italienischen Staatsbahn auf dem Bahnsteig. Hier verbringe ich heute nämlich genug Zeit um solch Wertarbeit zu bewundern; ganz ähnlich laufen hier auch die Informationen; Fahrpläne widersprechen krass den Aussagen der Leute…. fünf Stunden hänge ich hier umher, tingel zwischen Bahnhof und Stadtzentrum von Tropea und komme nicht weg…. ich könnte jetzt erzääääääählen, aber ich lass es einfach.
 
Italien -Region Kalabrien-  (01.12.2014)

Kalabrien10

Außerhalb der Saison gehört Tropea ganz den Kalabresen, wobei auch in den schlimmen Monaten des Jahres hier das Klima wunderbar ist.

Kalabrien ist schon was Besonderes; keine Region Italiens ist dermaßen mafiös bekannt als diese. Mit ihrer Ndrangheta hat es Kalabrien weltweit zur traurigen Berühmtheit gebracht.

Ich hatte ja schon in Napoli von der Kampanischen Camorra berichtet, doch hier kommt alles nur noch viel dicker: Mit 7000 Mitgliedern in Kalabrien und 30.000  Personen in 30 Ländern, die in den Machenschaften verstrickt sind, gehört die Ndrangheta zu einem der größten Konzerne Italiens; mit über 53 Mrd € Umsatz, natürlich komplett Steuerfrei, macht sie fast 3 % des Italienischen Bruttoinlandsprodukts her….

70% aller Kalabrischen Unternehmen, ob vom Gemüsehändler bis zum Fabrikbetreiber, zahlen eine “Steuer” an die Mafia, 30% aller kalabrischen Unternehmen stehen direkt unter iherer Fittiche. So schlimm ist es in Kampanien wohl noch nicht….

Selbst bis zu deutschen Landen hat es die Ndrangheta schon geschafft: 2007 wurde die Verbrecherorganisation mit dem seltsamen Namen bekannt, durch die Mafia-Morde von Duisburg.

Und natürlich auch hier in Tropea schimpft man, wenn auch nur kleinlaut; noch vor wenigen Jahren berichteten die Medien über das Urlaubsparadies mit Macken; Weißer Strand, blaues Meer und Müllhalden …. wie auch in Napoli ist die Müllentsorgung komplett von der Mafia organisiert. -mit der zu erwartenden Kompetenz.

(Bild: Was den Urlauber nie berührt: JEDES Geschäft, auch hier im beschaulichen Tropea, hat seine “Pizzo” zu zahlen, das Schutzgeld an die Mafia.)
 
Italien  -Region Kalabrien-  (01.12.2014)

Kalabrien9

Während in Norditalien z.B. in der Region Trentino (siehe Archiv: Trentino-Südtirol) der Schnee sich meterhoch stapelt, glitzert hier in Kalabrien das Azurblaue Meer zum feinen Strand.

Kalabrien dürfte neben Sizilien DIE Sonnenregion Italiens sein; mit 320 Sonnentagen (!) gehört es sogar zu den sonnigsten Europas. Selbst im Januar kann es hier an den Küsten noch um die 20 Grad warm werden, wobei es in den Bergen gleich nebenan, empfindlich kalt ist im Winter; Kalabrien ist fast vollständig von Gebirgen bedeckt, lediglich die schmalen Küstenstreifen bilden da eine Ausnahme, so wie ihr subtropisches Klima.

Bis über 2000 Meter steigen die Berge hinauf auf dem Land an der “Fußspitze” des Italienischen Stiefels, das zugleich als Waldreichste Region Italiens gilt, welches jedoch in den fürchterlich heißen Sommern oft von Bränden geplagt wird.

Stauseen im tiefen Innland stellen die einzigen Wasserreserven, da die Flüsse in der Sommerhitze nahezu alle versiegen und völlig trocken liegen.

15.000 Quadratkilometer ist dieses Land groß, weit ins Mittelmeer ragend mit hohen Bergen: Kalabrien - was ursprünglich “Stiefelabsatz” heißen sollte, wie schon vorher zurecht das Salento in Apulien genannt wurde, bekam diesen Namen einfach zugleich mit dieser Region, da Apulien “an der Ferse” damals vor 1400 Jahren im Byzantinischen Reich, eine gemeinsame  Verwaltungseinheit mit “Bruttium” - wie Kalabrien zuvor im Altertum hieß, bildete.
 
Italien  -Region Kalabrien- (01.12.2014)

Kalabrien8

45 Meter geht’s hier ab.

Tropea liegt hoch auf einer Felsklippe und unten sind die Strände leer um diese Zeit.

Ich denke zum Herbst wäre es hier am besten, da sind’s immernoch um die 30 Grad, aber fast alle Urlauber sind wieder fort und man kann hier hunderte von Strand-Metern für sich allein verbuchen.
 
Italien -Region Kalabrien- (01.12.2014)

Kalabrien7

Das Wahrzeichen Tropeas: Eine Wallfahrtskirche auf dem Felsberg vor der Stadt im Meer gelegen.
 
Italien  -Region Kalabrien-  (01.12.2014)

Kalabrien6

Hey, wir haben den ersten Dezember !!!

… Und ich bade hier bei 21 Grad am Strand von TROPEA. 

Jaja, wobei ich hier völlig allein bin (Im Sommer verstopfen tausende Touristen den Strand) verwundern mich dennoch die Italiener, weil die wie Eskimos in fetten Klamotten eingepackt so tun, als sei es minus 21 ….

Ok, die Südländer sind eben nix gewöhnt …. :-)
 
Italien  -Region Kalabrien-  (01.12.2014)

Kalabrien5

Auf der Landkarte geht die Linie die ich mal vor Jahren zog, weiter entlang der Küste in Richtung Süden… runter, immer weiter runter….

Tropea soll das nächste Ziel sein, gut erreichbar mit der schwerfälligen, schnaubenden Eisenbahn, immer mit dem tiefblauen Meer zur rechten Seite; heute scheint strahlend die Sonne, ganz entgegen der Vorhersage. Doch das ist wohl ganz kalabrisch: Immer das Gegenteil vom dem, was gesagt wird…

Dazu aber später mal mehr…

Tropea, noch ganz begeistert vom Waschküchen-Feeling am Strand von Paloa, kommt nun als ganz anderes Kaliber rüber: Azurblaues Meer, Felsen, weißer Pudersand…. eine malerische Altstadt hoch auf dem Berg der als Kliff tief zum Strand fällt.
Hier bleibe ich und mache erstmal Hausaufgaben; Mails lesen, Termine ausloten usw…  Eine Einladung für Reggio di Calabria (für morgen die Großstadt) mache ich fest.

Hier oben schaue ich auf den Strand, erkunde mich bei Deutschen Touristen nach der Lage und ab geht’s hinunter. Dort laufe ich zwei Kilometer bis ans Ende des Strandes, wo ein großer Sandsteinfelsen dem Zelt Schutz gibt, weich der Sand und weit der Lido…. ich bade wieder im frischen, blauen Nass und fühle mich dann so sauber, dass ich wohlig in die 14 Stunden Nacht entschlafe …
 
Italien  -Region Kalabrien-  (30.11.2014)

Kalabrien4

… Wieder warten auf das Dunkel werden….   50 Meter von der Brandung entfernt, stelle ich das Zelt mitten in die Halb-Wildnis, mitten auf den Endlos-Strand, im Schutz der langen Nacht …
 
Italien  -Region Kalabrien-  (30.11.2014)

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Paola hört sich gut an; der 16.000 Einwohner Ort ist meine erste Station in Kalabrien, diesem südlichsten Gebiet auf dem Italienischen Festland, wo es an den Küstenstreifen zu den wärmsten Gegenden Europas gehört.

Afrika liegt ja auch nicht mehr all zu weit, und somit erreiche ich wieder ein spannendes, neues Land auf diesen faszinierenden “Mini Kontinent” Italien.

(Bild: Trotz diesigem Wetters kommt Stimmung auf. Bei 22 Grad und frischen aber nicht kalten Wasser erlebe ich einen Spätherbst / Winteranfang wie noch nie…)
 
Italien -Region Kalabrien-  (30.11.2014)

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Jaaaa, endlich gehts mir wieder besser; baden gehen am Strand von Paola. Warmes Wasser, 22 Grad und wieder gut in Form kann ich gar nicht glauben dass wir fast schon Winter haben…. 
 
Italien -Region Kalabrien-  (30.11.2014)

Kalabrien1

Eine tolle Nacht auf dem Felsen im Meer sollte es werden, war es ja auch, zumindest bei dieser fantastischen Lage bleibt sowas unvergessen. Ich schlief allerdings schlecht, bin oft aufgewacht, verschwitzt und hatte unangenehme Blähungen.

Morgens, es scheint diffus die Sonne durch den sich lichtenden Hochnebel, baue ich ab und schreite wieder durchs Wasser, trockne mich ab, ziehe die Schuhe über und klettere hinauf, zurück zur Küstenstraße nach Agropoli, lasse einen nassen Furz und darf erstmal wieder zurück, runter ans Wasser….

Meiiiin Gott, was ist den nur los?

Wieder eine Unterhose kaputt, ich versuche die noch im Meerwasser zu waschen, aber es klappt nicht, zu heftig ist der Siff drin….unglaublich.

Das Meer nimmt mein verlorenes Kleidungsstück auf und ich reinige zumindest mich perfekt nachdem eine vollständige Entleerung auf ein finales Ende meiner andauernden Verdauungsstörungen hoffen lässt.

Sorry, aber ich muss das einfach schreiben, da so was nun mal passiert und echt krass ist…. uuufff..

Ich fahre weiter, für kleines Geld ganze 100 km bis nach Paola in Kalabrien, einer neuen Region auf meiner “Systemreise”, einem neuen “Länderpunkt”.

(Bild:  Typisch für Kalabrien, die einfache Bauweise der Wohnhäuser, planlos durchmischt mit Gärten und wildem Brachland. )


 

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