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Portugal

So, wieder raus …. Portugal liegt hinter mir und ich habe das Land zu Fuß verlassen. Ganz bewusst suchte ich mir auf der Landkarte den Ort Bragança, ganz, ganz hinten im äußersten Nordost-Zipfel Portugals aus, um von dort über eine einsame Landstraße durch kaum bewohntes Gebiet nach Spanien zu wandern.
Das habe ich auch durchziehen müssen, - müssen schon deshalb, weil es wirklich ein ätzendes Wetter war, Eiskalt, Nasskalt und so dermaßen Ungemütlich, dass ich mich noch und nöcher dabei erwischte, einfach ins Hotel die Zeit bis zum 02.03. abzusitzen….
Doch ich hielt durch, gab nicht auf und zeltete ganze vier Nächte im Freien …. habe somit meine Unabhängigkeit bewahrt, und ja, ich schlief sogar wirklich gut in diesen Regennächten.
Bewährung bestanden. Zelt, Ausrüstung sowie die Knochen haben ausgehalten, alles blieb (mehr oder weniger) trocken.
Sogar irgendwie Spaß gemacht hatte die ganze Nummer, da es schon ein tolles Gefühl ist solchen widrigen Witterungen zu widerstehen, im Zelt bei Sturm und nasser Kälte, warm zu träumen.
Und so genoss ich sie, die Pastelas, Portugals Nationalschlemmerei: Kleine Blätterteigküchlein, gefüllt mit einer Art Sahnepudding. Mmhhh, sowas braucht der frierende Abenteurer der nun somit weiß: Wer die Pastela Nata nicht kennt, war auch nie in Portugal …. sagte man mir einst, drüben im Land des Fado…
… Die letzten Tage in Portugal.
Soooo, jetzt bin ich schon wieder ganz woanders, vorher noch im schönen Porto, wo ich eigentlich länger bleiben wollte, gestern noch in Villa Real, 100 Kilometer weiter im Landesinneren, heute nun im hintersten Zipfel, hoch im Nordosten Portugals, in Bragança, dem letzten Ort vor der Spanischen Grenze.
Aber erstmal zu meinem ersten Desaster: In Porto hatte ich gestern noch eine Couch aufgetrieben, checkte aus dem Hostel aus und wollte anschließend zu meinem Gastgeber, dem aber ganz plötzlich einfiel, dass ja sein kleiner Bruder Geburtstag hatte, und unbedingt, ganz schnell zu ihm in die Provinz muss. Somit stand ich auf der Straße.
Einfach zurück ins Hostel war aber auch nicht mehr drin; nicht schon wieder kann und mag ich bezahlen für die Nacht, zu oft, seit Lissabon berappte ich die zwar billigen, aber halt nicht kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten finanziell.
Damit ist Schluss jetzt, also …. ab aufs Land jetzt, Porto wäre zwar noch allemal interessant für ganze zwei weitere Tage, doch so sollte es eben sein.
Ich fuhr nach Vila Real, einer Kleinstadt 100 km weiter östlich, nur 100 Kilometer, da ich nie stundenlang fahren mag, und eventuell mehr vom Land sehe.
Vila Real aber bot kaum fototaugliche Szenen, zu verstopft mit tausenden von Autos war die geschäftige Kleinstadt, die trotz ihrer niedrigen Einwohnerzahl voller Hochhäuser ist, was dem Bild, vor allem wegen dieser permanenten Karossen wirklich schadet.
Auch hier habe ich keine Adresse zum Übernachten finden können, Portugal scheint in Sachen Gastfreundschaft und Couchsurfing nicht wirklich überzeugen. So schlug ich mich wieder in die umliegenden Berge, zeltete im Wald und schlief im wie aus Eimern schüttenden Regenguss, somit zum zweiten Desaster; bis um 9:00 Uhr ging das so weiter, ich harrte im trockenen Zelt gut geschützt aus, bloß nicht raus jetzt… bis es endlich aufhörte.
Das nasse Zelt wieder im Gepäck und auf ging es zurück nach Vila Real, vier Kilometer zum Busbahnhof und weiter nach Bragança, wo ich jetzt bin.
Bragança, man wollte meinen es sei ein weltvergessener Ort sowas von ganz hinten in der letzten Ecke Portugals, doch weit gefehlt die Stadt wirkt sehr modern, viel Granit und jede Menge junge Leute dank einer landesweit bekannten Universität. Doch auch hier gingen ganze fünf Anfragen bei Couchsurfing ins Leere …. warum eigentlich? So allmählich kann das doch kein Pech mehr sein, bei insgesamt acht Städte die ich in Portugal auf Couchsurfing.org untersucht hatte …. naja, egal, ich bin ja nur noch bis morgen im Land und dann wieder in Spanien.
…. Ja, in Spanien wo ich bei unglaublich klaren Himmel und gleißenden Sonnenschein ( ja, es ist wie ein Wunder) schon die strahlend weißen Schneegipfel der Sierra Cabrera Baja sehen kann, in 40 Km Entfernung. Dort laufe ich noch heute hin, zumindest mache ich mich auf dem Weg und zelte nun die nächsten 2-3 Tage im einsamen Hochland, südlich meines so geliebten “Caminos” (dem Jakobsweg) den ich schon zweimal ging…. jetzt bin ich ich ihm wieder so nah… mein Herz leuchtet.
Noch ordentlich Proviant besorgen und ab geht die Post. …
Good bye, Portugal….

…. Jens in Porto, der Stadt des Portweines der mir über die Tage ganz schön zu schaffen machte …. Sozialleben gab’s reichlich, da so ein Hostel einem internationalen Taubenschlag gleicht; Abends ging ich aus mit Lily aus Wien, Josè aus Buenos Aires, Maria & Maria, jeweils aus Rio de Janeiro und Guatemala City…. da kommen Geschichten zusammen, - sowie auch reichlich Promille …
Porto liegt wie Lissabon am Meer, ist aber im Vergleich zur Hauptstadt noch wesentlich entspannter, etwas provinzieller, überrascht allerdings mit einem starken, eigenen Charakter, der sich einem schnell erschließt; Porto ist anders als Lissabon, noch günstiger und somit einfach freundlich. Wo sonst gibt’s einen Mac Donalds mit Kronleuchtern in einer prunkvollen Halle eines alten Herrschaftshauses, mitten im Stadtzentrum? Wo ein dickes, fettes Hostel direkt neben dem Wahrzeichen (der Kathedrale von Porto, dessen schlanker Granitturm die Altstadt überragt) wo ein Bett acht Euro kostet?
Allerdings hat sowas auch seine Gründe, Porto darbt, Porto ist einfach schrecklich arm; mehr als noch in Lissabon, klaffen im Stadtbild Bauruinen, und Brachflächen. Leerstand und graue Tristesse sind keine Seltenheit; doch irgendwie hat sowas Charme, Porto wirkt nicht wirklich krank (wobei die Arbeitslosigkeit hier Rekorde bricht…) sondern eher wie stehengeblieben aus Zeiten der 50er bis 70er Jahre. Also wer noch den alten Zeiten klapperiger Straßenbahnen und holperigen Bürgersteigen hinterhertrauert, Tante Emmaläden und ein fast Neonlichtfreies Stadtbild vermisst, der reise schnell nach Porto ….
… Flucht ins Urbane…. der Februar krallt sich Portugal …
Die Nacht im Dickicht, kurz hinter Fuguera ist eine Katastrophe, ganz im Wortsinn. Wahnsinnige Sturmböen lassen Äste brechen und den Regen nahezu waagerecht peitschen, der nahe Ozean flippt nun total aus und mittendrin ich in meiner kleinen Blase aus grüner Plane, eingemummelt im warmen und vor allem trockenen Decken, sich (mittlerweile) gar nicht mehr störend an solchen Weltuntergängen, schlafe sogar einigermaßen.
Ich verlasse mich auf das Zelt, was bisher nie seinen Geist aufgab.
Von innen baue ich das Nachtlager ab, packe all die Schlafsäcke ein, rolle die Luftmatratze zusammen, kleide mich und putze mir noch die Zähne. Draußen hört und hört es nicht auf zu plästern, bis nur noch das Außenzelt steht, eine Regenpause und schnell den Wanderwagen packen, für Minuten ist jetzt alles offen und ich bin Schutzlos, doch meine Nase weiß wann der Regen Pause macht. Ich ziehe von dannen, gehe noch 5 Kilometer zurück durch Figueras, wickel mir sogar noch den Schal um …. soooo lausig ist die Kälte hier.
Also auf nach Porto, hier bleibe ich nun doch keinen Tag länger und nehme den Zug nach Coimbra, der sich wie eine lahme Ente von Nest zu Nest quält. Satte 60 Minuten für die 40 Kilometer braucht der.
Weitere vier Stunden (inklusive Umstiege) sind noch für die nächsten 120 Kilometern angesagt. Der Vorteil an der Sache: Nur 11, 20€ kostet die Ochsentour durch ein Land welches so anders wie Spanien rüberkommt; eher an Polen oder eben Ex-Jugoslavien (da ab und zu mal ein paar Palmen zu sehen sind) erinnert Portugal, da es im Gegensatz zu Spanien, noch völlig altbacken und im Charme der 70er Jahre überrascht.
Die Bahnhöfe sowie Gehsteige, Ampeln und manchmal auch die Züge sind Jahrzehnte alt, der Putz blättert hier und da, und mehr als oft sehe ich Ruinen, ob als riesige Fabrikkomplexe in der zersiedelten Landschaft, oder als verfallene Wohnhäuser, Villen, und nicht definierbarer Baumasse in den Städten.
Portugal ist schon anders als Spanien, auch Sprachlich, was wirklich ganz anders klingt als ich dachte; hier verstehe ich jetzt gar nichts mehr … aber mittlerweile habe ich es drauf: Obrigado, das Portugiesische “Danke”, musste ich ganz schön lang üben, bis es ohne weiteres so im Alltag klappt.
So, der Zug schiebt sich schwerfällig in Porto ein, der zweitgrößten Stadt Portugals, auch bekannt als “Hauptstadt des Nordens”, wegen seiner Lage im Land. Hier suche ich jetzt erstmal dieses Yes Hostel was mir in Lissabon so gefallen hatte. In Porto soll das Bett dort nur acht Euro kosten…. wieder eine neue Stadt, juhuuu, auf geht’s ……

(Portugal - Figueras da Foz)
Großes Saubermachen am weiten Sandstrand von Figueras: Draußen im weiten Atlantik sind sie, die egoistischen, nichts an Anstand oder Zivilbürgertum interessierenden Fischer die immer noch alles erdenkliche an Müll einfach ins Meer entsorgen, - der natürlich bald seinen Weg wieder zurück zum Land findet und wie hier in Figueras Tonnenweise die Strände versaut. Schlimmer noch, die ausrangierten Treibnetze - ohnehin schon schädlich genug im herkömmlichen Einsatz, fliegen natürlich auch einfach in die “unendliche Müllkippe Meer” - wie es wohl offensichtlich die Fischer sehen, und richten als Todbringende Falle für alles möglich Lebendige auf Hochsee (kennt ihr noch den Mondfisch, den ich mal beschrieben hatte?) unglaublichen Schaden an; Fische, Delphine, Seeschildkröten und sogar Kleinwale werden diese Rücksichtslosigkeit zum tödlichen Verhängnis.
Jaja, auf hoher See, dort ist die Spezies Mensch noch schwer zu kontrollieren, und zak, schon nutzt dieser sowas augenblicklich aus. Wäre ja viel zu viel “Arbeit” altes Netz und Co kostenlos am Hafen in den Müll zu entsorgen ……

Weils einfach so schön war, noch eine Ansicht meiner fleißigen Füße in Ruhestellung am Atlantik.
Weiter nach Westen geht nicht mehr, drüben liegt New York, 4000 Kilometern geradeaus, dazwischen nur noch tobendes Salzwasser …..
Weit abseits von der Millionenstadt hoffe ich auf Strand, Meer und etwas Wildnis, letzteres gibt es zwar in Portugals kaum noch, aber wenigstens einen sichtgeschützen Wild-Zeltplatz sollte wohl drinn sein. Den finde ich auch dann direkt hinter der großen Feriensiedlung Figuera, gut geschützt zwischen windschiefen Pinien.
Zuvor aber war da noch dieser herrliche Sonnenschein, fast schon eine Ausnahme in diesem scheußlichen Februar, wo auch Portugal und eben dieses Figuera eher Cuxhaven im Winter gleicht.
Noch einmal möchte ich am Atlantik liegen, diesmal an einem echten riesigen Sandstrand bevor mein “Weltweg” weiter Richtung Landesinneren führt…. 18 Grad, salziger Wind und schäumende Wellen, das hält mich jetzt einige Stunden hier …

Selbst die Straßenbahn ist in Lissabon noch so wie zu Omas Zeiten. Überhaupt wirken viele Sachen hier wie noch aus den 80er Jahren. Noch unverbaut, wenn auch recht verbraucht und abgewohnt wirkt Lissabon oft, doch die Investoren (und / oder Invasoren) loben schon die vielen Möglichkeiten in den Medien, mit ihren Geld die Authentizität Lissabons zu vergiften.
Noch gibt es dieses “echte” Lissabon auf Schritt und Tritt, Tante Emma Läden, Ruppeliges Pflaster, und bröckelnde Fassaden, (ich erinnere mich noch an eine Fernsehsendung vor ca 10 Jahren, als berichtet wurde, dass hier ein ganzes Haus einfach zusammen gebrochen war…)
und alte Ampeln wie noch bei uns vor 30 Jahren ….

Statt wieder irgendein Wahrzeichen zu zeigen, sind es eher die kleinen, ganz individuellen Momente bei meinen Streifzügen durch Lissabon, die es so unvergesslich macht, so wie den engagierten Seifenblasenmann, der hier auf einem der vielen Plätze die ganze Zeit sowas macht.
Ganz Lissabon ist überall richtig kunstvoll mit diesen Bruchmarmor Pflastersteinen ausgelegt, auf denen der Seifenblasenmann steht, das ist genauso charakteristisch für die Stadt wie ihre soziale Wirklichkeit; unglaublich viele verdingen sich mit Betteln, Musizieren, oder sonstwas für klitzekleines Geld. 40 Cent krame ich aus meiner Tasche für ihn. Wir beide sind im selben Boot.
Lissabon die Freundliche …
Da habe ich immer etwas Angst im Bauch, oder besser gesagt Respekt; wenn ich mich den Metropolen nähre, Orte die Millionen Menschen begehren, wo ein Wettbewerb um alles entbrennt, was dem menschlichen Naturell eher fern liegt; Stress, Aggression und Anonymität sind die Folgen dieses eher weniger artgerechten Phänomens, was Millionenstadt heißt.
In Barcelona war es so, in Valencia und Sevilla, jetzt brause ich im Bus hoch über den Tejo in die Hafenstadt ein, unter mir das Zuhause von 1, 5 Millionen Menschen die in und um Lissabon leben, die Hauptstadt Portugals.
Der Tejo breitet sich hier ganze zwei Kilometer aus, der Fluss an dem “Lisboa”, wie die Stadt auf Portugiesisch heißt, liegt, und geht hier gleich in den Atlantik über . Noch einmal habe ich das Gefühl im Jumbojet einfliegend in die Stadt zu kommen, so gewaltig hoch prangt dieser kolossale Brückenbau über allem. Nur dass es ausgerechnet jetzt grau und verregnet sein muss, ärgert mich wahnsinnig. Kein Ausblick also. Nur schemenhaft nehme ich den fast 100 Meter hohen steinernen Jesus war, der mit ausgebreiteten Armen (wie in Rio de Janeiro) auf die Stadt schaut.
Lange brauche ich bis zum Zentrum, und dort im Herzen der großen Stadt, mitten in der “Beixa”, der Modernen Altstadt, gleich neben der “Alten Altstadt”, der Alfama gelegen, mein Heim für die nächsten drei Tage zu finden, dem wohl coolsten Hostel überhaupt.
Ja, außer dem Wetter ist es freundlich dieses Lissabon, meine Angst im Bauch verfliegt als ich überall die günstigen Preise sehe an den Schautafeln der Restaurants, mit den relaxten Leuten plaudere, und ohne Weiteres für faire 11 Euro pro Nacht ein Bett (im 4-Bett Zimmer) ergattere.
Kein London Stress, wo alles ausgebucht und extrem überteuert ist, kein Paris Wahnsinn, wo das 0, 4 Liter Glas Bier vom Fass 8 Euro kostet …. hier lösche ich gleich erstmal für ein viertel des Pariser Wuchers meinen Durst auf Wasser, Malz & Hopfen. Frisches “Sagres” vom Fass ist angesagt, nachdem das klatschnasse Zelt ( noch vom Campingplatz in Evora) sowie alles andere Nasse im Gepäckraum einigermaßen ausgebreitet Luft bekommt.
Mittlerweile bin ich schon zwei Tage hier und morgen geht’s wieder weiter. Lissabon gefällt mir, die Stadt erinnert mich irgendwie an Berlins der 90er, etwas Schrullig und zerfallen ist’s hier immer wieder mal; völlig vergammelte Häuser, ja ganze Straßenzüge sehen aus wie jene Favelas in der alten Kolonie drüben, in Brasilien. Die Mieten hier sind billig, Essen gehen erschwinglich und überhaupt sind die Leute hier viel relaxter, man hat Zeit und redet mit jedem, ist nicht überheblich als Haupstädter. Lissabon ist für Menschen gemacht, und nicht umgekehrt wie gar London es zeigt …
Doch mittlerweile umgibt mich eine urbane Müdigkeit, auch freundliche Städte verlangen einem was ab; viel gelaufen bin ich die letzten Tage, und ständig war ich im Dialog mit ihr: Dem Charakter dieser eben ganz speziellen Persönlichkeit, der sich nach und nach eröffnet wenn man sich in ihr treiben lässt, in Lissabon der Freundlichen ….
Portugal; Regen und keine guten Nachrichten ….
So, bin jetzt schon zwei Tage in neuen Gefilden, seit Monaten mal wieder außerhalb Spaniens, dem Schwerpunktland auf meinem Weg durch die Welt mit all ihren Nationen, und weile nun in Portugal, wo es allerdings nur noch grau, trüb und vor allem klatschnass ist. Dank Jens, meinem edlen Sponsor aus Marbella, leiste ich mir schon seit langem die Bustikets, die mich problemlos über all die endlosen Kilometer der Iberischen Halbinsel katapultieren, mit PS starken Überlandbussen, die auch ohne Weiteres den klobigen Wanderwagen aufnehmen.
Teuer sind die Fahrten nicht wirklich; mit ca 70 Cent pro 10 Kilometer, liegen die Preise noch deutlich unter Deutsche Bahn Niveau.
So brause ich nun durch alle Regionen Spaniens, nehme Portugal in 10 Tagen und freue mich mal auf diese Erfrischung eines anderen Landes; jedoch ein grausiges Wetter, sowie die E-Mail vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) nicht über meinen baldigen Weg nach Jerusalem berichten zu wollen, lässt mich jetzt blöd aus der Wäsche gucken. Viel Hoffnung hatte ich mir, zumindest von Regionalen Medien gemacht, doch egal, es ist mein Ding und ih schaffe es auch so.
Jedenfalls sitze ich jetzt hier in Lissabon und es läuft alles ganz gut, hauptsächlich auch wegen meiner momentanen Unabhängigkeit nicht gleich jedem hinterherrennen zu müssen, dank einer phänomenalen Begegnung in Marbella einst ….
Gestern landete ich noch ganz spießig auf einem Campingplatz im Ort Evora, der nur acht Euro kostete, konnte noch heute Morgen nach völlig durchregneten Nacht etwas die Stadt angucken und sah zu nach Lissabon zu kommen; 12 Euro und auf gehts durch eine grüne, von Steineichen durchsetzte Weidelandschaft, weit und sanft gewellt, allerdings immer vom Grau schwerer Regenwolken bedroht, die mir in Lissabon dann ordentlich zu schaffen machten; völlig diesig und trüb begrüßte mich eine der schönsten Städte, der Bus flog nahezu über diese fürchterlich hohe Brücke in die Innenstadt ein, allerdings ohne jeglichen Ausblick, der von hier einfach der Hammer wäre. .. doch es sollte ein Vorzeichen sein auf weiteres Trübsal. Nach Jerusalem gehe ich wohl nur für mich, ohne dem Fernsehen, wie ich gerade noch im Antwortschreiben auf dem Tablet sehen durfte.
Außerdem bin ich jetzt gerade in einem Hostel gelandet. Völlig durchnässt irrte ich lang durch Lissabon, fand kein WiFi, kein Couchsurfing, zahlte also, -ich kann’s ja momentan, wenn auch nur im sparsamsten Sinne, und freue mich dennoch über faire 11 Euro die Nacht im Vier-Bett Zimmer.
Für Samstag aber gehe ich noch eine Nacht Couchsurfen hier in Lissabon, eine Einladung steht bereits und für die nächsten Städte muss ich mich noch ordentlich ins Zeug legen, mich “bewerben” als Gast, stundenlang vorm Tablet hängen und Profile durchstöbern ….
Och mann …. ich habe dennoch schlechte Laune, habe mir echt einiges auf die Medien eingebildet und dachte die Nummer mit Jerusalem kracht jetzt voll durch ….
Naja, noch kann ja alles passieren und ich sollte mich eigentlich freuen; ich bin jetzt in Lissabon, in einem der genialsten Hostels mit tollen Leuten aus aller Welt und höre die spannensten Geschichten, spare aber auch selbst nicht vom größten Abenteuer meinerseits zu berichten, dem Wanderleben ….
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