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Heimaturlaub
Heimaturlaub (13.09.2015)
- neuste Planung -

Tja, zumindest auf dem Papier gibt es sie schon, die Fortsetzung der “Via Terrestris” nun mal hinaus aus Europa in die Unendlichkeit…. ja, ganz weit und wieder alles komplett zu Fuß; über 10.000 km in Richtung Osten, erstmal durch Europas endlosen Weiten bis zum Ural, dann der Kampf gegen die endlosesten Weiten die es überhaupt gibt: Russlands Horizonte bezwingen….. abertausende von Kilometer durch Sibirien bis China und Japan….. ja, so was traue ich mir wirklich zu, der Wanderwagen wird gerade wieder fit gemacht, einiges zu tun aber bei allem Eifer, bei allen Strapazen im Kampf gegen das weiteste Land der Welt, bei all der extremen Kälte in langen, dunklen Wintern, bei Milliarden Moskitos im Sommer, bei den vielen Vodka-Anschlägen auf die Leber, bei den Wölfen und Bären in Angesicht des Zeltlagers, bei all der Sehnsucht in den unendlichen Einöden….. bekomme ich überhaupt ein Visum für längere Zeit in Russland? Ist letztlich die Bürokratie der mächtigste Gegner in diesem Lande?
Heimaturlaub (31.08 bis 08.09.2015)
Insel Sylt.



Kaum wieder Zuhause und schon wieder unterwegs, wobei wie kann ich dieser Einladung widerstehen? Einige Tage auf Sylt im ganz (ganz!) hohen Norden unseres schönen Landes…. Freund Georg kommt schon 24 Jahre hier her, genauso wie Bruno (aus Bologna) und Markus (aus Brüssel). Ein weiterer musste absagen und ein (mein) Bett in Westerland war frei. Somit kann der Kontrast kaum größer sein: Vorher 40 Grad täglich im tiefsten Süden Europas, und nun stramme Nordseebriesen im spätsommerlichen Duft von Salz und reifen Strandhafer auf den Dünen… was ein Change… Ansonsten: Bäume fällen in Trier und Recklinghausen um etwas die Wanderkasse zu füttern. Auch ein lieben Dank an einige Spenden von Lesern meines Reiseblogs. - Ohne euch würde ich nicht wissen wie’s weitergeht….. Pläne sind aber schon voll in Arbeit: Der Wanderwagen soll aufgerüstet werden, und schon in zwei Wochen will (muss) ich wieder los; 1400 km zu Fuß nach Osten….. bis Riga, - die erste Etappe auf dem “ewigen Weg nach China” ……
Heimaturlaub (20.08.2015)


Lang nichts mehr geschrieben hier…. also gut angekommen über die 2350 km Heimfahrt durch ewiges Flachland, schlichte Ländereien (Mazedonien, Serbien, Ost-Kroatien, Slowenien, Österreich, durch Süddeutschland - davon könnte ich noch viel erzählen, doch was sehe ich von diesen Ländern im Transit? Wenig, wenn auch ein kleiner Eindruck z.B. von Serbien, einem finsteren Land irgendwo im tiefsten Balkan, (Bild: Wolkenbruch hinter Belgrad/Serbien) - trist und dunkel in den deutschen Köpfen manifest; stimmt aber überhaupt nicht, offen, freundlich, unkompliziert, super günstig, und Lust machend auf mehr; ich komme wieder. Irgendwann. ….. …… …… Zuhause schwimme ich im Glück, ein Gefühl wie im Traum tiefster Harmonie….. unglaublich. (Bild: Bruder Tim macht sich über die Souveniers vom Balkan her…. 1,5 Liter exotisches Bier aus der Plastikflasche)




Heimaturlaub (24.03.2015)
Geld regiert die Welt, und somit muss auch ich ran; Strauchschnitt, Heckenschneiden, und Baumfällung. - Wer mir Kettensäge und Heckenschere stellt, hat im nu keine Probleme mehr mit seinen zu hohen Tannen, verwilderten Hecken, oder zu langen Ästen an seinen Bäumen. Das alles für eine Spende für’s Wanderleben.




Heimaturlaub (22.03.2015)
Imperssionen eines aufregenden Tages: Von kalter Verlorenheit an der Auffahrt im fernen Bern, bis am Zielort Trier an der Mosel mit Kleinbus; dazwischen viele Rasthöfe, unzählige Anfragen und kalte Finger. (Tramper müssen ja den Daumen in die Luft halten)
Heimaturlaub (22.03.2015)
Bäh ist das kalt, wieder soooo kalt und feucht.
Grau legen sich die späten Ausläufer des vergehenden Winters über die sonst so schöne Stadt Bern, die ich heut früh mit Sack und Pack verlasse.
Wieder an einer Autobahneinfahrt stelle ich mich, diesmal mit einem Pappschild mit der Aufschrift “Basel”, dem ersten Etappenziel für heute.
93 km liegt das weit, doch es geht nicht voran, ich stehe im feuchtkalten Wind ganze anderthalb Stunden. Mein tramper - Daumen friert extrem, ständig muss ich den weit in den Windzug halten, die Finger sind eiskalt…uff …
Aber nie aufgeben, ich warte und es hält endlich was, ein junges Mädel, Sitzheizung und viel Interesse für die Geschichte in Kurzfassung über das Wanderleben. Reicht zwar nur bis zum nächsten Rasthof, doch dann die Überraschung: 10 Franken gibt sie mir als Spende…
Auto Rasthof - hopping mache ich über alle drei Raststätten zwischen Bern und Basel, lerne nette Leute kennen, schaffe den Sprung über die Grenze nach Deutschland weil ich mich zwei älteren Landsleuten ziemlich aufdränge, ja anbettel um durch Basel ins Heimatland zu kommen. Ist schon lustig, die wollen eigentlich garnicht, nehmen mich aber dennoch mit.
Dann wechsel ich in ein anderes Auto, erzähle wieder über das Wanderleben, bekomme nicht nur 200km sondern auch 20 € geschenkt. Krass, je weiter ich kostenlos vorankomme, um so mehr füllt sich das Portemonaie… hey, also weiter, weiter geht’s; “TR” lese ich, jaaaaa, hier unten am Auto-Rasthof Hockenheim finde ich einen Trierer, - will ja nach Trier.
Malermeister Zengerle im Kleinbus hat auch nichts dagegen, Platz ist ja genug sagt er freudig. Doch seine Frau ist da ganz anderer Meinung, “neeeee, also dat habi noch nie jemacht” …. “Messercheck” (!?) sagt sie noch, und ich gib alles um sie zu überreden, “hab doch nur ein Plastikmesser von Mc Donalds dabei” sag ich.
Erstmal nen Kaffee in der Tanke.
Fünf Minuten später bin ich im Maler-Meister-Kleinbus auf den weiten Weg nach Trier…. geschafft: 600 km über viele Autobahnwirren an einem Tag, plus 30€ Taschengeldzugabe.
Tag erledigt; Pizza mit Georg, fünf Tage Trier und Gartenarbeit sind angesagt.

Heimaturlaub (20.03.2015)
Nochmal in Bern, bei einem der besten Gastgeber der letzten Saison im Wanderleben; Hansrüdi hatte mich damals aufgenommen und eingeladen, nachdem er meine Website im Internet entdeckte. Mittlerweile sind wir gut befreundet, und nutze die Zeit für einen Besuch. (Bild: Das Bundeshaus in der schweizer Hauptstadt Bern - sowas wie bei uns der Bundestag in Berlin - )
Heimaturlaub (20.03.2015)
Nochmal in Bern, bei einem der besten Gastgeber der letzten Saison im Wanderleben; Hansrüdi hatte mich damals aufgenommen und eingeladen, nachdem er meine Website im Internet entdeckte. Mittlerweile sind wir gut befreundet, und nutze die Zeit für einen Besuch. (Bild: Das Bundeshaus in der schweizer Hauptstadt Bern - sowas wie bei uns der Bundestag in Berlin - )
Heimaturlaub (20.03.2015)
Auf zum nächsten Treffen: Hansrüdi wartet schon in Bern, 165 km weiter südlich auf mich. Doch erstmal dort hinkommen. Die Mitfahrzentrale “Blablacar” wäre wohl auch gut, da hier die Autofahrer lediglich Beteiligungen an die Spritausgaben verlangen, somit eben 10€ für die Strecke nach Bern.
Gesucht, gefunden; ein Fahrer kommt heute an Freiburg vorbei, ich rufe ihn (teuer) an, da er mir schonmal keine Infos zum Treffpunkt schriftlich gab, und seine schlecht gelaunte Stimme stöhnt: Komm zur Autobahn, ich hol dich dann da irgendwo…..
In die Innenstadt fährt er nicht, zu stressig sagt er. Stattdessen soll ich mit all dem Gepäck nun sechs Kilometer zur A-5 laufen…. und bitte statt 10 dann 16€ mitbringen….
Von wegen, ich lege einfach auf und mache mich dennoch auf den weiten Weg raus aus Freiburg um irgendeine geeignete Auffahrt zu finden. Schwer, echt schwer, Baustellen und Schnellstraßen, Gewerbegebiete ohne ende und der Rucksack lastet in voller Schwere.
Weit draußen finde ich eine Stelle, doch nach zwei Stunden warterei, gebe ich auf, ziehe wieder zurück und muss den Zug nehmen….
Saftige 45€ sind sofort fällig und mir tönt noch Hansrüdis Einladung im Ohr: “Um Reisekosten solle ich mich nicht sorgen, sollte ich mal wieder nach Bern kommen”
Das ist nun die Rettung.

Heimaturlaub (19.03.2015)
Weiter, weiter geht’s…. von Frankfurt nun nach Freiburg ganz weit in den Süden. Ich trampe recht schnell, komme gut voran und treffe Malai, eine Freundin von damals die jetzt kurz in Deutschland (wie alle hier auf dem Bild) ein Stipendium an der Uni ergattert haben. Malai (rechts neben mir) war mal vor sechs Jahren bei meinen Eltern für ein Gastjahr zu besuch, da war sie noch 16 und mittlerweile studiert sie in Bangkok die deutsche Sprache. Leichtes Spiel für mich: Ob aus Ecuador, Bolivien, Venezuela, den USA, Frankreich, England, Japan, oder eben Thailand; alle sprechen hier Deutsch. Schon eine coole Stimmung wenn die ganze Welt mal ausnahmsweise nicht Englisch klingt…. Dennoch übernachte ich heute mal im Hostel (für 17€) da hier im “Gasthaus” welches vom Goethe Institut für Sprachschüler eingerichtet ist, schon genug Gedränge herrscht, wenn auch ein sehr gemütliches, ja so einladend kosmopolitisches… Malai macht Essen: “Thai Nudeln superlecker” dazu natürlich Bier; Deutsch ist nicht nur Sprache allein!!!

Heimaturlaub (18.03.2015)
Und wieder sind die kurzen Frankfurter Tage vorbei; Reiner (links) mit Freund & Lebenspartner Jost laden mich im “Drosselbart” gut bürgerlich ein; Schnitzel mit grüner Frankfurter Soße und (schon wieder) Bier. So soll’s sein: Jost zieht mitte Mai auf den Jakobsweg los, wo ihn Reiner mit ihrem neuen Abenteuer - Kleinbus zur Spanischen Grenze bringt, und von dort 4000 km bis nach Albanien fährt, wo ich dann schon auf ihn warten werde ………. bis bald dann :-)


Heimaturlaub (18.03.2015)
Eure Heiligkeit: Der schnöde Mammon. Ob 185 Meter für 1,2 Mrd€ in den Himmel gebaut (sei’s drum, die EZB kann die Moneten ja einfach drucken) oder gut beschützt vom Polizeiapparat. Was will ich eigentlich sagen? Ganz einfach: Die Vermögenden und Konzerne müssen sich mehr am Sozialstaat beteiligen. Die Verteilung von UNTEN nach OBEN muss dringend aufhören. Und dennoch, die Reichen müssen auf nix verzichten, NUR ein bisschen mehr abgeben, was ihnen kaum auffallen würde und es wäre für alle genug da!




Heimaturlaub (18.03.2015)
17.000 hat der Unmut gegen die Banken-Gewalt auf Frankfurts Straßen gebracht. Auch wenn viele Kommunisten gleich ein zu schräges Bild geben, die meisten verstehen den Protest richtig. Leider war ich allein unter den vielen; mein Gastgeber Reiner sieht die Sache etwas anders; -Geld regiert die Welt- …richtig, aber muss das so bleiben?
Heimaturlaub (18.03.2015)
Viel zu tun in Deutschland: Ganz zufällig erfahre ich von der großen Blockupy Demo gegen die Macht der Großbanken in Frankfurt. Ein guter Grund hier länger zu bleiben, wobei gestern der Abend wirklich heftig war…. Reiner und Jost feierten meinen Besuch mit reichlich Bier vom Fass….ja Bier von Fässern sogar *stöööhn* und ich weiß nur noch wie ich auf allen Vieren irgendwann die Treppen hoch in ihre Wohnung gekrabbelt bin. Meine Mütze lag noch am frühen Morgen danach auf dem Gehsteig …
Frankfurter Nächte können lang sein, und das Bier schmeckt mild, besonders dann wenn’s umsonst ist; meine umwerfenden Gastgeber haben mich eingeladen. Kaum auszudenken was so eine Zechtour für ein Fegefeuer in meiner klammen Patte ausgelöst hätte.
Soviel zum ersten Abend.
Nach narkosehafter Nacht im gemütlichen Gästebett, hoch im Frankfurter Norden, wache ich schwerfällig auf, watschel im taumel einiger Restpromille im Blut umher und grüße meine wesentlich fitteren Gastgeber; ein halbes Brötchen ist drin, ansonsten literweise Wasser; heute muss ich es schaffen zur Demo!
Schlapp und physisch antriebslos gucke ich schon im hessischen Fernsehen dem Dilemma entgegen: Schwarze Rauchschwaden zwischen den Wolkenkratzern in der Innenstadt; schon um sieben in der Frühe blockierten radikale Demonstranten die Zuwege zum nagelneuen EZB Tower, der heute feierlich eröffnet werden soll.
Das sowas natürlich knallt, weiß offenbar jeder. Selbst aus Griechenland und Spanien, aber auch von Berlin pilgerten einige Krawall Touristen um dem eigentlich wichtigen Protest gegen Banken(über)macht und Ungerechtigkeit einen irreperabelen Schaden zuzufügen. Alle Medien berichten bis zuletzt einseitig über all die Schäden von verbrannten Autos bis kaputten Schaufenstern, weniger über die anderen 17.000 die friedlich auf die Straße einen Protest zeigen, der für die Gegenwart und Zukunft unserer Gesellschaft so wichtig ist. Auch ich bin nun dabei, erlebe ein farbiges Gemisch jedweder Richtung, von liberal bis super-radikal …. ja, dies ist nicht eine Demo, das hier sind viele verschiedene zugleich wo die einen eine objektiv klare Sicht einer Regulierung des ausufernden Kapitalismus vertreten, welcher eine Hauptursache ist für die neuen Armutsprobleme und krassen Ungleichheiten in Europa und der Welt. Andere zeigen auf ihren Schildern “Kapitalismus abschaffen” - eine eher radikale Vereinfachung eines komplexen Systems. Wieder andere sind einfach dagegen ohne irgendwas zu verstehen; “das System ist böse” und dagegen sein heißt noch lange nicht zu verstehen worum es geht. Muss man auch nicht unbedingt; dabei sein ist letztlich besser als garnicht kommen, klar ist dass es mit dieser unfassbaren Finanzwirtschaft einfach nicht weitergehen darf. Das dürfte reichen zu wissen warum man heute hier ist.
…. Viele Medien lügen: “Es gibt zu wenig Geld”…. stimmt nicht, es gibt zu viel…leider nur an der falschen Stelle.

Heimaturlaub (17.03.2015)
Trampen in aller früh von Trier nach Frankfurt. 200 km durch die Provinz um gute Sozialkontakte zu pflegen; Reiner lebt in Frankfurt und will mit mir im Juni ein Stück auf dem “Weltweg” gehen; zusammen mit seinem Wohnwagen durch Albanien und dem Kosovo.



Heimaturlaub (14.03.2015)
Auch Zuhause immer unterwegs: Mondlandschaften in der Mongolei? Neeee; Garzweiler im Rheinland nahe Mönchengladbach lindert mein Fernweh, weil es hier so unglaublich anders aussieht. Doch weltweit sind solche kolossalen Eingriffe nichts Besonderes. Unser schönes Land hat mit großem Erfolg sein Klima killendes Modell exportiert; in China gibt es dutzende Garzweiler, von denen viele in den letzten Jahrzehnten mit deutschem Know how erbaut, den Klimawandel fröhlich in den Kollaps katapultieren, während hierzulande sogar die Schow noch munterer weitergeht; weitere 1,3 Mrd Tonnen Braunkohle sollen im “Garzweiler zwei Projekt” abgebaut und bis 2045 in die Luft gepustet werden. Trotz der faszinierenden Kulisse und beeindruckender Technik, stimmt mich das Szenario unheimlich; ein grenzenloser, globaler Energiehunger der erst noch am Anfang steht kann nicht weiter aus brennender Kurzsichtigkeit, fossiler Resourcen gestillt werden. “Energiemix” hin oder her, die Zukunft muss ohne Öl & Kohle auskommen. Hoffnung gibt es aber schon; die Vernunft wächst selbst neben der Grube Garzweiler (rechts oben im Bild) - zart in der Silhouette, aber bestimmend prangen die Windräder diese Zeiten an….

Heimaturlaub (14.03.2015)
Na, wer hat sich denn da im Rucksack versteckt? Neffe Ben hofft sich unerkannt ins Wanderleben zu machen… doch mitnichten, noch einige Jahre und wir ziehen mal gemeinsam durch die Weiten.
Ein Plan für’s Leben ?
Heimaturlaub (14.03.2015)
Oft stellt sich die Frage wie ich das mit der Rente zu machen gedenke. Gute Frage, ob als Angestellter in meiner alten Firma als Baumfäller oder eben im Wanderleben; der Unterschied ist fast keiner.
Vor einiger Zeit schrieb mir die Rentenversicherung die frohe Botschaft einer stolzen Anwartschaft von 89 Euro. Nach ganzen 11 Jahren Arbeitsleben in Vollzeit, bei 800 bis maximal 1100 Euro netto Gehalt im Monat.
Sollte ich aber erwartungsgemäß bis zum 67 Lebensjahrs ehrlich und strebsam dem Beruf ergeben bleiben, erweist mir das System eine Belohnung von 680 Euro Rente, jaaaa, da kommt richtig Freude auf.
Also dann macht es rein rechnerisch keinen Unterschied ob ich weiterhin täglich acht bis zwölf Stunden schufte (Stundenlohn: 9,60€ bei ca 30% Abzug der Sozialversicherung) oder eben garnichts mache; die Sozialrente liegt bei über 400 € Taschengeld + Mietkostenübernahme sowie weiteren Beihilfen auf fast dem gleichen Niveau wie das was ich für 46 Jahre harter Arbeit bekommen würde. Und was ist die Moral an der Geschicht?
Das eine bedingt das andere, während für all die Jahre auf dem Bau Altersarmut als Lohn wartet, können viele gleich von Anfang an in die Sozialhilfe; warum auch fleißig sein wenn’s so oder so am Ende dermaßen mager wird.
Dennoch bin ich nie zum Amt gegangen, konnte bisher immer den Mindestbeitrag der freiwillig, rechtlichen Krankenversicherung von 158€ aufbringen, alles andere ist für’s Essen. Und die Rente?
Weiß ich nicht. Entweder kommt irgendwann wirklich die Sozialkasse dafür auf, oder ich schaffe es und mache mit dem Projekt Wanderleben genug Geld um davon auch im Alter zu leben. Schreibe Bücher, mache Filme und halte Vorträge, die von allen Ländern dieser Welt handeln.
Jedenfalls so sicher und unsicher wie jedes andere Vorhaben, ob ein normales Arbeitsleben als Angestellter mit all seinen Risiken und Unsicherheiten, oder die eigene Pommesbude, die eigene Firma wo Glückwünsche nur zu gut verheißen wie unsicher die wirtschaftliche Zukunft ist.
Das Wanderleben ist da nicht wirklich anders. Ja, es ist schon sehr speziell, aber nur eben exotisch, da keine zehntausend auf der Welt so was treiben.
Moralisch wäre es korrekt, da ich dem System nicht auf der Tasche liege, wobei eben dieses Wirtschaftssystem mir so deutlich zeigte, wie sehr es mich nicht braucht; der Arbeitslohn in meinem gelernten Beruf als Baumfäller/Baumpfleger bestätigt dieses grobe Unverhältnis von Leistung und Gegenleistung nur zu gut.

Heimaturlaub (07.03.2015)
Endlich Arbeit gefunden, wenn auch nur für’s Taschengeld daheim; im Rheinischen Grevenbroich, nahe Düsseldorf kann ich bei Freund Peter die Loorbeersträucher stutzen, Laub vom Vohrjahr aus den Beeten kehren und darauf hoffen nicht ganz von der Hand im Mund zu leben, wenn das Wanderleben im Mai wieder losgeht.
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Der Weltweg nach Asien: Griechenland - Türkei (ca 3-4 Monate auf 5000 km in allen sieben Regionen der Türkei) dazwischen Nord & Südzypern, Georgien (incl. Adscharien & Abchasien) Armenien und Aserbaidschan (incl. Naxçivan & Bergkarabach) - Südrussland/Nordkaukasus: Dagestan - Tschetschenien - Inguschetien - Nord Ossetien - Karbadino Balkarien - Adygien. Dann weiter zur Kalmükische Republick entlang der Volga bis zum Uralfluss an der äußersten Ost Grenze Europas…. bis hinein ins riesige Kasachstan; 4500 km durch Zentralasien mit dem Fernziel China…
(Copyright: Kunth Verlag München)
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Reiseroute April - Mai - Juni - Juli - 2015: Rückflug ins Wanderleben nach Sizilien (Trapani) dann nach Malta, wieder zurück nach Sizilien (mit dem Schiff) um bei Messina ans Festland zu kommen; Region Kalabrien, Region Basilikata, und zuletzt Apulien. …..Überfahrt nach Albanien (Hafen Durrës) - dort in Richtung Norden ins junge Land Kosovo, wo ich einmal rund durch alle Städte ziehe. Weiterhin zurück nach Albanien wo der Weltweg nach Süden bis Griechenland führt. Dort führt der Weg in Bus & Bahn hinunter in den Pelopones bis nach Kreta mit dem Schiff; Europas südlichster Punkt. Weiterhin über viele Inseln (Santorin, Mykonos, Naxos) nach Athen, dann ins Hinterland bis Thessaloniki, wo ich nun konkret nach Osten die letzten Kilometer in Europa, mit Blick auf Istanbul reise …. nach ca. sechs Wochen Griechenland im Sommer … weiterhin stehen gut 5000 km durch alle Regionen der Türkei auf dem Plan, für mindestens drei Monate!
(Karte - Copyright: Kunth Verlag, München)
Wo war ich schon gewesen? Der Weltweg, zuerst in Europa, führte bereits 2012 über den Jakobsweg über Frankreich nach Spanien. Danach weiter durch alle Regionen dieser großen Länder im Westen Europas, aber auch Irland, England oder Schottland. Zuletzt Italien. Die rote Linie zeigt den Reiseverlauf, - immer über Land und Wasser, nie mit dem Flieger…. nur für die Heimat muss ich ins Flugzeug, komme aber genau dorthin zurück wo ich unterbrochen hatte.
(Copyright: Kunth Verlag, München)
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Heimaturlaub (26.02.2015)
Mamas Garten hat keine Lust mehr auf Februar …. ein Hauch von Frühling dieser trüben Tage.


Wie sehr doch wieder die Ferne ruft … da wo ich auch Zuhause bin, so wie hier in Recklinghausen, im Kreise meiner Lieben die mich am liebsten gar nicht mehr ziehen lassen wollen.
Doch der Tag steht; am 29.04 werde ich wieder weitermachen wo es im Januar unterbrochen wurde; nach Trapani fliege ich zurück um dort weiter nach Süden und Osten zu ziehen.
Soviel zu den Träumen heute.
Draußen schweife ich im Garten umher, sehne mich nach den kühlen Nächten im Freien, finde dann doch die ersten Anzeichen blumiger Verheißung, ein Zeichen des Lebens im neuen Jahr….
Doch jetzt im schäbigen Februar ist das alles noch so fern, die feuchte Kälte tröstet mein Fernweh und nur die zarten Blüten im matten Winterbeet flüstern von bunten Tagen voller Wärme …. Weitere Bilder von der Wanderung im Trierer Land: Von der Sauer (Grenzfluss zwischen Luxemburg & Deutschland) durch tiefe Wälder und weite Felder. Herb-schön, kalt, ja kaaaaalt ist es aber gottseidank scheint heut die Sonne. - Des Wandermannes Glück :-) DANKE LIEBER GEORG FÜR DIESE TOLLEN ZWEI TAGE *Freu*






Heimaturlaub. Erstes Bild: Echternach (Luxemburg), Danach weite Waldwege bei arschkalten 2 - 3 Grad … aber wenn man zügig geht, dann geht’s. Himmel-Bett in Hildes Gasthaus (Wintersdorf) - danach deftig Breakfast with Georg. Hildes Gasthaus und Kirche von Wintersdorf. Letzte zwei Bilder: Weg hinter Wintersdorf in kalter, herber Morgenfrische …










Heimaturlaub (15.02.2015)
Manchmal denke ich, warum immer in die Ferne schweifen, wenn es doch so schön Zuhause ist?
Diese Frage habe ich für mich allerdings schon beantwortet: Die Welt ist eben unglaublich riesig und Vielfältig, eine wahre Ansammelung von Welten, so wie eben diese eine, welche ich “Heimat” nenne. Und ich will ja alle Welten sehen!
Ist ja bald wieder soweit; der Rückflug nach Sizilien steht für ende April an…. später als ursprünglich geplant; Fernweh kontra Vorbereitungen Daheim für’s Wanderleben machen die Sache auch nicht einfacher … ich muss noch so viel arbeiten um eben diese paar lausige Euros zusammen zu kriegen, und sowas dauert; die Termine für die Gartenarbeiten stehen so ab Anfang März, dauern ein, zwei Wochen.
Aber zwei Tage muss es doch sein, muss unbedingt eine Weitwanderung her; mein Freund Georg lädt mich ein auf einen Marsch durch seine Gegend, von Echternach (Luxemburg) nach Trier.
Ich brauche die Bewegung und er muss sich mal wieder einlaufen in Vorbereitung auf seinen Jakobsweg nächstes Jahr, 2450 km von Trier nach Santiago …. und das dann mit 64 !
Ganz so lang war unser Weg dann aber doch nicht. In zwei Tagen gingen wir 48 Kilometer entlang dem Matthias - Pilgerweg in Richtung Trier. Vom Luxemburgischen Grenzort Echternach (der ältesten Stadt des Großherzogtums) folgten wir viele Kilometer dem Grenzfluss Sauer, bis nach Winterdorf, wo ich echt gemütlich ein eigenes Zimmer von Georg bezog, im Gasthof “bei Hilde” .
So komfortabel reise ich eigentlich nie, doch ist auch mal was wirklich schönes im Dorfleben ganz ohne Couchsurfing oder betteln um Erlaubnis zum Campen, einzutauchen. Selbstverständlich findet Schnapsnase Georg den Weg schnell zur Dorfbrennerei ….. daaaaa konnte ich essen, essen und was noch?
….. Iss ja Karneval, auch in Wintersdorf ….
(Februar 2015)


Hier entsteht großes: Nichts geringeres als die gesamte Weltbevölkerung, aufgelistet in Ländern, Regionen und vor allem STÄDTEN; über 2500 Städte weltweit die bis zum Jahr 2050 über eine Million Einwohner haben, liste ich alphabetisch auf, berechne jede Stadt in jedem Winkel dieser Welt um heraus zu finden wie groß sie in Zukunft wird. Dazu wird bald eine Website eingerichtet, wo ich all diese gesammelten Daten veröffentliche. Doch bis dahin gibt’s noch unendlich viel zu tun; abertausende Daten, Fakten, Zahlen und Recherchen zur Wirtschaft, Geburtenrate, Sterbezahlen und Migrationsbewegungen sind zu sammeln, zu vergleichen und durch den Taschenrechner gejagt. Am Ende kann jeder dann sehen, wie sich (in Zahlen) diese unglaubliche Welt verändern wird. Wem interessiert sowas? Jede Menge Leute, wie ich schon bei meiner vorherigen Website “metropolen-der-zukunft” feststellen konnte; nicht wenige Mails von völlig unbekannten Leuten erreichten mich, und selbst an den Unis kursierten meine Berechnungen von Megastädten der Zukunft. Einer meiner liebsten Hobbys, nein Leidenschaften eben; wäre ich nicht im “Wanderleben”, würde ich Geographie und Bevölkerungswissenschaften studiert haben….. doch auf mehreren Hochzeiten tanzen ist bekanntlich schwer. - Oder eben nicht? Anstatt mit Vollgas an die nächste Etappe des Wanderlebens (plangemäß Mitte April) zu arbeiten, Geld zu beschaffen usw, arbeite ich mit Hochdruck an diesem Projekt alle Millionenstädte bis 2050 zu berechnen…. Bisher gibt es in diesem Umfang noch keine vergleichbare Arbeit im freien Internet. Firmen, Institutionen und sogar Regierungen interessieren sich brennend für solche Prognosen. Wie auch lässt sich eine halbwegs funtionierende Stadtplanung entwerfen, ohne einen für’s erste theoritischen Ausblickes in die Zukunft? Berlin wächst. Sowas hatte ich schon vor 10 Jahren vorausgesagt. Offiziell aber sprachen die Statistiker derzeit vom schrumpfen, von einem Bevölkerungsrückgang. Heute wächst Berlin (aber auch alle anderen deutschen Millionenstädte) um 60.000 Bewohner im Jahr. Mumbai (früher Bombay) nimmt jährlich um eine satte Million zu (!) Delhi - ebenfalls in Indien gelegen auch …. und Schanghai, noch vor einem Jahrzehnt (2005) in den Prognosen der vereinten Nationen in New York, als nicht mehr wachsend in der Einwohnerzahl prognostiziert, verharrte kaum auf seine damals 14 Millionen Menschen ….. heute sind es breits 22 Millionen …. Wer kennt überhaupt Gisenyi, oder Huaihua, oder Bahir Dar? Alles Städte von kleiner bis mittlerer Größe; Gisenyi liegt in Ruanda (Afrika) hat ca. 220.000 Einwohner, also so viel wie Freiburg, wächst aber um 8-12% jährlich, und das noch (höchst wahrscheinlich) für Jahrzehnte; Ruandas Einwohnerzahl steigt von heute 11 Mio auf 24 Mio bis zum Jahr 2050 an …. und dieses Wachstum verlagert sich mehr und mehr auf die Städte, weg vom Land in die urbanen Zentren. Somit steigt bis 2025 Gisenyi auf 450.000 Einwohner. Bis 2050 rechne ich mit 1.500.000 (1,5 Mio) - so groß wie es heute München ist. Wer kennt Gisenyi ? Jaja, so ist das wenn man eben viele Dinge im Leben hat, die einem wichtig sind. Ich hoffe das Projekt “metropolen-der-zukunft” noch bis April zu schaffen, um dan endlich der nächsten Leidenschaft nachzugehen: Dem Ruf der Ferne….. das Wanderleben, weiter durch Sizilien fortgesetzt, über Malta, Kalabrien, Apulien, Albanien, den Kosovo nach Griechenland und die Türkei….. wo Istanbul liegt… dort leben jetzt 15 Mio Einwohner…. und die will ich dann alle zählen :-)
Heimatleben
Mann, ich bin schon wieder ganz ribbelig… schon sechs Wochen wieder sesshaft; schön und nicht schön zugleich; Familie kontra draußen schlafen. Mama sagte: “Geh doch einfach im Garten zelten wenn Du Fernweh hast”.
Sehr komisch, ist genauso wie einige Bekannte in fernen Städten meinen: “Hey Jens, komm doch - mal eben - rüber nach Leipzig …. Du wanderst ja so gern, wäre ja ein Katzensprung für Dich”
Jaja, ich wandere gern, aber eben nicht unbedingt zur Uckermark oder nach Bad Salzuflen. Ich bereite mich vor auf das Wanderleben, arbeite in Gärten für eine Hand voll Euros an den Hecken und Zweigen im Formschnitt. Eisfinger inklusive.
Und dennoch, bis mitte April bleibe ich noch, will auf vielen Hochzeiten tanzen und besuche sie, die Lieben in den fernen Städten: Malai in Freiburg, Hansrüdi in Bern, Uwe in Berlin und vielleicht den hellblonden Sker an der Alster….
Wenn auch nicht zu Fuß.
(16.01.2015)

Auch ein Reisender ist mal Zuhause.
Obwohl es viele Reisende gibt die noch ununterbrochener als ich durch die Welt ziehen, noch permanenter ständig in der Fremde weilen, bin ich aber irgendwo Daheim. So was haben die meisten Artgenossen meinerseits eher nicht, … tingeln umher, ständig auf der Suche, ja laufen irgendwie sogar weg…. wovor?
Keine Ahnung, vielleicht vor sich selbst, vielleicht wieder hinter dem Horizont um dieses ständig latente Gefühl zu stillen, ein Gefühl welches ich einfach mal HEIMAT nenne….
Die habe ich, und hier bleibe ich etwas zum verweilen, allerdings nicht wirklich im Sinne eines “Urlaubs”, dazu gibt’s einfach zu viel zu tun: Meine Internetauftritte verlangen extrem viel Zeit; ich plane Landkarten einzufügen um dort die künftige Reiseroute einzustellen. Wie das technisch geht, weiß ich noch nicht. Eine Arbeit über das Wachstum der Weltbevölkerung, insbesondere der Städte verfasse ich momentan auch, sitze täglich stundenlang am Schreibtisch und recherchiere, rechne und überlege…. einer der Leidenschaften dieses Lebens welche bald wieder als “metropolen der zukunft” im www zu finden sein wird.
Dann verbringe ich einiges an Zeit mit der Familie und Freunden, letztere verschaffen mir ordentlich Arbeit; in ihren Gärten mache ich alles fertig was Baum und Strauch ist, schneide, schnibbel und säge auch in Kletterposition jeden noch so langen Ast über’m Garagendach, ohne was kaputt zu machen :-)
Somit habe ich ja auch wieder etwas Geld in der Täsch, wobei für die anstehende Tour im April (jaja, dauert noch… ) endlich wieder losgeht und ich bis dahin hoffentlich genug Moos zusammenhabe.
Also: Homepage fit machen, (Crowdfounding aktivieren) die ganze Weltbevölkerung bis ins kleinste Detail berechnen, schätzen und veröffentlichen, viel arbeiten (uuuufff) - und Arbeit finden (noch mehr uff….) Sponsoren finden, und sich Zeit für Freunde lassen.
(Bild: Mit Bruder Tim & Neffe Ben beim American Diner in Gelsenkirchen, Mama und Papa sind gleich gegenüber sodass die “gelbe Brause” ganz den grooooßen Jungs bleibt…. da muss Ben noch um einiges wachsen :)
07.09.2014
Die langweiligste Metropole im Land: Stuttgart, deren Bewohner allerdings deutlich freundlicher sind, als das momentane Wetter sowie ihrem Ruf als notorische Nörgler; der Bahnhof Stuttgart 21 ist objektiv eine Katastrophe, die Menschen so entspannt und freundlich, und das Umland einfach herrlich.
Außerdem gibt’s hier gut bezahlte Arbeit…. Hightech, Autos und viele Unternehmen die seit Jahrzehnten daran sehr erfolgreich arbeiten, dass “made in germany” so populär weltweit geworden ist, fanden hier ihren Anfang. 1, 35 Millionen Menschen leben im inneren Stadtgebiet vom Stuttgarter Ballungsraum. Also eine echte Metropole, wenn auch irgendwie, und nochmals irgendwie gesichtslos, … nach eindrucksvollen Wahrzeichen sucht man hier vergebens.
Stuttgart muss man eben anders verstehen; die Stadt lebt ihren ganz eigenen Charakter, hat sehr gescheite Bewohner die wissen wer sie sind, die ihre Stad sehr mögen und es ihren Gästen sehr gern zeigen. Morgen ziehe ich ja weiter mit Peter, aber ich komme eines Tages wieder um diese bescheidene, sehr eigensinnige Metropole zu verstehen. Ja, ich denke das Wahrzeichen Stuttgarts ist seine eigensinnige (schwäbische) Bodenständigkeit.

Mit PETER AUS GREVENBROICH In Stuttgart.
Wie ein Komet flog er mir wieder nach, mit seinem schnellen Auto bewaffnet aus seiner Provinz in mein Wanderleben. Jetzt soll er kommen, der “Chance” in seinem Leben, dass im eigentlichen ja recht zufrieden stellend verlief, doch ganz wie einst bei mir, ” nach dem Zenit, gehe woanders weiter”, sieht er sich mit 63 Jahren (bei bester Gesundheit) zur Schwelle nach neuen Welten… erst die die Outdoor-Zeltnacht im Wald bei Siegen, dann weitere wie bald in der Schweiz mit ihren hohen Bergen sollen folgen. Heute sind wir in Stuttgart, er im Hostel, ich am Couchsurfen in der größten Stadt meines Heimatlandes, die ich noch nie gesehen habe. Liegt eben auf dem Weg nach Süden….
Peter lässt es heute wirklich ordentlich krachen: Champagner auf die neue Taufe -sagt er- und wir stoßen an auf’s Wanderleben, was er nun für die nächsten 7 Tage mit mir teilt.
Morgen fahren wir weiter bis zum Bodensee, dort bei Konstanz plane ich dann zwei Tage auf dem Campingplatz, danach erkunde ich das teuerste Land dieses Planeten: Im Reich der Eidgenossen, für ca. drei Wochen führt mich der Weltweg dann durch die Schweiz.

Eigentlich nicht wirklich Bestandteil meiner offiziellen Reiseroute; Frankfurt auf dem Weg in den Süden, da ich das eigene Land erst ganz, ganz zuletzt machen will, irgendwann in 20 Jahren, wenn alle Länder und Regionen durch sind…
Aber dennoch, diese Skyline finde ich einfach genial. Frankfurt ist wirklich eine echte, vollwertige Metropole. Hier bin ich erstmal bei Freunden. :-)

04.09.2014
Gaaaanz langsam lasse ich es angehen; erst bei Bekannten die ich auf Gran Canaria kennen lernte, dann bei Reiner (Bild) und seinem Freund Joost, bin ich in Frankfurt zu Besuch. Wobei mir die Stadt alles andere als unbekannt ist, mag ich hier ein wenig bleiben, erzähle meinen Gastgebern vom Wanderleben, philosophiere und sinniere über das Sein auf dieser so schönen (oder eben schrecklichen) Welt (Ansichtssache…)
Reiner ist so ein spezieller Fall wo es schon sehr interessant ist; er hat eine Vorliebe für Afrika und wähnt sich im Übrigen als “Ländersammler” - so wie ich, und müssen mal sehen, wie, wann, und wo wir uns gemeinsam mal auf die “Via Terrestris” begeben, meinem Weltweg durch das Überall…..
Sein Freund, so hoffe ich, dürfte ebenfalls mitkommen. Der aber “soll” erstmal auf dem Jakobsweg sein Blick auf die Weite und Freiheit die das Leben bietet, ergänzen; er hat es deutlich im positiven nötig, wie das bekannte Sahnehäubchen auf dem Kuchen.
Ich hingegen “pilgere” weiter auf meinem “Weltweg”, durch dem Tempel Erde, und das ganz ohne spirituellem Feedback, organisiere meine Connections, sehe das wichtigste und größte: Die Zeit welche mir bleibt; bis zum Jahresende plane ich in Sizilien zu sein, mache dann kurz Urlaub bei der Familie und kehre wieder zurück um fortzusetzen.
Jetzt in genau einem Jahr möchte ich in Israel sein, dann rüber nach Ägypten ziehen….. das ist auch hier an diesem reich gedeckten Frühstückstisch im hohen Frankfurter Norden ein Thema…
02.08.2014

Endlich, nach so langer Zeit wieder “on the Road”. Wobei diese komische Wunde am hinteren Oberschenkel noch immer nicht wirklich verheilt ist, kann ich nicht noch länger warten. Der Arzt sagte ja, sowas kann einige Wochen dauern… jedenfalls tut es nicht weh, oder juckt… hoffentlich heilt das endlich mal …..
Hier bin ich nun wieder in meinem Zelt, weit im tiefen Wald bei Siegen, auf dem Weg nach Frankfurt, wo ich morgen eingeladen bin bei Marc & Markus, die ich mal im fernen Gran Canaria kennen lernte und diese mich einluden zu sich nach “Mainhatten”…
Wieder dabei: Mein neuer Freund und Wanderleben-Fan Peter aus Grevenbroich, der mich sogar nach Frankfurt bringt, und nun mit mir hier in den tiefen Wäldern des Siegerlandes seine nagelneue Campingausrüstung testet.
Jaja, für Peter ist das hier ein großes Abenteuer; 63 Jahre lebt er nun auf dieser Welt und hat soeben seine erste Nacht in wilder Natur hinter sich…. was man alles noch in seinen späten Jahren erleben kann, staunt er zurecht.
Peter, der bald in Pension gehen wird, ist so begeistert vom Leben auf Wanderschaft, dass ich mir echt vorstellen kann, ihn noch oft bei mir zu haben.
Mal sehen, vielleicht kommt er die Tage wieder, mussten uns ja in Frankfurt trennen, könnten aber in Stuttgart wieder zusammen weitermachen….
Mein Weg geht erst am Dienstag weiter, Richtung Süden natürlich, erstmal nach Stuttgart einen Freund besuchen der mich dort einlud zu übernachten.
Hier in Frankfurt treffe ich morgen noch jemand anderen; einen potentiellen Teil-Weg-Gefährte für Afrika im nächsten Jahr… dann heißt es den Weltatlas auspacken und Pläne schmieden… mit den Fingern auf der Landkarte vorerst…
Deutschland / Recklinghausen (15.07.2014)
Uuuff, heute in Grevenbroich hab ich mich unter’s Messer gelegt …. lediglich mit Vereisung, ohne echte Narkose aaauuuuuuuaaaaaaa ….. mir fehlen die Worte, wie kann sowas sooo wehtun ?
Eine volle Minute popelt der Dok das Fibrom, den Eiter und was weiß ich aus dem Entzündungsknoten, hinten am Oberschenkel, kurz unter dem Popo …
Jetzt bin ich wieder bei Mama in Recklinghausen, habe eine stramme Bandage und nasche Schmerztabletten … vorbei die Qual und von Tag zu Tag “soll” es nun besser werden ….
Ich bereite mich vor auf die nächsten Länder, diesmal weiter nach Süden, weiterhin durch Europa aber auf dem Weg nach Afrika …. Lichtenstein, Schweiz, Italien, Malta, Albanien, Türkei, Israel, ……Ägypten …. - in Italien und der Türkei natürlich alle Regionen.
Trier (16.06.2014)
Nach langer Zeit im annähernd “sesshaften” Dasein, melde ich mich wieder, kurz vor dem heißersehnten Tag der Weiterreise, zwar nochmal nach Frankreich, aber es geht bald wieder weiter, jaaaa, weiter. …
Arbeiten musste ich, einfach nur schnöde dem Geld hinterherlaufen, mal hier, mal da etwas jobben. Als Tagelöhner wohl eher mein Leben hier Daheim bestreiten, als noch groß anzusparen; 300 Euro habe ich aber schon für Frankreich; noch die letzten drei Regionen auf meiner systematischen “Via Terrestris” (dem “Weltweg”) liegen vor mir: Der Limousin, die PayPal de la Loire, und die Bretagne. Dann ist Frankreich fast fertig; 21 Regionen habe ich dann bereist, nur noch Korsika, die schroffe Mittelmeerinsel fehlt dann, doch auch die besuche ich noch in diesem Sommer; von Sardinien kommend auf meiner großen August-September-Oktober-Tour durch alle 20 Regionen des Italienischen Universums ….
Doch noch bin ich hier was ich mein “zweites Zuhause” nenne; mein erstes trage ich in mir, ich bin in mir selbst Zuhause, und somit an jedem Ort Daheim. …. Eine nicht unwichtige Voraussetzung für ein zufriedenes Leben unterwegs.
Jetzt aber weile ich in einem meiner sicheren Häfen, schlafe im Gästebett meines Elternhauses oder eben hier bei Georg-Edmond, meinem Freund und Helfer seit dem Jakobsweg vor fast vier Jahren.
Ich lasse mir Zeit, will mich nicht beeilen und verbringe die letzten Tage hier bis zum 25.06. dann, zwei Tage nach meinem Geburtstag, trampe ich ins Herz unseres großen Nachbarlandes bis in die recht unbekannte Region Limousin.
Was es dort zu sehen gibt, wird sich zeigen.
Jetzt tue ich meinen Lieben Daheim aber erstmal den Gefallen, endlich mal auf meinem Geburtstag Zuhause zu sein. Mama wünscht sich das so.
Doch ich merke wieder diesen Luftzug…. ein warmer Sommer der mich bald wieder in die Ferne treibt ….
Deutschland / Recklinghausen
Soviel zur Planung …
Irgendwie bin ich gar nicht mal so traurig, dass ich seit London unterbrechen musste; hier bei meinen Lieben Daheim, mache ich jetzt sowas wie “Urlaub” vom Wanderleben, besuche Freunde und erlebe den vertrauten Alltag in der Familie, kann mein altes Stammlokal “Nicos Taverne” besuchen und resümieren wie gut die letzten Jahre auf der Walz waren.
Doch meine Fernsucht brennt wieder.
In einigen Tagen trampe ich wieder zu meinem Freund nach Trier, dort kann ich mir das Geld für den Bus nach Barcelona verdienen; 122 Euro für mindestens 24 Std. Fahrerei muss ich aufbringen.
Edmond kennt zum Glück nicht wenige die schöne Gärten haben und gerade jetzt Bedarf einer Generalüberholung haben.
Das muss ich noch schaffen.
Danach setze ich mich samt Wanderwagen in den Euroliner und fahre, fahre und fahre …. Barcelona ist weit, Andorra auch, aber in dessen Nähe. Andorra, ein nahezu unbekanntes Land, ein Zwergstaat inmitten der hohen Berge der Pyrenäen gelegen, statte ich dann von Barcelona aus einen Besuch ab. … Will ja alle Länder dieser Welt sehen, und allein unser Europa hat da schon ganz schön viel zu bieten.
Diesmal wieder alles mit dem berühmten Wanderwagen, da ich bei dem rauen Herbstwetter einfach mehr Ausrüstung brauche; drei Schlafsäcke, eine schwere Daunenmatte, Kleidung zum wechseln, usw… kann ich nicht mehr im Rucksack durch die Gegend schleppen. Somit bin ich dann komplett Wetterfest, kann egal wo mein Zelt aufbauen und mollig haia machen ….
Ja und allein werde ich nun auch nicht mehr sein: PAUL, mein alter, plüschiger Begleiter vom langen Jakobsweg ist wieder dabei.
Wanderwagen sei Dank; der dicke Paul braucht halt seinen Platz …
Deutschland / Recklinghausen
Immer noch in heimatlichen Gefilden, aber voller Pläne, bereite ich nun den nächsten Rutsch in die Ferne vor
Mein Fuß ist zwar wieder fit, aber nicht komplett fertig; sowas soll mit der Zeit wachsen, hieß es und hoffe dass damit die Sache erledigt ist.
Also in sechs Tagen fahre ich weit in den Süden. Frankreich, was eigentlich als nächstes nach England dran wäre, muss ich leider sausen lassen; mein Bekannter, der eigentlich mit mir in die Bretagne wollte (was ein kostenloser Lift von 1000 Kilometern wäre) von wo ich dann weiter nach Süden die letzten mir noch unbekannten Regionen Frankreichs besuchen wollte. Doch dann platzte die Sache: Der Bekannte erkrankte ….
Jetzt überlege ich wie ich nun dahin komme; kein Geld, keine Zeit …. ja, keine Zeit in meinem ja so Zeitlosen Lotterleben, - der Winter kommt und zudem steht am 21 Dezember ein Wiedersehen mit meinem Freund Georg-Edmond an. Auf La Palma, 3000 Kilometer weit im Süden.
Da komme ich trotz nasskaltem Herbstwetter in Frankreichs weiten Westebenen bestimmt ins Schwitzen ….
Aaaaaalso, ab nach Spanien.

…. Nicht hübsch, aber das ist der Grund meines kleinen Urlaubs Zuhause nun; der damals entzündete Zehnagel ist mittlerweile völlig eingewachsen. Lange tat das auch gar nicht weh, doch wie zu erwarten, fängt es jetzt an Ärger zu machen.
Eine leichte Sache für den Doktor, doch drei, vier Wochen Auszeit kostet die Nummer schon.
Deutschland - Unterbrechung …
Soo, nach längerer Funkstille melde ich mich wieder, allerdings leider mit blöden Meldungen; eine schlimme Entzündung am Fuß zwingt mich in die Knie.
Mittlerweile bin ich sogar wieder in Deutschland, wo ich in ärztliche Behandlung musste :-(
Schuld war dummerweise mein Hang zur ausgeprägten Sauberkeit; so verletzte ich mein Nagelbett bei der Fußpflege, was später beim Wandern zur Infektion führte. Toll.
Nun sitze ich mal wieder in heimatlichen Gefilden und sitze die Sache aus.
Zuletzt bin ich von Ettelbrück nach Liege mit der Bahn gefahren, was ja nur 200 Kilometer von Recklinghausen, meiner Heimatstadt entfernt liegt.
Hier verweile ich gerade im Haus meiner Eltern.
Natürlich geht es bald wieder weiter: Am 17.07. Reise ich mit meinem Freund Edmond nach Irland, von wo das Wanderleben weitergehen soll.

( Deutschland - Recklinghausen )
Und das passiert ausgerechnet dem großen Fernwanderer: Der große Onkel ist samt Zehnagel total entzündet und schmerzt sehr. :-(
Deutschland - Trier
Sooooo, nach langer Zeit reisetechnischer Abwesenheit, ist es schon mehr als fällig ein Lebenszeichen zu geben.
Einen ganzen Monat schmore ich schon in heimatlichen Gefilden, da diese schreckliche Entzündung an den Zehen jegliche Wandertätigkeit unmöglich machte.
Zwar bin ich schon gute zwei Wochen wieder topfit, warte aber seitdem auf den Termin der Irlandfähre die von Frankreich aus in See sticht.
Der Grund ist mein Freund und Lebenspartner Edmond, der mich teilweise im Wanderleben begleiten möchte. Er hat jetzt erst Urlaub und bringt mich nun nach Irland.
Zusammen können wir so noch eine tolle Zeit miteinander verbringen, ganze vier Wochen die wir auf der grünen Insel verbringen werden.
Morgen freue ich mich erstmal auf die Fahrt durch Nordfrankreich, wo ich noch kürzlich den Jakobsweg zurück Richtung Heimat pilgerte ….
Dann melde ich mich wieder aus Rouen an der Seine, dem morgigen Tagesziel, 530 Kilometer von Trier, wo ich jetzt die Sachen packe.
Außerdem reise ich diesmal ohne meinen berühmten Wanderwagen in die Weltgeschichte los; der wartet geduldig Zuhause auf seinen nächsten Großeinsatz.
Ein riesiger, fetter Rucksack ist nun schwer am meinen Schultern hängend mein täglich Leid; später, wenn Edmond aus Irland wieder nach Hause zieht, trampe ich über die Straßen Schottlands und England bis in den sonnigen Süden Spaniens.
Da gehe ich wenig zu Fuß und stehe viel an all den Straßen, fahre mit all den Autos meinen Weg in die Ferne … da währe der sperrige Wanderwagen einfach zu groß ….
Doch Paul ist natürlich wieder dabei. Wie ich freut er sich schon riesig …
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