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                              ...Wanderleben...

                                         ... auf dem längsten Weg der Welt ...

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Stand:
25.11.2015

Türkei (11.08.2015)

Stadt: Istanbul ( 15.100.000 Einwohner )

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Von harten Wirklichkeiten zurück in unsere Welt: Gutes Essen, Bier und nochmals fettes Essen. Wobei diese Hitze den Hunger drückt, kann man dennoch ganz schnell über 4000 Kalorien kommen hier in Istanbul. Ob Essen im “Ficcin” oder Haufenweise als “Meze” aus den Trögen der vielen Fressbuden….. mein Gott, welch krasse Gegensätze; Ahmad geht mir/uns nach….. doch was sollen wir machen? Wir helfen ihm bald, wenn er aufbricht in unsere Welt…. ich muss es wie ein Arzt nehmen, trenne das eine von dem anderen. Ok, unser letzter Tag heute in ISTANBUL, fast zwei Wochen lang war ich hier, hab mit Georg tolle Tage gehabt, - auch gelitten (schwere Hitze, ….gestern hatten wir uns mal ordentlich gezofft…) und danke ihm für diese Zeit voller unglaublicher Eindrücke. Die Bilder zeigen noch einige Sachen der letzten Tage hier. Ich könnte noch tonnenweise mehr dazu packen …. aber es reicht erstmal, Istanbul ist einfach gewaltig.

Türkei (09.08.2015)

 Stadt: Istanbul ( 15 Mio Einwohner

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Begegnungen in Istanbul; eine von insgesamt 500.000 Geschichten über Flucht, Krieg und Vertreibung. Der 23 jährige Ahmad traf mich in einem Cafe eines tristen Gewerbegebiets für Kleinindustrie, wo ich vor ein paar Tagen die äußeren und fernen Stadtteile erkundete. Dort wunderten sich die Leute ganz schön über mich und Georg, die als offensichtlich Deutsche in so einem dermaßen untouristischen Ort umherirrten, kamen schnell ins Gespräch und erfuhr Ahmads Story, der als Teejunge uns die kalte Cola brachte. Aus Damaskus musste er vor sechs Monaten fliehen, als Soldat seiner Familie in die Ferne geschickt, dort wo alle anderen auch hin wollen oder schon sind…. nach Europa, am liebsten nach Deutschland. Jaja, und hier an der Schwelle zum Westen, in Istanbul werden es immer mehr; mit sechs weiteren, arabischen Flüchtlinge fristet er sein hartes Dasein in einem Zimmer, muss dafür noch über 300 Lira Miete aufbringen (100€) verdient bis zu 800 Lira (280€) maximal im Monat, was zum sparen kaum reicht in einer Stadt wo Lebensmittelpreise so viel wie in Deutschland kosten (oder mehr..)….. ….. …… Wir verabreden uns für die nächsten Tage, tauschen unsere Facebook Daten aus, und treffen uns wieder, diesmal am Taksim Platz, dem modernen Herzen der Stadt, vor’m Burgerking. Da findet man sich immer. Ahmad ist voller Energie, wirkt vital und ist klug. Studiert hatte er sogar auch, Tourismuswissenschaften, wenn auch nicht mit Abschluss weil der Krieg ausbrach in Syrien. Seine Familie brachten das allerletzte Geld auf um ihn bis über die Grenze der Türkei zu bringen; erst 400 km durch brandgefährliches Gebiet in Syrien, vorbei am zerstörten Aleppo bis ins Kurdenland auf der anderen Seite. Endlich sicher, aber noch ganz am Anfang; weitere 1000 Kilometer mit Fernbussen legte er als illegaler, aber geduldeter Einwanderer in der Türkei zurück, Ziel: Istanbul, die Megastadt…. wo ich ihn viel später treffe. …. …. ….. Ich kann ihm nur helfen mit Zuhören, stelle Fragen und gib ihm ein Gefühl von jemanden überhaupt angenommen zu sein. Über Deutschland wolle er so viel wissen, die Sprache erlernen und so schnell wie möglich sich dorthin auf den Weg machen. Doch das geht nur über Land, 2400 km illegal über viele Grenzen hinweg…. er bekommt ja als Syrer überhaupt kein Visum, (und somit kein Flugticket) -weder für Griechenland, noch für Bulgarien, welche als EU Länder direkt an die Türkei angrenzen. Erst wenn er z.B. deutschen Boden betritt, egal wie er es schafft, darf er bleiben im Asyl-Status. Also muss er über Griechenland zuerst, um überhaupt EU-Boden zu betreten. Und “Boden” gibts aber erst auf den griechischen Inseln, kurz vor der türkischen Küste. Die liegen nahezu in Sichtweite, doch einfach mit der Fähre rüber ist nicht drin; wie beim Flugticket gilt auch hier die Visumspflicht. Somit kommen all die Flüchtlinge eben in Nacht und Nebel illegal über’s Meer….. für unglaubliche 1000 Euro Schleppergeld in einem billigen Schlauchboot gesetzt und hinübergefrachtet. Oft völlig überfüllt stranden viele vor der Küste und ertrinken fast, andere werden betrogen und das Geld ist futsch, sowie keine Spur vom kriminellen Kurierdienst. Die Leute haben nichts, müssen jedem vertrauen um einfach weiter oder weg zu kommen. Ahmad hat aber keine tausend Euro um solche Verbrecher zu bezahlen, und wir überlegen was sonst noch geht: Die Meerenge von Samos, dieser griechischen Insel kurz vor dem türkischen Festland wäre keine fünf Kilometer breit. Womöglich kurz genug um bei Nacht mit einem selbst gekauften Gummiboot und Flossenschuhen hinüber zu schwimmen……. das kostet in den Strandgeschäften von Kusadasi keine 50 Euro. Zu dritt oder viert solle die Aktion ablaufen. Kaum Gepäck ist möglich, nur eben viel Wasser mitnehmen und gut essen zuvor. Auch soll die Stelle wo Ahmad ins Meer stößt, gut untersucht werden zuvor; ist dort Militärgebiet? Wie steil ist das Areal? Kann man Strömungen erkennen die gefährlich ablenken? …… ….. ….. Fragen um Fragen, doch dies ist keine touristische Abenteuertour, zumal die Jungs bei all ihrer Power eben nicht die erfahrensten Schwimmer sind….. doch ich rate ihm dazu, bevor er Jahre dafür sparen muss um diese ekelhaften Schlepper zu zahlen. Bulgarien als Landweg dürfte schlimmer sein, da dort ein neuer, scharfer Zaun die bisher einzige Antwort von Europa gewesen ist, wobei es Flüchtlingen die dort in Bulgarien erwischt werden, nicht mehr möglich ist z.B. in Deutschland Asyl zu beantragen. Anders in Griechenland, -selbst kurz vorm Kollaps stehend, seine mittlerweile 350.000 Flüchtlinge in andere EU Staaten ziehen lassen darf. ….. …… ……. …… Tage später lese ich eine Message bei Facebook von Ahmed: Er hat seinen kleinen Job verloren, drückt sich konfus aus, weiß nicht mehr weiter…… bittet mich um Rat. Doch ich bin selbst nahezu völlig pleite, konnte ihn eben nur ein paar Getränke ausgeben…. …… …… (Bild: Hilflos mit Ahmad aus Syrien, dennoch überlegen wir einen Weg möglichst schnell nach Deutschland für ihn. …. es wäre so schön wenn jemand ihm helfen mag; ich vermittle gern seine Daten (auch Facebook) falls jemand etwas Geld für ihn übrig hat. Bitte melden bei mir: mohandas78@web.de oder sein Facebookaccount: Ahmad Aruq. Bitte melden !!!)

Türkei (06.08.2015)

Stadt: Istanbul ( 15 Mio Ew. )

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Große Abenteuer in der mir so unheimlichen Welt der Hotels: Georg zieht um, nimmt mich mit ins “Grande Hotel del Londres” …. einer Luxusadresse in einem anderen Stadtteil, fernab von unserem so schönen Balkon mit Meerblick. So was macht Sinn; nach sechs Tagen mitten im historischen Kern, nun der Tapetenwechsel nach Beoğlu, dem modernen Trendviertel mit Bars, Mac Donalds, und vielen Hotels…. ja, Tapetenwechsel im wahren Wortsinn; Schnörkel, Kronleuchter, fette, rote Teppiche und viel Muff…. zu viel Muff; das pompös, kitsch-überladene Zimmer lässt ordentlich die Nase rümpfen…. nach Abflussrohr stinkt der Luxus hier. Offenbar durch die Klimaanlage kommend. Auch im neuen Zimmer, ein Stockwerk darüber, stinkt es wenig später auch ordentlich nach Klo…. Ratlosigkeit macht sich breit im Zimmer (Bild) und die Laune sinkt dem Nullpunkt entgegen…. zumindest bei Planchef Georg, der hier alles im Voraus gebucht hatte. Ohne Klimaanlage aber gibt’s auch nix mit erholsamen Schlaf; Georg ist Weltmeister im schwitzen und braucht bei diesem Waschküchen Klima von 80% Luftfeuchte bei 30 Grad unbedingt künstliche Kaltluft…. keine Chance, wir müssen hier weg…. morgen aus checken und schnell wieder zurück auf den Balkon …. was für eine Aktion… ….. ….. (Bild: Ein “Griff in’s Klo” im wahrsten Wortsinn; Ratlosigkeit im Luxuszimmer, - zuvor noch bester Laune auf der Dachterrasse zum überteuerten Bier über den Dächern Istanbuls)

Türkei (08.08.2015)


Stadt: Istanbul ( 15.100.000 Einwohner )

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Altes oder neues Istanbul. Hippodrom, Taksim Platz oder Esenyurt…. letzteres touristisch kaum bekannt zeigt eine (wieder) ganz andere Seite dieser Super-Stadt: Hochhaus-Wildwuchs so weit der Blick reicht, Straßen und offensichtlich das Abwassersystem schaffen kaum noch mit dem extrem-Wachstum der Stadt mithalten zu können…. Esenyurt, allein schon mit über 800.000 Einwohner, eines der größten Stadtteile, liegt weit, weit draußen. 20 Kilometer kämpfte ich mich durch’s Busnetz, fand dann dieses eben so andere Istanbul wo sehr viele der zahlreichen Pendler wohnen, die ich täglich in all den (über)vielen Restaurants sehe, an den Eintrittsschaltern der Museen meine Tickets lösen, oder mir und Georg das Bier servieren…. in unserer gemütlichen Altstadt, fern, fern von Esenyurt mit seinem faden Häusermeer und nagelneuen Moscheen ….. Wobei schon die Stadt so unglaublich groß ist, sieht es sehr nach weiteren, starken Wachstum aus; wirklich überall wird gebaut, bis zu 100 Meter hohe Wohnblöcke im Rohbau, unwirklich am Horizont stehend, massenhaft bis zu den Rändern der Megastadt, Ränder die sich ständig verschieben…..

Türkei (08.08.2015)

Stadt: Istanbul ( 15 Mio. Ew. )

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Fetze vor dem Saba-Hotel…. wildes Geschrei, hysterisches brüllen. Türkisches Temperament auf Hochtouren. Unmöglich herauszufinden worum es da unten geht, muss mich nur festhalten um nicht abzustürzen. Die Polizei war schnell zur Stelle, doch der Zoff blieb noch ganz schön lang …..

Türkei (07.08.2015)

Stadt: Istanbul ( 15 Mio Ew. )

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Eine Stadt - viele Zentren; als Istanbul noch Byzanz hieß, war hier DAS Zentrum der schon damaligen “Weltstadt”, das Hippodrom. Hier fetzten schon zu Zeiten der alten Griechen die Rennkarren über den Schotter, noch wilder dann später bei den Römern, wo die Rennbahn deutlich ausgebaut ja schon einem kleinen Kolosseum ähnelt. Auf dem mittigen Bild zeigt eine Rennszene wie heftig es damals abgegangen sein muss…. auch Gladiatoren metzelten sich hier gegenseitig nieder. In späteren Zeiten des Oströmischen Reiches, verlor die Anlage an Bedeutung, wurde teilweise rückgebaut, blieb aber als zentraler Platz der Stadt erhalten, so dass die letzten 2000 Jahre hier immer was los war, ob Volksfeste, oder Proteste wie z.B. eine Demo die der Sultan niederschmettern ließ: über 30.000 Menschen wurden innerhalb kürzester Zeit in einem Hexenkessel durch Schwert und Speer hier zu Tode gebracht. Ein Ort voller unheimlicher Vergangenheit….. …… ….. Heute stehen nur noch die zwei Obelisken hier, von denen der kleinere, ägyptische Obelisk, das wohl älteste Baustück ganz Istanbuls ist; über 3500 Jahre alt, damals von den Römern hierher gebracht, steht er -abgesehen von einigen Unterbrechungen- heute wieder an seinem alten Platz, mitten auf dem Hippodrom in Alt-Istanbul. …. (Kann ihn immer von unserem Balkon des Saba-Hotels aus sehen…. unglaublich…)
 
Türkei (05.08.2015)


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Stadt: Istanbul ( 15 Mio. Einwohner )

Ein Fass ohne Boden, erstmal die ganze Stadt überhaupt, und dann dieser Palast: Versuche, den Topkapi Palast allein nur anzugucken sind ein dickes Ding. Nicht nur weil der vor über 290 Jahre erbaute Superkomplex, verwirrend, verschachtelt, unübersichtlich ist, sondern vielmehr die extremen (!!!) Touristenmassen, oft in einer Gruppe auf die nächste folgend, alles restlos verstopfend, kaum noch irgendwas an (etwas) Ruhe oder gar Besinnlichkeit zulassen. Versucht haben Georg und ich aber die Sache dennoch, quetschen uns zwischen Chinesen, laut quakenden Amerikanern und aller nur erdenklichen Vielfalt internationalen Fremdenverkehrs, deren einzige Gemeinsamkeit die permanente, pausenlose Beschäftigung ihrer Smarthphones im Fotomodus zu sein scheint. Lustig: Dort wo keine Fotos erlaubt sind, (Chinesen schaffen/können sich nicht daran halten…) herrscht Ruhe und wenig Trubel. Georg weiß darauf zu bemerken: “Die wissen jetzt nicht was sie hier machen sollen”…. abgesehen von den spannenden Sachen hier die es bloß zu bestaunen und vor allem zu verstehen gilt, wie wuchtige Kochtöpfe, riesengroß, überladen buntes Geschirr, ob in Gold oder Silber. Genau, wir sind im Trakt des Sultans Küche wo einst über 1000 Köche für den ganzen Hof unfassbare Mengen zu osmanischen Köstlichkeiten verarbeiteten. Ansonsten geht es nur mit der nötigen, touristischen Motivation hier die weiteren Großtrakte aufzusuchen, die jeweils teuer ihr eigenes Ticket zum Eintritt verlangen. Im Harem, einer “Stadt in der Stadt in der Stadt”….. wo so schöne wie unübersichtlich zueinander angelegte Räume voller blau-bunter Kacheln, gib ich gezwungener Maßen auf und winde mich aus dem Pulk ins Freie….. wie eine Ameise unter 100 Mio anderen fühle ich mich hier, versuche manchmal ganz nah an die Wände zu bleiben um in dieses bildliche, mikro-Eigenleben auf den jeweils individuell bemalten Wandkacheln zu entfliehen. Die sind zu hunderttausende in all den vielen Zimmern reine Unikate, und dennoch im Zusammenspiel ein großes, symmetrisches Werk bildend. …. ….. ….. Es fehlt noch vieles: Schatzkammer, Privatgemächer des Sultans, und so weiter…. als Herzstück der Anlage schießen wir in den Wind; hunderte stehen bereits Schlange um sich durch die Pracht zu pressen…. die Hitze tut ihr übriges; Georg sieht aus als sei er in einer der schönen Brunnen gefallen, durchnässt überall bei 30 Grad Waschküchenwetter. …. ….. ….. Kein Highlight also, auch egal: Gelernt hatte ich schon in Italien oder Griechenland nicht immer alles perfekt “abhaken” zu müssen. Vielleicht komme ich mal wieder nach Istanbul, am besten im Winter und habe die Chance dann mal einigermaßen frei in den Innentrakt des Palastes zu kommen, ohne diese entsetzlichen Menschen-Fotoposing Massen dann…. doch ich sehe eher schwarz: In den nächsten 10 Jahren sollen sich allein die chinesischen Touristen, zahlenmäßig, weltweit verdoppeln, die der aus Indien vervierfachen…. es wird bald wohl dann so richtig voll ….. überall. …… …….. …….. ……. …… ….. Naja, aber was mir wieder am meisten gefallen hat, sind diese alten Bäume; seit der Erbauung des großen Palastkomplexes, stehen hier ca. vier Platanen, teils nur noch als Stamm mit etwas Auswuchs oder als hohler Baum, vom Blitzschlägen verbrannt gezeichnet, bereits über 280 Jahre Zeitzeugen dieses so bewegten und bewegenden Ortes. ….. ….. …… (Bilder: Nur draußen schaffte ich ein paar Bilder, drinnen war es einfach zu voll, keine Chance. Selbst im parkähnlichen Außenbereich drängelt es nur so)

Türkei (05.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15 Mio Einwohner )

Schon vor 2600 Jahren siedelten Griechen aus dem Peloponnes an dieser schmalen Meerenge die sich eher wie ein Kanal zwischen Mittelmeer und schwarzes Meer auf 30 Kilometer entlangzieht. Seit dem tobt hier Leben an allen Ufern. Wobei nach Norden hin, (Richtung Schwarzes Meer) die Berge steiler ins Wasser fallen und Siedlungen deshalb sehr viel dünner ausfallen, entsteht genau hier ganz oben, eine nagelneue Riesenbrücke (Bild) - ein Zeichen einer (immer noch) wachsenden Stadt in einem wachsenden Land….. …. ….. (Bild: Begegnungen im Bosporus, U-Boote, Supertanker, Aida-Kreuzer…. alles dabei.)

Türkei (05.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15 Mio. Einwohner )

Armut, ein Thema was in Istanbul eher dramatischer wäre als noch in unseren Großstädten; mitnichten, zumindest sehe ich im weitläufigen Zentrum nicht viel davon. “Offene Armut” wie das aktive betteln, oder völlig verwahrloste Personen ist eher selten bis gar nicht zu finden. Im historischen Zentrum allerdings, weiter draußen in den unendlichen Stadtvierteln kommen sie dann doch vor, die Bettler; Mütter mit müden Kindern inmitten der Blechlawine, 12 jährige Jungs versuchen Wasserflaschen zu verkaufen, sehen übermüdet und fertig aus…. Dennoch hat sich der Lebensstandard in den letzten 15 Jahren sehr verbessert; die Stadt ist keinesfalls unsicherer als Berlin, nirgends nerven die Schnorrer an den Bahnhöfen oder vor Einkaufspassagen wie noch in Athen so sehr… obwohl ganze drei Millionen Menschen in “Geçekondus” wohnen, den Elendvierteln weit hinaus am Rande der Supercity. Doch selbst dort wäre das Wort “Elendsviertel” wohl zu weit gegriffen. Ich hatte sie gesehen während der vielen Busfahrten hier; schmuddelige Hochhäuser, deren Wohnungen überfüllt mit Armutsflüchtige aus dem weiten Hinterland Ostanatoliens, die zwar nicht wie Slums aussehen, aber deutlich auffallen. Fotos machen ist nicht gern gesehen hier….

Türkei (06.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15 Mio Einwohner )

Ich finde diese Hagia Sophia dürfte das erste Wahrzeichen dieser großen Stadt sein: Mit 1478 Jahren auf dem Buckel, war sie über 1000 Jahre lang (orthodoxe) Kirche, dann umgewandelt zur Moschee, und heute (seit 1936) ein gewaltiges Museum. Ihr Thema: Sie selbst. Einst vom oströmischen Kaiser Justinian als Monumentalbau in nur fünf Jahren Bauzeit dahin geknallt, sollte die “heilige Weisheit” (Hagia Sophia) die Mitte seiner neuen Stadt “Nova Roma” (neues Rom) sein. Das war sie auch, und schlimme Erdbeben änderten daran auch nicht viel, … die unwirklich gewaltige Kuppel, 65 Meter hoch stürzte komplett ein, grade mal wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung. Somit wurde der eigentlich hohe Rundbau mit all den Jahren und Katastrophen immer fetter; Stützwerke aus meterdicken Mauern, Nebenkuppeln und sonstige Anbauten stabilisieren und lassen die Hagia wie ein kolossales Ungetüm der Extraklasse aussehen. In halb Istanbul kann man sie sehen, wie ein großes Raumschiff auf dem Hügel tronend. Aber auch drinnen überwältigen die antiken Superlative, wobei der Putz gründlich blättert, Baugerüste, 30 Meter hoch, auf lange Zeit vieles versperren. Bei einem gepfefferten Eintrittspreis von 10 Euro könnte man schon erwarten nicht unbedingt in einer Bauruine zu landen. Naja, ganz so schlimm ist es ja auch nicht, aber der Gesamteindruck von Pflege und Instandhaltung bleibt hinter den Erwartungen. …. …. …. Vielleicht aber auch weil hier bald wieder alles Moschee werden soll….!? Damals 1936 noch vom Staatsgründer Attatürk zum Museum erklärt, treiben heutzutage islamisch, fanatische Kräfte die Umwandlung an, zurück zur Moschee. Das würde aber wegen dem islamischen Bilderverbot wiederum eine aufwändige Umgestaltung erfordern; alle uralten Mosaiken, Bildnisse und sonstiges muss verdeckt oder vernichtet werden….. eine Katastrophe in heutiger Zeit. …. ….. ….. schon mit den gewaltigen, schweren Rundtafeln auf denen Koranverse prangen, hoch an den Wänden an Ketten hängend, schlägt wenig sensibel die Andeutung von “Hausmacht” ins Gesicht einer runden, nach Perfektion strebenden Grundarchitektur, Römisch-christlichem Kathedralenbaus, seinerzeit inspiriert vom Pantheon in Rom. …. ….. ….. Die Hagia Sophia: Ein Politikum ersten Ranges. Sollte Sultan Erdogan tatsächlich die Umwandlung zur Moschee schaffen, dann ist endgültig der Bruch mit Staatsgründer Attatürk komplett, der Bruch mit der freiheitlichen Verfassung zur trennung von Staat und Religion Geschichte, und eines der fortschrittlichsten Erfolgsgeschichten seit der kemalistischen* Revolution 1923, in der Weltpolitik, findet ihr trauriges Ende in “Erdogans islamischer Türkei”. ….. …… …… (* “Kemalismus” bezieht sich auf Mustafa Kemal, dem “Attatürk” - Vater aller Türken - der als Staatsgründer der modernen Türkei ein einzigartiges Werk fortschrittlichen Staatswesens in strikter Trennung zwischen Religion und Staat vollbrachte, seinerzeit und heute (!) als einziges, nahezu komplett muslimisches Land)

Türkei (05.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15.100.000 Einwohner )

So, meine Lieben, so lässt’s sich leben: Georg und ich beim schlemmen durch die Istanbuler Altstadt, so sehr tief drinnen, dass wir kaum noch merken in einer Megastadt zu sein; fast (ja fast) schon dörflich mit einigen Holzhäusern, engen, kurvigen und steilen Wegen, teils schön umbaut mit feinen Mauerwerk, oder eben viel öfter voller schäbiger Zwekbauten, grau und abgenutzt, ja oft auch verfallen und im Leerstand. Jedenfalls viel Abwechslung und eben “Altstadtfeeling”. ….. …… ….. Georg braucht diese Oasen wenn er überhaupt solche Megastädte besucht, hat seinen Balkon hoch oben über die die wilde Dachlandschaft bis zum Meer. Da sitzen wir Abends immer gern, sind hier mal Zuhause, gewöhnt an die Rufe des Muezzins von den hohen Minaretten der blauen Moschee, gleich nebenan, fast zum anfassen. ….. …… …… …… (Bild: Glücklicher Georg, deftige Fischplatten und kühles Efes, da freue ich mich gern mit:-)

Türkei (06.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15.100.000 Einwohner )

Verloren in Metropolis? Neee, bin doch mit Freund Georg hier, der auch noch direkt neben den totalen Wahrzeichen Istanbuls (Bild: Hagia Sophia und ich vor der blauen Moschee) ein wahnsinn-tolles Hotel gebucht hatte. Luxus-Luxus-Luxus…. *freu* wobei eher in eigener Sache gemeint, da ich ja das wilde campen gewöhnt bin, manchmal auch ohne Abendessen ….

Türkei (05.08.2015)

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Stadt: Istanbul ( 15.100.000 Einwohner )

Schwer zu beschreiben, das Zuhause von 15 Mio Menschen, was als “heimliche Hauptstadt” des großen Landes ohnehin nicht einfach ist. Istanbul kennt ja nichts anderes, war fast 1600 Jahre Hauptstadt, ob damals als antikes Byzanz, oder als Konstantinopel zur spät-Römischen Zeit, wie auch unter den Osmanen ab 1453, die bis heute die Metropole unter den Namen Istanbul bekannt machten und aus dem “zweiten Rom” ein islamisches Zentrum erschufen. ….. ….. Dort bin jetzt auch ich angekommen, angekommen in einer Zeit nach 2600 Jahren langer Geschichte in einer Stadt die einfach nie aufhört sich zu verändern; von der Vergangenheit in die Zukunft: Mein Gott, - oder beim Barte des Propheten….. wie auch immer, - was ist nur aus aus diesem einst beschaulichen Ort geworden? Zwar schon seit dem Frühmittelalter “Metropole” (damals unter Kaiser Justinian mit 350.000 Einwohnern) mutiert die Stadt zur einer Mega-Metropole riesiger Ausmaße. …. ….. …. …. Über 15 Millionen sind hier mittlerweile Zuhause, das sind viermal mehr als in Berlin, oder (viel) mehr als in ganz Griechenland leben…. ein Ende ist nicht in Sicht; Istanbul ist DER Traum vieler Türken im weiten, weiten Hinterland und mittlerweile auch vieler Zuwanderer aus arabischen Ländern in denen heute das reinste Chaos herrscht. Hier zwischen orientalischer und europäisch-westlicher Kultur lebt es sich jedenfalls freier und einfacher als eben in Kairo oder Damaskus. Mit Drei Millionen Kurden aus den fernen Bergen Ostanatoliens leben hier so viele von ihnen, wie es Autos gibt in der Stadt; ein täglicher Superstau in den engen Straßen stört dann nicht wenn man diese Zahlen kennt, was ist da auch anderes zu erwarten? …….. …….. ……… Wer nach Istanbul kommt, bereitet sich hoffentlich vor auf dieses Phänomen, auf alles was so ziemlich gar nicht artgerecht ist für das Wesen Mensch, der allerdings gar nicht anders kann oder will und immer mehr in dieses urbane Monster hineindrängt ….. ob als Zuwanderer oder Tourist. Istanbul wächst weiter: Mindestens 300.000 Bewohner werden es allein dieses Jahr sein, und in 15 Jahren knackt das Ungetüm die 20 Millionen Grenze. ….. ….. …… (Bilder: Istanbul heute, eine echte Megastadt, ob historisch oder in ihrer schieren Größe. Menschenmassen, Blechlawinen, und immer mehr Wolkenkratzer)

Türkei (31.07.2015)


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Stadt: Istanbul ( 15.000.000 Einwohner )

ISTANBUL …. uuuuund Freund GEORG ….. endlich wieder beisammen. Gestern fanden wir uns im verabredeten Hotel “Saba” inmitten der historischen Altstadt in Toplage: Balkon mit Blick auf’s Meer, der blauen Moschee sowie die Hagia Sophia - nahezu zum Anfassen… da hat sich Georg nicht lumpen lassen. Was für ein Zimmer! Freudig war unser Wiedersehen, nachdem ich 220 km mit dem Bus vom letzten Geld ( 30 Lira ) von Edirne nach Istanbul preschte…. ja, Istanbul diese fette Megastadt die schon 40 Kilometer zuvor mit nicht enden wollenden Wolkenkratzer und Hochhausvierteln, bis zum Horizont über die Berge gebaut, das totale staunen lehrt (!!!) Nach einer Odyssee vom Giga-Autobushof, hinüber zum fernen Taksim Platz weiter über’s goldene Horn in die Altstadt, stieß ich sie tatsächlich auf: Die Holztüren des gepflegten Saba-Hotels, und eine freundliche Dame empfängt mich herzlich…. angekommen, endlich angekommen. Auf’s blitzblanke Bettlacken fiel ich weich, und so was von ausgiebig frisch gewaschen nach extrem belebender Dusche…. jaaaaa, der Blick vom Balkon war der Hammer…. Georg kam noch, er hatte seinen Flug spät und der Transver vom weiten Flughafen dauerte. Wieder beisammen; Georg lässt die Puppen tanzen zur “Sultan Platte” für zwei mit frisch gezapften Efes und türkischen Rotwein….. eine fette Zeit in einer gewaltigen Stadt steht uns jetzt bevor: 12 Tage Istanbul total….

Türkei (30.07.2015)

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Stadt: Edirne ( 161.000 Einwohner )

Guten Moooorgen. Hatte ihn gefunden den türkischen Jungle, weitab hinter dem großen Fluss abseits von Edirne. Dort, tief hinein fand ich die Ruhe die nötig war, der lange, sehr heiße Tag machte gründlich platt…. zwei Flaschen kaltes Bier, 1,5 Liter Wasser schleppte ich noch zusätzlich ins Dickicht. Im hastig aufgebauten Zelt, flüchtetet ich stark schwitzend vor den unzähligen Mücken, schmolz bei 35 Grad wie im Ofen dahin, hielt mich mit immer noch kühlen Bier am Leben…. irgendwann nach ewig wachen Stunden in schwüler Dunkelheit, schlief ich endlich ein. Heut morgen packe ich hastig den dicken Rucksack; noch sind die Mücken aktiv und stürzen sich, kaum aus dem Zelt kommend, auf mich. Halb sieben, schon über 25 Grad, der alte Schweiß klebt noch überall und die Materialschlacht meines vielen Gepäcks, tobt auf Hochtouren. Zeltstangen raus, Klamotten wechseln, Hygienezeug zurechtpacken, damit ich außerhalb des moskitoverseuchten Waldes wenigstens das nötigste an Reinlichkeit erfahre… und dann zurück nach Edirne, zak, zak da heute der große Tag nach Istanbul ist…. doch quälender Hunger plagt mich so sehr, dass ich noch die letzten Liras auf dem Kopp haue; am “Mado Cafe” werde ich schwach: Eine “Hot Suçuk Platter” mit ganzen, fettigen Knoblauchwürsten, deftig Käse mit Pilzen und “Menemen” eine Eierspeise als Powerfrühstück der Extraklasse lockt auf den Schaubildern vor dem Lokal. Suçuk (gesprochen “Zuschuk”) schmeckt als typisch türkische Knoblauchwurst einfach toll, ich kenne es aus Deutschland. Doch in der Türkei scheint das offenbar Luxusgut zu sein; freche 20 Lira (6,90€) zahle ich für ein leeres Versprechen….. der üppige Wurst-Labsal verkümmert zu drei lächerlichen Schnipseln am Spieß…. ich krieg die Krise….

Türkei (29.07.2015)

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Stadt: Edirne ( 161.000 Einwohner )

Wieder was essen…. mann, ich bin bald pleite, aber muss eben in die billigen Lokale speisen. 4,50€ (13 Lira ) kostet das abendliche Mahl, bestehend aus dem typisch, traditionellen Essen für die Stadt Edirne und Umgebung: Rinderleber in heißen Fett fritiert mit frischen Zwiebeln und Tomaten, dazu eine trockene, aber sau-scharfe Chillichote… Zitronenlimonade für 35 Cent sowie Çay (schwarzer Tee) erfrischen super bei der Hitze.

Türkei (29.07.2015)

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Stadt: Edirne ( 161.000 Einwohner )

Hey, was für eine mal wirklich schöne Stadt: Edirne ganz nah an der Grenze zu Griechenland und Bulgarien, das Tor zur Türkei über den Landweg kommend, ist meine vorletzte Station auf meiner kleinen West-Türkei Erkundung. Über Nacht bin ich dann doch im Limon-Hostel für 35 Lira abgestiegen. Das wird knapp: Noch 180 Lira (62 €) habe ich als Gesamtvermögen in der Patte, meine zwei Konten sind leergefegt, lediglich die tolle Spende eines Schweizer Freundes von 230 Euro bleibt als eiserne Reserve für die Zeit Zuhause unangetastet. Bis morgen muss ich es noch nach Istanbul schaffen…. dort treffe ich dann Georg und 12 Tage Hotel, Buffet und Trallafitti sind angesagt. Soviel zu meiner Finanzlage. ……… Edirne, mit seiner noch gut erhaltenen Altstadt, teils noch mit über 250 jährigen Holzhäusern, Bazaaren und jeder Menge alter Moscheen deren hohe Minarette alles überragen, dürfte die wohl schönste Stadt auf meiner Türkeireise sein. Sogar ein Hostel gibt es hier wo allerdings die Nacht grausam heiß mich lang, lang hat wach liegen lassen. Nicht unter 30 Grad blieb es, und die Matratze saugte sich voll an meinen Schwitzattacken über Nacht. Uff, heute aber muss ich unbedingt raus vor die Stadt und dort unter Pinienbäumen zelten…. die sanfte Kühle der Nacht schafft es eben nicht bis in die Häuser, wohl aber durch die Zeltplane. Hmmm, auch eine Einladung von Couchsurfing ist mir heute sicher; Alper, ein Student von hier hat sich schon vor Tagen online verabredet; um 19 Uhr wollen wir uns treffen im “Mega Pup” auf der anderen Seite der Stadt…. naja, wäre schön, aber ich weiß nicht was ich machen soll….. heut Abend ist einfach wieder zu spät für solche Abenteuer, da will ich lieber an meinem Zelt den Tag beschließen mit einer kühlen Flasche Bier. Ich denke das mache ich auch, ich bleib heut Abend mal allein, freue mich auf Georg und Istanbul…. und hoffe auf die sanfte Abkühlung jenseits von Mitternacht wenn das Zelt vor den Toren der Stadt im Schutze der Pinien steht. (Bilder: Och herje… was hier wieder an Sachen zu sehen sind: Die große Selimiye Moschee sollte eigentlich einen eigenen Eintrag hier verdient haben, genauso wie die vielen anderen Bauwerke aus einer Zeit als Edirne sogar die Hauptstadt des großen, Osmanischen Reiches war. Edirne, eine Stadt mit starker Identität bleibt gut in Erinnerung!)

Türkei (28.07.2015)

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Region: Thrakien

Eine der Kornkammern des Landes ist dieses Thrakien, welches mit 23.600 Quadratkilometer (so groß wie Brandenburg) ca. 3% der gesamten Landmasse der Türkei ausmacht, aber dafür satte 12,6 Millionen Menschen beherbergt. Das liegt natürlich an den europäischen Anteil der Megastadt Istanbul, die allerdings über 220 Kilometer von Edirne entfernt liegt, der thrakischen Hauptstadt in der ich jetzt noch den ganzen Tag verbringe. Ansonsten ist Thrakien dicht besiedelt: Städte wie Keşan ( 63.000 Einwohner ) , Uzunköprü ( 43.000 ), Lüleburgaz (122.000), oder Çorlu ( 314.000 ) gedeihen im Windschatten der Supermetropole Istanbul prächtig, auch wenn kaum einer diese Orte im übrigen Europa kennt. Dazwischen wächst allerdings jede Menge; Getreide von Mais, Roggen oder Kartoffeln, aber auch viel Reisanbau überrascht mich. Ja, irgendwo muss ja auch der viele Reis in den Schnellrestaurants herkommen, nun sehe ich die weiten, sattgrünen Felder. Vor allem aber ist die Sonnenblume das Markenzeichen Thrakiens, welche die Ölwirtschaft der am Meer allgegenwärtigen Olivenbäume mehr zur Balkan Tradition verändert wo das Gelb der vielen Blumen im Sommer bis zum Horizont reicht. Allerdings reicht bei all der Masse der Ertrag nicht; bei einer noch lange wachsenden Bevölkerung von fast 80 Millionen Einwohnern, muss die Türkei Getreide und auch Fleisch teuer importieren um den schnell steigenden Bedarf zu sichern. Thrakien ist übrigens ein historisch weitläufigerer Begriff der über die heutigen Grenzen der Türkei hinausgeht; historisch erstreckt sich Thrakien auch auf bulgarisches und griechisches Gebiet.

Türkei (28.07.2015)

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Stadt: Keşan ( 63.000 Einwohner )

Etwas kühler wurde es nach Mitternacht im Zelt. Die Schwitzerei nahm ein Ende und der Schlaf war fest. Dann ein langer Fußmarsch zurück in die Stadt, ein Frühstück für 15 Lira sage ich noch ab, zu teuer - vielleicht nur wegen der schön gestylten Einrichtung in einem “besseren” Lokal. Etwas weiter sitze ich auf ungemütlichen Blechstühlen, speise aber göttlich für nur sieben Lira….. so starte ich in den wieder heißen Tag; 32 Grad bereits schon jetzt um zehn morgens. 15 Lira für’s Bustiket zahle ich dann nach Keşan, einer Provinzstadt weiter im Norden, im Landesinnern. Keşan (gesprochen: Keschan) hat nahezu gar nichts was markant oder interessant wäre. Und genau das ist der Grund weshalb ich heute hier bleiben will; Touristen hat das staubige Provinznest wohl noch nie gesehen, warum auch; Keşan liegt mitten im sanft hügeligen, weiten Ackerland voller Sonnenblumen, Weizenfeldern und sogar Reisanbau. Schwer und drückend liegt die Monster-Hitze über dieses trockene, dörre Land. Die Reisfelder allerdings, stehen im morastigen Sumpf, künstlich bewässert reift der “Pilav” bei 40 Grad. In Keşan lasse ich erstmal den schweren Rucksack in einer Teestube, spaziere umher und erfreue mich echt an diesem so unbekannten Ort, dort wo das Leben einfach so echt ist, keine Kulissen von Massen an Reisenden ihrer authentischen Realität beraubt sind. In Keşan bin ich allein unter 63.000 Leuten die hier Zuhause sind, von denen kaum einer Englisch kann. Hier mal ganz, ganz tief in der Provinz, und doch so nah an allem; Istanbul ist nicht weit, und auch Edirne die alte Hauptstadt der Osmanen wo ich eigentlich morgen hin will. Die Hitze ist wieder grausam heute…. ein Hostel finde ich hier nicht, wenn auch die Hotelzimmer in den schrulligen Bauten wo dick “Otel” zu lesen ist, gerade mal 15 Euro kosten. Doch Freund Georg gibt mir während einer “Scype Sitzung” den Impuls weiter nach Edirne zu reisen, noch heute. (Bild: Hat mir gefallen; Keşan das lebhafte Provinznest im thrakischen Nirgendwo, doch ich ziehe weiter….. )

Türkei (27.07.2015)

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Stadt: Gelibolu ( 35.000 Einwohner )

Gelibolu, auf lateinisch Gallipoli - einst auch eine Stadt in Süditalien die ich im Wanderleben besuchte, war 1915 Schauplatz einer großen Schlacht im Kanal von Dardanellen. In der Gegend erinnern heute unzählige Steine an die 100.000 Tote von damals. Die Fähren über den Kanal tragen Namen wie “Peace is Possible” was hoffentlich auch gegenwärtig Rücksicht findet; im Osten der Türkei geht ja mal wieder die Post ab: Kurdische Stellungen werden neuerdings wieder angegriffen. Der Sultan in Ankara hat offensichtlich keine Lust mehr auf den Friedensprozess der schon seit langem als Erfolg und Hoffnung in die richtige Richtung führt. Mein Weg führt heute aus der Hafenstadt hinaus bis zu einem kleinen Pinienwald, dort finde ich bei immer noch 35 Grad beim Sonnenuntergang einen lauschigen Platz für die Nacht…. ohne Duschbad allerdings.

Türkei (27.07.2015)

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Stadt: Gelibolu ( 35.000 Einwohner )

Schweißnass schleppe ich mich entlang der schrulligen Stadtküste entlang auf der Suche nach einer Stelle zum reinspringen. Irgendwann sacke ich zusammen, muss Schluss machen und kann wenigstens die kochenden Füße ins trübe, muffige Meer tauchen…. alles voller Algen, wie grüner Salat da drinnen… keine Chance auf Erfrischung im klaren Meerwasser wie sonst…

Türkei (27.07.2015)

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Stadt: Gelibolu ( 35.000 Einwohner )

Noch drei Tage bis Istanbul, bis Freund Georg mich dort trifft….. hier am Dardanellen Kanal genau zwischen Asien und Europa. Jetzt in Gelibolu auf dieser kleinen Landzunge. …… Stööööhn, 40 Grad sind es jetzt und ich hänge ab, kann kaum groß umherlaufen…

Türkei (27.07.2015)

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Ort: Eceabat ( 5.000 Einwohner )

Schöner, kleiner Ort dieses Eceabat, vor allem dem Essen wegen bleibe ich mal eine Weile, finde dieses typisch türkische Buffet, wo es überhaupt am billigsten ist als von der Karte, lasse mir mein Leibgericht, Auberginen gebacken mit Tomaten kredenzen, dazu Hackfleisch mit Kartoffeln in öliger Sache, und Bulgur, eine art grober Gries, ähnlich wie Reis sehr lecker alles zusammen und endlich mal wirklich REICHLICH. *freu*freu* (Preis: 24 Lira, = 7 €)

Türkei (27.07.2015)

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Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Gottseidank die Nacht im Moskito-Foltersaal geschafft, eine kräftige Dusche dürfte den müden Körper fit für die Überfahrt zur anderen Seite des Kanals machen. Fähren kreuzen ja tatsächlich im Minutentakt zwischen den Ufern. Gewaltig aber doch elegant manövrieren diese Stahlgiganten wie schwerelose Raumschiffe umher, drehen, laden, entladen. Ein Spiel dem man lang zuschauen mag. Für drei Lira (1€) darf ich mit und auf geht’s nach Eceabat (gesprochen: Escheabat) dem Ort drüben…. Ein Kanal voller Geschichte diese Dardanellen Meerenge, in der antike Hellespont genannt, den auch schon Alexander der Große auf seinen Feldzug nach Asien genau hier an der geringsten Breite (5 km) mit seinem Heer vor über 2300 Jahren überquerte. Später in umgekehrter Richtung auch die Osmanen. Heute komme ich…..

Türkei (26.07.2015)

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Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Tolle Stadt: Çanakkale (gesprochen: Schanakalle) wo ich erstmal Gerüchte folgte, dass es hier ein billiges Hostel gibt. Stimmt, genau in der Stadtmitte am lebhaften Fährhafen mit super Balkon-Blick. Für 10 Euro nehme ich ein Bett im Schlafsaal, dusche all den Kleister von der gegärbten Haut und quäle mich weiter, diesmal unter diesem verfluchten Lacken alias Bettdecke, notgedrungen um der Mückenplage einigermaßen zu entrinnen….. sirren, stiche und klatschen in der Dunkelheit gestalten meine Nacht…. dem Schlafen wegen bin ich wohl nicht hier, eher der wunderschöne Abend auf dem winzigen Balkon zur Hauptstraße Cumhurriet mit ihrem so geschäftigen Treiben reicht völlig um das Geld zu opfern. …Noch für vier-fünf Tage reicht es ja…. aber dann müsste ich in Istanbul angekommen sein… ….. Çanakkale durchwanderte ich heute fast komplett vom fernen Zeltplatz hoch in den Pinien bis hier ins Zentrum. Eine Stadt, groß durch die Lage am Dardanellen Kanal, einst eine spezielle Lage von der auch mal das alte Troja profitiert haben soll, später dann eben Byzanz oder Konstantinopel (heute Istanbul) viel weiter oben am Bosporus, auch so eine Meerenge. Çanakkale wurde auch groß wegen seiner Geschirrindustrie schon im Mittelalter. Daher der Name: Çanak = Geschirr. …. (Bild: “Feribot” Hafen und Uhrturm - neben dem Trojanischen Pferd aus Hollywood, das Wahrzeichen der freundlichen Stadt.)

Türkei (26.07.2015)

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Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Große Aufbruchstimmung auf dem Weg hinunter in die wachsende Stadt. Ob riesige Moschee Neubauten oder ganze Stadtviertel voller steriler Hochhäuser mit entsprechender Werbung plakatweise am Straßenrand. Wie in jeder türkischen Stadt, sprießen die Pilze wie Hochhäuser aus dem Boden (ja, Pilze wie Hochhäuser….) oder umgekehrt? Ist doch das gleiche hier, oder? Jedenfalls verändert sich hier unglaublich viel und der Wandel ist hautnah fassbar; überall neue Autos, Baustellen und nochmals Baustellen…. über 250 Städte im Land graben um, stoßen nahezu ihr komplettes altes Bild ab, wollen alle modern sein und vor allem: Wachsen. Fraglich nur wohin und wie lange noch. Çanakkale dürfte bei seinen 132.000 Bewohnern noch deutlich unter den eigenen Erwartungen liegen, doch ob noch weitere 50.000 kommen, und woher? Die Türkei hat schon 10 Städte mit über einer Million Einwohner, fast 60% aller Menschen im Lande leben schon in einer Großstadt, die anderen gut verteilt in Kleinstädten und nur noch vereinzelt auf dem Land, aber es wird weiter gebaut als würden noch Nachzügler ohne Ende im Hinterland leben…. zumindest hat die Sache einen Vorteil: Die Preise gehen runter aus Mangel der Nachfrage.

Türkei (26.07.2015)

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Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Guten Moooorgen…. gut geschlafen! Jetzt noch ein paar Kekse frühstücken, Rasieren (Elektrorasierer wurde gestern beim Tee an der Steckdose aufgeladen) Zähne putzen (wichtig!) und los geht’s, Çanakkale angucken und überlegen wie’s weiter geht; der Weg steht ja fest, doch bleibe ich in der Stadt oder ziehe ich heut Abend hinaus….. ? Mal sehen, der Tag wird’s zeigen.

Türkei (25.07.2015)

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Stadt: Çanakkale ( 132.000 Einwohner )

Bis kurz vor die Stadt Çanakkale habe ich mich bringen lassen, damit irgendwo dort vor der Stadt genug Freiraum zum Zelten möglich ist. Doch zuvor muss ich unbedingt noch ein Bad nehmen, völlig und total versifft, verschwitzt und platt vor Affenhitze suche ich instinktiv die Nähe zum Meer…. schleppe mich durch wirre Neubauviertel ab, sehe das Meer über den Dächern der absteigenden Stadt. Lechz…. bald geschafft, aaaaaaber NEIN; überall nur graue Suppe!!! Bis zum bitteren Ende nach links und rechts, stinkt mir die typisch, türkiche Stadtstrand-Romantik entgegen. Quallen zuhauf inlusive. Noch nicht einmal die kochenden Füße gebadet, mache ich kehrt, steige auch noch den ganzen Weg bergan zurück, bis zur Hauptstraße irgendwann und ziehe weit hinauf in den bewaldeten Berg oberhalb der Stadt. Sauschwer: Die dicken Wasserflaschen, eine zum trinken, eine zur Katzenwäsche. Und natürlich eine große Dose Bier, noch etwas kühl. Ein ganz dickes Brot ohne alles vertilge ich noch dazu. Gute Nacht.

Türkei (24.07.2015)

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Ort: Troja/Çanakkale

Trojanische Pferde, einmal hier direkt bei Troja - belagert im Dauer-Fotoshooting chinesischer “Trojaner” die sprichwörtlich als neue Besatzer die Stätten überall auf der Welt einnehmen. ….Dem “Viktory Zeichen” auf dem obligaten Foto wegen…. Dann aber in der Provinzhauptstadt Çanakkale, wo das Original-Pferd (aus hartem Schaumstoff) vom Kinofilm “Troja” an der Promenade steht. Das gefällt mir aber besser und sieht echt genial aus…..

Türkei (24.07.2015)

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Ort: Troja

Troja eins bis Troja fünf; eine unglaublich lange Geschichte liegt über den Ort, hier mitten in der bäuerlichen Ackerlandschaft im tiefsten Westen der Türkei. Wer die “Trojaner” überhaupt waren, ist immer noch nicht klar. Wahrscheinlich ein altes, anatolisches Volk wie die Hethiter, oder was ganz anderes, in den tiefen der Geschichte verloren gegangenes….. jedenfalls waren es erstmal die Griechen während des legendären trojanischen Krieges die mit ihrer List des berühmten, hölzernes Pferdes die Stadt einnahmen und das Gebiet beherrschten, dann -wie immer, die Römer welche eines der wenigen, noch deutlich erkennbaren Hinterlassenschaften bauten, wie dieses “Odeion” (Bild) eine Art Mini-Amphietheater, für Musikaufführungen in seiner Größe davon zeugend, dass Troja weniger groß war in seinen letzten Tagen. Die letzten 1500 Jahre lebte hier niemand mehr…. ich könnte noch so viel erzählen; Entdecker, Reisende die vor hunderten von Jahren hier auf der Suche nach der sagenhaften Legende Trojas umhergingen, geben diesem Ort eine ganz spezielle Magie…..

Türkei (24.07.2015)

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Ort: Troja

Jaaaaaa, geschafft. Troja ist erreicht, den Rucksack in der Teestube gelassen und bald stehe ich vor den ältesten Gemäuern die ich je im ganzen Wanderleben sah: 4935 Jahre sind die unteren Mauerfundamente sowie die Bruchsteinmauern im Graben (Bild) alt, also noch älter als die Palastreste von Knossos auf Kreta. Wobei hier schon vor 7000 Jahren einfache Siedlungen existierten, entstand die große Burganlage von “Troja eins” zu Zeiten der ersten Pyramiden in Ägypten. Also ein ganz fettes Ding hier ! Wobei dieses Troja von seiner gegenwärtigen Kulisse kaum monumental wirkt, und den Vergleich mit Ephesos und Pergamon nicht halten kann, protzt es als Schwergewicht als ganz großes Thema seit den Erzählungen des antiken Dichters Homer im kulturellen Denken ganz Europas. Homer der vor über 2800 Jahren lebte, berichtete nicht nur von den “schönen Mauern Trojas” sondern auch als Poet von einem schon seinerzeit mythologischen Thema in seiner “Ilias” - so alt und wichtig war mal dieser Ort. Heute spüre ich das hier weniger, chinesische Touristen brabbeln störend allgegenwärtig, und die Hitze ist unerträglich. Aber ich genieße es, lasse mir Zeit, denn Zeit ist es was hier am wichtigsten ist. Die Chinesen rennen schnell durch die Gräben, machen hastig alberne Fotos….. dann aber ist Ruhe und ein der leichte Wind der Jahrhunderte erfrischt etwas den schweigenden Besucher.

Türkei (24.07.2015)

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Ort: Troja

Von Ayvacik bei Assos nach TROJA, - wieder einem Hammer antiker Höhepunkte auf dieser Reise. Uff, so allmählich komme ich mir schon wie ein Historiker vor, aber eben so ist dieses Land hier; ein uraltes Land längst vergangener Reiche, die unsere Kultur bis heute prägen….. so was sollte man schon sehen und womöglich verstehen. Allerdings nicht ohne Leid und Kampf: Fünf Kilometer abseits von Troja setzt mich das “Dolmuş” an der großen Landstraße im Nirgendwo ab. Troja ist zwar ausgeschildert, aber nur ein Taxi fährt jetzt dorthin. Die zocken natürlich extrem das letzte aus den Taschen, was nur geht. Ich laufe. Trage schwer und elend an der Last von 22 Kilo, ohne Wasser….. egal, fünf Kilometer. Nicht der Weg selbst ist so schwer, nein, die wahnsinnige Hitze; 36 Grad und kein Schatten, also heißer das Ganze….. fast klatschnass bin ich bald, sogar die Unterhose ist kaum noch trocken. Troja, Dich erkämpfe ich bis zum letzten Schritt!!!!!!!!!!

Türkei (24.07.2015)

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Stadt: Ayvacik ( 8.000 Einwohner )

Der Minibushof “Otogar” genannt, im Provinznest Ayvacik 17 km im Innland, ist Ausgangspunkt nach Assos am Meer. Nur das hatte ich gestern nicht gefunden, lediglich die Ärgernisse am langen Touristenstrand waren meine großen Erlebnisse hier. Naja, und überhaupt bin ich heute morgen einfach zu müde um noch in der Hitze des jungen, heißen Tages die archäologischen Stätten fußläufig zu suchen. Ein Taxi dorthin will ich einfach aus Prinzip nicht nehmen.

Türkei (23.07.2015)

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Ort: Assos

Keine Power mehr für noch ein historisches Leckerbissen. Dieses Assos finde ich noch nicht einmal und irre in diesem fürchterlichen Touristenkaff längs des Strandes umher, habe entsetzlich Hunger. Zuvor beim Umsteigen im Ort Ayvacik konnte ich wieder nicht glauben dass diese mikroskopischen Köftebällchen im Dressinglosen Salatschnipseln eine vollwertige Mahlzeit sein sollen. Jedenfalls zahlte ich schon mal ganze 18 Lira dafür (5,50€) wofür in Deutschland deutlich (!) mehr auf dem Tisch kommen würde. Egal, Assos am Meer gelegen soll heute das Endziel sein, aber dort gibt’s nur reihenweise Restaurants, offen zu Strand eigentlich ganz schön, aber das Kilometerweise. Assos, so ein spanischer Weltenbummler damals in Heraklion, sei ein “Geheimtipp” - schön verlassen und noch unberührt, hieß es. Noch hungrig, ärgere ich mich wieder mal was bestellen zu müssen. Supermärkte fallen ja aus und so bin ich jetzt bereit diese 25 Lira zu berappen für das “Biftek” dem offenbar größten Gericht auf der Karte eines dieser Strandlokale hier. Aaaber der Schock sitzt wieder mal heftig: Ein Elektronenmikroskop muss her um das Essen auf dem Teller überhaupt zu finden….. zwei Streifen Fleisch, die Hälfte reines Fett mit sieben (!) Pommes und drei Esslöffeln Reis. Nein, ich untertreibe nicht. Jetzt wird mir klar was “Molekularküche” heißt….. was ist nur aus dieser einst üppigen Türkei geworden? Zum hiesigen Höchstpreis lacht mir frech dieser Hauch von Nichts entgegen…. wie ein Staubsauger fege ich das “Bisschen” hinweg und muss einsehen heute zum ersten male hungrig ins Bett zu gehen. Weit raus laufe ich, lediglich mit einer Flasche Wasser bewaffnet bis ins dornige Buschland wo Platz und Ruhe für’s Nachtlager einen tollen Blick auf die griechische Insel Lesbos bietet (Bilder)

Türkei (23.07.2015)

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Stadt: Edremit ( 65.000 Einwohner )

Auf dem Weg weiter nach Norden entlang der Küste sehe ich einige Städte; Edremit fällt auf durch seine besonders vielen Neubauten, glänzend, hoch, supermodern ja steril - aber leer…. Hier wird wieder ganz deutlich wie sehr eine moderne, neue Wirtschaft zur Schwelle in den Wohlstand zur Übertreibung neigt; zurecht hatte die Regierung in Ankara schon vor einigen Jahren die Banken in ihrem Kreditrausch bremsen müssen; eine Begrenzung der nimmersatten, unstillbar gierigen Finanzindustrie sollte mal zu den guten Taten der so gebashten AKP gehören. Trotzdem sind heute nahezu die Hälfte (oder mehr) aller Türken hoch verschuldet. Schon jetzt sehen die Geier-Banken das unübersichtlich viele Geld was sie im Rausch der Zins-Völlerei vergaben, nie wieder. Lediglich die Hälfte kommt langfristig zurück (was ja auch eigentlich immer noch reicht) und wieder haben wir ein neues Land mit Millionen mitteloser Menschen (die zuvor nie was mit dem Immobilienexzess zu tun hatten) und alles wunderbar z.B. mit einer viel höheren Mehrwertsteuer abzahlen dürfen. Über Jahre, an den Kassen der Supermärkte beim Kauf von Nudeln und Milch….. (Bild: Wer soll hier leben? …. Wohnraum für weitere 60.000 Menschen in der Kleinstadt Edremit, ohne jegliche Grundlagen; Arbeit gibt es hier keine, also was treibt die Städteplaner und Investoren (vor allem die Banken) an? )

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Ayvalik suchte ich mir nur wegen seiner Lage am Meer aus, wobei die Stadt als “Griechenstadt” damals wie heute noch sehr interessant ist; zumindest sehe ich auf Anhieb die typisch griechisch-orthodoxen Kirchen mit den typischen Ziegelkuppeln. Hier nun einfach mit einem Minarett davor gepflanzt, nun eine Moschee. So einfach geht’s.

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Ayvalik ( 43.000 Einwohner )

Puuhh, geschafft, ich bin weiter nach Ayvalik am Meer…. Von Izmir (mit gründlicher Verspätung weil verpennt wegen Zechtour im Simorg Cafe den Tag zuvor) nach Pergamon und dann rüber an die Küste…. zum schlafen unter Pinien…. Pergamon hat drei wichtige Sachen, zwei hatte ich geschafft: Akropolis auf dem Berg und die rote Basilika. Das dritte wäre noch die “Straße der Gesundung” ins Asklepieion gewesen…. (schweres Wort…) damals eine Art Hospital zur Huldigung des Gottes der Heilung. Jedenfalls ein Riesending seiner Zeit….. konnte ich leider nicht; Hitze und Abenddämmerung zwingt mich zurück an die Küste…. denn in den Bergen zu nächtigen, liegt mir nicht da ich dringend ein Bad im Meer brauche; so wie in den letzten Tagen hatte ich noch nie geölt, bis zu 40 Grad lassen große, historische Erkundungen nicht wirklich so prickeln wie es eigentlich sein sollte…. in Ayvalik, den Ort suchte ich mir auf der Landkarte aus, steige ich knapp vor Sonnenuntergang aus dem Dolmuş, erwische nach eher schlechter als rechter Speisung den echt wundervollen Platz hier an dem Hügel unter schützendem Astwerk eines seit vielen Jahren umgestürzten Baumes. Man, man…. viel Geld heut wieder verschossen…. immer mehr schmilzt mein Budget, nur noch 180 Euro beträgt mein komplettes Gesamtvermögen. Hmmm, in acht Tagen hab ich’s geschafft, dann treffe ich Freund Georg in Istanbul: Hotel und viel gutes Essen sind dann angesagt, und hoffe noch mit einigen Einladungen zum Bier beitragen zu können…. Aber der kurze Besuch noch gerade im Supermarkt (ja, ein einfacher Supermarkt..) schmälert mir den ohnehin monströsen Hunger gewaltig: Zwischen drei und zehn Euro kostet dort Käse, fünf Euro für einfachen Suçuk (türkische Wurst) und ansonsten fand ich rein GARNICHTS für aus die Hand zum essen dort. ………… ein Schock der mir die Knie bis hier oben zu meiner Pinie zittern lässt….. mit einem Sandwich vom Imbiss für fünf Lira versuche ich mich zu sättigen, dazu eine Flasche Efes ( 7 Lira = 2,50€ ) die ich mir niemals nehmen lasse…. …. …. …. …. Gute Nacht erstmal, gute Nacht Du vermeintliches Billigparadies Türkei… *verwirrt in den Sternenhimmel guck*

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama/Pergamon ( 66.000 Einwohner )

Ein kleines Schwesterchen des großen Pantheons in Rom hier in Bergama….. der Kuppelbau mit klassischer Öffnung wurde in römischer Zeit nachmodernisiert, zuvor waren die zwei kolossalen Rundbauten um die rote Basilika bzw. dem alten Tempel, Kultstätte von noch nicht genau bekanntem Ausmaß. Jedenfalls hatten die vorchristlichen Römer hier ordentlich Masse an Götterstatuen auffahren lassen die den Raum wirklich zu einem Pantheon werden ließen. Später wirkten die beiden turmähnlichen Bauten eher als kirchliche Unterstützung in ihrer Höhe zur benachbarten Basilika. Im 19 Jahrhundert, viel, viel später, nutzen die Olivenöl Fabrikanten die Räume als Produktionsstätte, verrußten die uralten Mauern nachhaltig, das sie heute nur noch komplett schwarz bleiben… Heute ist alles (mit Basilika) nur noch Museum und für fünf Lira ( 1,70€) zu bewundern. (Pergamon: 25 Lira - ca 8,30 € -)

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama/Pergamon ( 66.000 Einwohner )

Na, das ist ja mal wohl ein Ding: Ein Zwillingsbruder (oder Schwester…) von der Trierer Konstantinbasilika, nur etwas heftiger dem Zahn der Zeit überlassen…. wobei unsere Basilika in Trier mal im Frühmittelalter ganz ähnlich ausgesehen hatte, waren die anschließenden Zeiten hier unten weniger stabil; Christenheit und islamische Eroberer fetzten sich viele Jahrhunderte um die schöne Ägäisküste was den römischen Mauern auf Dauer nicht gut tat. Viel älter kommt der gesamte Komplex in seinen Fundamenten daher; bereits in vor-hellinistischer Zeit prangte hier ein gewaltiger Tempelbau in dem offenbar ägyptische Kulte zelibriert wurden. Daran erinnern heute die plastischen Götzen vor den Mauern als musealer Modernismus, zwar etwas schaustellerisch, aber schon ok. Der rote Ziegelbau, typisch römisch, folgte dem zerstörten Tempel als frühe Kirche des vierten Jahrhunderts, jedoch nicht direkt als kaiserliche Aula wie in Trier, wenn gleich die Bauweise & Größe überraschend übereinstimmt.

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama/Pergamon ( 66.000 Einwohner )

Auf dem Weg wieder runter, (geht viel leichter *freu*) kann man schon von weitem die rote Basilika sehen. (Bildmitte) Die erinnert mich echt intensiv an die so vertraute Konstantin Basilika in meiner Zweitheimat Trier, die aus der selben Zeit in sehr ähnlicher Bauweise stammt. Dort unten wo heute das moderne Bergama ist, war damals die ausgedehnte Römerstadt ungefähr in gleicher Ausdehnung gelegen.

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama/Pergamon ( 66.000 Einwohner )

Unterwegs in Pergamon, durch uralte Gewölbe der uralten Metropole….. seitlich - unterhalb des Trajanpalastes berühre ich meterdicke Mauern. Hier ist die Ewigkeit zuhause ….

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama ( 66.000 Einwohner )

Jaja, Haufenweise historischer Kram, aber anders geht’s nun mal nicht hier in der Türkei…. auch wichtig: Der Trajan Tempel, ansatzweise wieder aufgebaut aus den Trümmern die Erdbeben vor Ewigkeiten zurückließen, um im musealen Sinne zu zeigen, wie das Ding mal ausgesehen haben muss. Trajan war damals einer dieser gottähnlichen Kult-Kaiser der Römer welche Pergamon übernahmen und neben Ephesus zu einer ihrer “Metropolen” machten. Immerhin: Mit 150.000 Einwohnern hatte Pergamon damals mehr Einwohner als heute das türkische Bergama. Dort unten waren früher all die Wohnhäuser von denen heute kaum irgendwas übrig ist. Lediglich die rote Basilika hatt’s noch einigermaßen geschafft im modernen Stadtbild sichtbar zu bleiben. (Bild: Der Trajan Tempel als krönendes Zentrum der antiken Bergfestung, umgeben von starken, zwar weit zerfallenden Burgmauern inmitten der Akropolis von Pergamon)

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama ( 66.000 Einwohner )

Wie immer bei den alten Orten, liegt auch in Pergamon alles durcheinander herum, war über tausend Jahre in Vergessenheit geraten. Dicke Sandschichten oder Sträucher überdeckten das antike Geröllfeld bis vor etwas über 120 Jahren, als erste Besinnungen auf solch wichtige Zeugnisse erster, moderner Zivilisationen aufkamen…. wobei schon seit dem 13 Jahrhundert immer wieder Reisende von den alten Stätten berichteten. Was genau wo war, beschrieben heute Schautafeln vor Ort, und wer es nicht so weit mag, kann auch ins Pergamon Museum nach Berlin gehen. Dort wird bald eine Neuauflage (Baukosten: Über eine Mrd. €) zu bewundern sein über Pergamon allgemein, seiner Kultur und jede Menge Fundstücke von hier…. Für mich Grund allein dann nach Berlin zu reisen (!!!) Jaaa, Berlin küsst Bergama ….. (oder Pergamon?)

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama/Pergamon ( 66.000 Einwohner )

Welch ein fettes Land: Pergamon, ein Schwergewicht auf der historischen Landkarte darf da nicht fehlen; erst die alten Griechen, die vor 2400 Jahren hier ein “neues Athen” erschaffen wollten, dann natürlich wieder die Römer mit ihren Kaiserkult zur Blütezeit Pergamons, dann viele kleinere Phasen verschiedener Herrscher bis heute wo Pergamon auf türkisch Bergama heißt. Die Stadt liegt mir hier oben auf 335 Metern, komplett zu Füßen. …..Die qualmen allerdings kräftig bei all den Metern über Treppen und Stein… Doch was soll’s, das hohe Amphitheater oberhalb dieser uralten, verfallenden Tempelstraße erlaubt kaum ein Sattsehen. Bergama noch weiter unten in dieser Landschaft des beginnenden Hinterlandes Anatoliens gelegen.

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Bergama ( 66.000 Einwohner )

Tschüß Izmir, ab nach Pergamon, ca 80 km weiter nördlich mit dem “Dolmuş” dem hier üblichen Sammeltaxi für kleines Geld. Wieder wird klar wie riesig die Stadt Izmir ist, fast eine Stunde dauert die Fahrt hinaus aus einem diffusen Häusermeer, vorbei an die sprießende Sattelitenstadt Menemen (wo kommen all die Zuzügler her? Ist die Türkei so groß wie China?) durch Aliağa mit seiner gewaltig Ölraffinerie am Meer und schließlich nach Bergama, etwas weiter im Innland gelegen. Das war nicht immer so: Vor über 3500 Jahren siedelten hier schon stadtähnlich Gemeinschaften am Meer, was damals noch bis hier reichte. Außerdem sagt die Legende dass hier zu dieser Zeit das Pergamentpapier erfunden wurde (ein aus Tierhaut gemachter, papierartiger Lacken) - daher schon seit je her “Pergamon”. Auf türkisch heißt das ganze nun Bergama, liegt heute noch genau da wo die alte antike Unterstadt war, ist somit ununterbrochen besiedelt seit ihrer Entstehung. Hier will ich heute einiges machen, lasse aber erstmal meine elende Schulterlast in der Teestube am Busplatz zurück. So was läuft in der Türkei immer sehr problemlos. Aber wie so oft läuft so eine Tour immer mit viel gerenne von statten; ohne für jedes bisschen gleich ein teures Taxi zu rufen, finde ich es sowieso viel besser, ganz “authentisch” alles zu Fuß zu erledigen. Ganz eben wie vor den Jahrhunderten als es noch keine Autos oder Seilbahnen gab. Ja, die Leute hier erklären den Weg und verstehen nicht, dass ich grundsätzlich nicht die so wunderschöne Fahrt mit der neuen, feinen Seilbahn hoch hinauf auf die antike Festung von Pergamon will. Weniger wegen der 20 Lira, (hoch & runter) sondern weil es mir mehr Freude macht den ganzen Berg selbst zu bezwingen. So haben es ja zur antiken Zeit auch alle gemacht….. weit und heiß ist der Anstieg einmal rund um den Berg von Pergamon, Schweiß und Durst plagen wie ein Fluch, doch die Aussicht auf das Hinterland entschädigt alles….. (Bild: Die Straße hoch ins antike Pergamon verlangt bei 36 Grad alles….. doch einmal hier angekommen, strahlt das Glück mit der Sicht in die Weite um die Wette….)

Türkei (22.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Treffen mit Önem Sezkin im Simorg Cafe, am Rande des Bazaar Viertels; eine Insel der Freiheit, Toleranz und Weltlichkeit in einem eigentlich konservativen Teil Izmirs. In und um dem Bazaar finde ich noch nicht einmal ein gutes Bier, unzählige Cafes und Lokale in den engen Gassen dort, dürfen auch kein Alkohol anbieten, denn seit zwei Jahren führte die AKP, die seit Jahre führende, konservativ und heimlich Islam gerichtete Partei mit Sultan Erdogan in dessen Führung, ein Gesetz zum Verbot jeglichen Alkoholkonsums innerhalb einer 100 Meter Grenze zu einer Moschee oder Schule. Damit verstößt er zwar gegen die laizistische Verfassung, und letztlich kommt so was einem kompletten Verbot gleich, da alle 100 Meter eigentlich immer irgendwas religiöses oder schulisches zu finden ist…. zudem schlägt eine saftige Alkoholsteuer dem feuchtfröhlichen tun, gründlich auf die Leber; teurer als in Deutschland ist Bier somit in der Türkei. Die billig-sauf Feten in Antalya sind somit nur noch Geschichte. 3,30€ latze ich hier im Simorg Cafe für mein kühles Efes…. mittlerweile der Normalpreis und für die allermeisten Türken nahezu ein Luxus. So auch Travestiekünstler Önem, die/der zwar kein Englisch spricht, aber gern den einen oder anderen Drink spendiert kriegt, kommt als Tänzerin und “Kaffeelesen” über die Runden. Sie liest Deine Zukunft in Deiner Tasse Kaffee…) Überhaupt ist sie hier eine kleine Berühmtheit und ein ganz spezieller Teil ihrer toleranten Stadt. Spannende Begegnungen; deutschsprachige, ältere Leute hier, Önem mit Durst auf Whiskey, ich mit reichlich Flaschenbier und einer (wieder) Hammerschlag-Rechnung zuletzt im Taumel des Abschieds….. oh je, oooohhh, jeeee…..

Türkei (20.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Bei all der Geschichte geht der Lauf der Zeit weiter und gerade die heutigen Metropolen hören nicht auf zu wachsen. Zwar ist Izmir als Nummer Drei im Land nicht so überhitzt und extrem wie Istanbul, wächst aber jährlich um 80.000 Einwohner weiter; weit aus dem Hinterland kommen sie, die meisten der recht verarmten Zuwanderer aus den Bergen Anatoliens, aber auch moderne, gut ausgebildete Leute die das Flair der “Ungläubigen” so mögen, wie Izmir weithin genannt wird. Toleranz und Freiheitlichkeit, der kemalistische Laizismus (Atatürks Trennung von Religion & Staat) sind hier spürbar. Die Stadt ist sauber, es gibt keine Bettler - als ich noch in Athen war, bettelten ständig überall welche. Ja und Kopftücher, salafistische Rauschebärte? Mitnichten. Ich bin hier offensichtlich in einem hoch entwickelten Land, weitab von all den Klischees, weitab von Ostanatolien, hier wo die Türkei reicher ist, wo alle hinziehen. Die Muizzine rufen fünfmal laut von den Minaretten, wer will kann hier seinen Islam so laben wie er will, - oder eben auch nicht; hier im “Cafe Simorg” lasse ich mir ein Efes-Bier von einer dürren Transe servieren, schreibe meine Geschichten hier beim WiFi und freue mich in einem so gut gelungenen Land angekommen zu sein… (Bild: Izmirs Wahrzeichen - der maurische Uhrturm von 1901 und daneben die 241 Jahre alte Yali Moschee, ……die Stadt von oben; Izmir bekommt neuerdings auch Wolkenkratzer bis über 200 Meter ins Stadtbild)

Türkei (20.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Ach so, historisches gibt’s ja auch noch zu berichten: Izmir hieß früher einmal Smyrna, gegründet vor 2900 Jahren als Siedlung, 400 Jahre später als griechische Polis im Verbund mit Athen (attischer Seebund) eine der großen Städte der Antike vorrömischer Zeit. Römisch war Smyrna dann folglich auch und blühte somit über Jahrhunderte weiter, mit allerdings schweren Unterbrechungen; schlimme Erdbeben, als auch Zerstörungsfeldzüge (in Smyrnas Frühzeit) radierten die Frühmetropole mal kurzzeitig von der Landkarte, wurde aber immer neu aufgebaut, wobei hier weniger übrig blieb als noch im früher dahinsichenden Ephesus; große Teile der “Agora” wurden einfach in neuere Gebäude verbaut, alte Quader, Säulen und Steine abgetragen und anderweitig verwendet. Heute klemmt die Agora, das alte, antike Stadtzentrum, zwischen dem Basarviertel und der Neustadt recht überschaubar in einem hohen Zaun eingepfercht. Der Eintritt kostet mit fünf Lira (1,70€) nicht viel und die Anlage wirkt gepflegt wenn auch als Baustelle. Säulenteile, Steinblöcke mit Innschriften, erodierte Statuen und eben die gut erhaltenen Kellergewölbe im griechischen Stil, aber stark von den Römern ausgebaut teils als Zisterne mit Wasserläufen, und später als Basilika genutzt, was dem Komplex letztlich vor dem völligen Rückbau bewahrte. Smyrna gewann den Wettbewerb der drei großen Städte, stach Ephesus und Pergamon aus, gewann zentral in mehreren historischen Rollen als großer Naturhafen an Bedeutung und wuchs immer weiter, war einer der ersten und wichtigsten christlichen Zentren seiner Zeit und ganz, ganz viel später die drittgrößte Stadt der Türkei.

Türkei (20.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Irgendwie geht’s immer: Zeit & Treffpunkt waren ausgemacht und schon bin ich wirklich zu Gast in der Metropole. Einer von über drei Millionen fand sich in den Tiefen des Internets bei “Couchsurfing” und lud mich bei sich ein. Heval ist in meinem Alter, ein bärtiger Mann aus der allerfernsten Ecke dieses Landes, aus Van nahe der iranischen Grenze wo die Türkei noch ganz wild ist….. heute lebt der studierte Archäologe in Izmir nahe der Uni wo er arbeitet, in einer großen WG. Dort ist immer eine Couch frei und überhaupt, das türkische Sozialleben entfesselt sich in allen Zügen; klettern auf’s Dach in 35 Metern Höhe sowie natürlich traditionell speisen: Weg mit dem Tisch, Decke ausbreiten und lecker essen…. so ist es sowieso gesünder als steif auf den Stühlen hocken. Ja, ich bin definitiv angekommen in Izmir, hier und jetzt am hintersten Ende der Stadt.

Türkei (20.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Geschafft: Die heißeste Nacht überhaupt…. neee, nicht so wie man denkt, nähere Zwischenmenschlichkeit ist und war ohnehin nie angesagt die letzten Monate. Warum auch immer…. aber die Hitze ist da; 30 Grad über die ganze Nacht auf mein Wackel-Holz-selfmade-Doppelbett, ca. fünf Stunden wach gelegen und geölt wie Hulle…. uuuffff…. jetzt, noch ziemlich schlapp geht’s wieder los in die Hitze der Großstadt und Gastgeber Heval finden, ohne Handy irgendwie über Mails verabreden hier…..

Türkei: ... Kleinasien, oder kleine Welt für sich

Klein passt irgendwie nicht wirklich; lediglich im weltlichen Vergleich beschreibe ich die Türkei gern im Widerspruch “großes Land weil kleine Welt”.

Das wird einem schnell klar, beim Versuch diese große Nation in Worte zu fassen. Erstmal ist die Türkei schon mal doppelt so groß als Deutschland, von der Fläche her gesehen, mit 778.000 Quadratkilometer, über 1300 Kilometer breit, von Nord nach Süd über 600 km, überzogen von riesigen Bergen, oft mehr als 3000, ja 4000 Meter hoch, flachen Gebieten wie Wüsten oder fruchtbar grün, mitten drin oft eine Metropole umgeben von reichen Kulturland.

Seit ca. 8500 Jahren bauen Menschen hier Städte, wobei von den ersten ihrer Art kaum noch was übrig ist, platzt das Land vor Unmengen an Geschichte, überfordert in seinen Größen erstmal gewaltig, so wie ich es noch von Italien kenne.

Doch dieses Land ist älter, hat als Brücke der ersten Zivilisationen von Asien nach Europa ein historisch unheimliches Gewicht. Doch auch die Gegenwart ist vielfältig; ein Land, ein System im Wandel der Zeiten versucht sich bereits seit 92 Jahren an den ersten Versuch einer islamischen Aufklärung, der Trennung von Staat und Religion als wahres Wunderwerk Kemal Atatürks, der als Staatsgründer landesweit ikonisch verehrt, zu verdanken und einer großen alevitischen Gemeinde, mit ihren fortschrittlich, humanen Auslegung des Korans.

Eine Gegenwart voller Energie, - von allen Seiten. Ein Land voller Ideologien, Völker und Temperamente, ob freigeistig oder islamistisch. Hier kommen sie alle zusammen, mehr als in jedem anderen Land.

Diese Horizonte will ich nun erkunden, plane meinen Weg weiter in Richtung Norden, entlang der zerklüfteten Ägäis, auf den Spuren uralter Geschichte der alten Griechen (denen das Gebiet hier mal gehörte) bis ins totale Epizentrum Istanbul, dem “Rom des Ostens” wo ich dann Freund Georg treffe.

Anschließend wandere ich von Istanbul über viele Umwege 4500 Kilometer nach Osten, rein ins anatolische Hinterland bis zum 5165 Meter hohen Ararat, dem höchsten Berg im Land, an der Grenze zum Iran gelegen. Das alles mache ich wieder mit Wanderwagen und komplett zu Fuß. Naja, sollte mal jemand unbedingt darauf bestehen mich ein wenig mit zu nehmen, werde ich nichts dagegen haben, denn die Hilfsbereitschaft, Kontakt und Gastfreundschaft hier im Lande ist phänomenal.

Ungefähr acht Monate Türkei, mit Unterbrechung für Nord-Griechenland (Treffen mit Familie dort) und eine Zeit Zuhause in Recklinghausen, braucht es für “Kleinasien”, dem Vorposten eines neuen Kontinentes, der schon selbst wie ein kleiner, eigener Kontinent betrachtet werden kann.

Darauf freue ich mich, eine gute Zeit in einem der spannendsten Länder der Welt, aber auch gewaltige Herausforderungen stehen dem Wanderleben in der “türkischen Welt” bevor….

Türkei (20.07.2015)

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Stadt: Izmir ( 3.200.000 Einwohner )

Also hier oben ist es auch nicht frischer; auf dem Riesenrad im Lunapark in IZMIR, für 1,50€ gönne ich mir mal den Ausblick auf die drittgrößte Metropole der Türkei. *Stöööhn* mit über 35 Grad sind so Erkundungsgänge -vor allem in Millionenstädten so eine Sache. Ein Hostel war es mal wieder, wo ich mich erstmal meiner Gepäcklast entledigte, dort in schwüler Enge auf wackeligen Etagenbett die Nacht verbringe und morgen es dann schaffe, kostenlos eine Couch, irgendwo in der Riesenstadt zu belegen… Einladungen gibt es sogar, Couchsurfing geht wieder hier in der Türkei; Gastfreundschaft ist angesagt, endlich nach so langer Abstinenz in südeuropäischer Anonymität…. Izmir ist Hafenstadt, was ihr schon vor 2900 Jahren bei ihrer Gründung den Vorteil einbrachte, Handel zu betreiben, und bis heute hat sich seine herausragende Stellung bewährt; das alte Ephesus versandete, Pergamon auch und Izmir, das über 2500 Jahre Smyrna hieß, konnte gedeihen, lag an einem großen, befestigten Naturhafen. Hier bleibe ich dann mal drei Tage….

Türkei (19.06.2015)

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Stadt: Selçuk ( 36.000 Einwohner )

Powerfrühstück, so wie es die Türken mögen; viel Gemüse, Melone, Oliven, Brot und Ei…. alles dabei. Noch einmal in Selçuk frühstücken, im Boomerang Guesthouse und dann gestärkt in den (heißen) Tag starten: Heute ziehe ich nun nach Izmir weiter, dem alten Smyrna (von dem kaum noch was übrig ist…) und versinke in der Millionenstadt…… für 10 Lira (ca 3,70€) gibt’s die Fahrt im Minibus dorthin. Mal sehen ob Couchsurfing oder doch ein Hostel dabei herumkommt, jedenfalls habe ich für die nächsten Tage noch genug Geld um auf niedrigem Niveau so weiter zu machen; Hostels, Überlandbusse, Eintrittsgelder für historische Stätten. In 10 Tagen aber hab ich’s geschafft: Dann treffe ich Freund Edmond für zwei Wochen in Istanbul; Hotel & Großerkundung der türkischen Küche(n) sind dann angesagt…

Türkei (18.07.2015)

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Ort: Ephesus bei Selçuk.

So hatte es mal ausgesehen: Ephesus am Hafenbecken gelegen, das aber mit der Zeit versandete. Die Stadt war somit nicht mehr Handelshafen und verlor im damals ständigen Wettbewerb gegen die anderen Städte Smyrna und Pergamon. Smyrna hatte einen gewaltigen Naturhafen an einer riesigen Bucht, liegt ca. 75 km weiter nördlich und heißt heute Izmir, eine gewaltige Millionenstadt die es bis heute geschafft hat ihre Stellung zu halten. Ephesus fristete hingegen all die Jahrhunderte ein Dasein als Randerscheinung, blüht nun wieder in neuer Größe auf, als großartigste, historische Stätte des Landes; “Efes” wie es auf türkisch heißt ist auch der Name der größten (und wohl einzigen) Biermarke der Türkei. …. Hmm, was das damit wohl zu tun hat…?

Türkei (18.07.2015)

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Ort: Ephesus bei Selçuk.

Das ist der Knaller hier: Die alte Celsus Bibliothek, mit ihrer ca 20 Meter hohen Prachtfassade, eigentlich als Heron für den verstorbenen Kaiser errichtet, sozusagen als Grabmal. Dennoch war hier wirklich mal die Bibliothek von Ephesos drin, vor 1900 Jahren erbaut stand sie eine lange Zeit bis ein Erdbeben kurzen Prozess machte, aber viel später im Jahr 1970, findige Forscher die Trümmer wie ein Puzzle zusammenlegten und die Fassade tatsächlich wieder aufbauten, so dass sie nun (fast) wie in alter Pracht wieder erstrahlt. 1978 war der Bau wieder hergestellt, wie gesagt, aus den alten Originalteilen. Eine unglaubliche Leistung!

Türkei (18.07.2015)

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Ort: Ephesus bei Selçuk.

Ich hatte schon wieder keine Lust mehr als ich am Eingang, nach ca. zwei Kilometer Fußmarsch von Selçuk nach Ephesos, mindestens 50 Reisebusse, Unmengen an Autos, und den üblichen Mega-Touristenrummel inclusive Bazar, “Efes-Restaurants” , Souvenier-endlos-Läden und Legionen bissiger Taxifahrer erblicke, mich durch den Wust drängle und etwas später aber in der weiten (!) Anlage feststelle, wie sehr sich die ungefähr 3000 Touristen hier verlieren. So groß ist das Ganze…. immerhin lebten in der Römerzeit, wo Ephesus seine Blüte hatte, ungefähr 200.000 Menschen hier. Damals einer der größten Städte der Welt, ein Zentrum der ersten Christengemeinden überhaupt; Apostel Paulus weilte lang hier, Mutter Maria soll einige Kilometer von hier verstorben und in den Himmel gefahren sein. Und natürlich zuvor waren alle römischen Gottheiten ordentlich vertreten, wie auch zuvor deren Vorfahren, wie Artemis mit ihren sagenhaften Artemis Tempel, von dem nur noch Fundamente zu bewundern sind. (Bild: Ganz hinten die Celsus Bibliotek, DAS Wahrzeichen von Epesus.)

Türkei (18.07.2015)

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Ort: Ephesus bei Selçuk.

Unglaublich: Antike Straßen, mal mehr, mal weniger intakt, sollen uns mal zeigen was dauerhafte Qualität heißt. Dicke Marmorplatten halten Jahrtausende, auch wenn kaum eine Mauer all die Zerstörungsfeldzüge und Erdbeben überstanden hat, die alten Prachtmeilen bleiben. Riesig: Über einen Kilometer antiken Boulevard hat Ephesos noch heute.

Türkei (18.07.2015)

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Ort: Ephesos bei Selçuk.

Da hab ich sie wieder: Die alten Stätten längs vergangener Metropolen; das weltberühmte Amphitheater von Ephesos, seiner Zeit das größte in Kleinasien. Ja, Kleinasien heißt noch heute die anatolische Landmasse der Türkei, abgeleitet von der damaligen römischen Provinz “Asia” als Vorläufer des großen asiatischen Kontinents, damals eine noch unbekannte, unendliche Welt….. Vor 2200 Jahren von den Griechen errichtet, wurde das “Auditorium”,wie das Theater archologisch genannt wird, in der Römerzeit weiter ausgebaut und fleißig genutzt; von Lesungen bis Gladiatorenkämpfe war hier alles drin, 25.000 Zuschauer fasste die Anlage über viele Jahrhunderte, bis über 1000 Jahre die Vergessenheit des finsteren Mittelalters über die Ränge der Ewigkeit fielen. Erst um 1860 buddelten englische und österreichische Forscher auf der Suche nach dem legendären Artemis Tempel (einer der sieben Weltwunder der Antike) das Theater wieder aus. Uuuff, momentan sind es satte 37 Grad hier, nicht wirklich einfach mal eben zu verweilen, dem Ort mit Zeit zu würdigen *schwitz* Auf dem anderen Bild erkennt man die Hafenstraße rechts vom Theater. Da war mal das Hafenbecken, was den Reichtum durch Seehandel nach Ephesos brachte. Lang ist’s her und heute reicht der Blick weit über plattes Land…

Türkei (18.07.2015)

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Stadt: Selçuk ( 36.000 Einwohner )

Meine erste Stadt im Riesenland: Selçuk (gesprochen: Selschuk) liegt etwa sechs km vom Meer landeinwärts, was historisch nicht immer so war. Damals, vor ca 2500 Jahren war das Meer mit einer kleinen Hafenbucht der eigentliche Grund um hier zu siedeln; Ephesos, einer der größten antiken Stätte überhaupt entstand durch den Zusammenschluss einiger Siedlungen vor sogar genau 3000 Jahren. Damals setzten die alten Ioner fort was die Mykener und etwas vorher die Minoer begannen; eine altgriechische Siedlungskultur zu pflegen. Ionien war mal ein Teil des antiken Griechenlandes, mit weiteren mächtigen Städten wie Smyrna (heute Izmir) und Pergamon, also ein fettes Stück Griechenland der ureigensten Klasse. Selçuk taucht als solches erst viel, viel später auf: Als mittelalterliche Festungsanlage wacht die große Osmanenburg noch heute stolz über die Stadt auf einem Berg, ein Zeichen fortwährender historischer Kontinuität beobachte ich im ganzen Stadtbereich, bis hinunter 1,5 km zu den Ruinen von Ephesos. Somit wanderte über die Jahrhunderte die lebendige Stadtsiedlung mehr und mehr ins Landesinnere, verlagerte sich nun dort wo heute Selçuk liegt vor ca 1400 Jahren, da weiter unten der alte Hafen mit der Zeit versandete und die Schifffahrt nicht mehr möglich war. Dennoch entwickelte sich der Ort nur mäßig, war mal Militärstützpunkt, mal Marktflecken, oder ein untergeordnetes Kulturzentrum als Schatten seiner großen Vergangenheit. Selçuk ist als lebendige, für türkische Verhältnisse recht reiche Kleinstadt allerdings genauso erfolgreich, lebt von den Einnahmen der Touristen gut, den die (so wie ich) zahlen allein für Ephesos schon 12 Euro Eintritt - ohne Museum, das kostet noch mal dazu. Sei’s drum, die Stadt macht Spaß, ist sehr sauber, gepflegt und keine Nepper gehen einem auf die Nerven. Offene Armut sehe ich hier nirgends.

Türkei (17.07.2015)

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Stadt: Selçuk ( 36.000 Einwohner )

Coole Mischung: Eine Chinesin aus Sydney (Australien) verliebte sich in einen Türken und kam hierher nach Selçuk, machte das “Boomerang Guesthouse” auf: “China küsst Türkei”….. lecker chinesische Suppen und herzhafte Köfte mit Fladenbrot, dazu natürlich reichlich “Efes” das Bier der Nation. So treffe ich hier erstmal haufenweise Chinesen, quatsche mit ihnen lang über die tiefsten Provinzpossen ihres Landes, “Chengdu überholt bald Chongqing” - das Thema hatte ich vorher nicht erwartet, schon garnicht im Mini-Bus von Kusadasi nach Selçuk, der mit Lichtgeschwindigkeit über die Dörfer sowie entlang gewaltiger Ferienanlagen entlang der Küste bretterte…. für 2,20 € die gute Stunde Holpertour. Das Hostel hat neben einem Mehrbett Schlafsaal (wo ich für 12 € übernachte) auch Einzelzimmer für ca. 25€. Ich leiste mir das alles mal weil es momentan eben geht, und hier bekommt man auch was geboten für die kleinen Moneten.

Türkei (17.07.2015)

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Stadt: Kusadasi ( 165.000 Einwohner )

Bin ganz aufgeregt; Da ist eines der großartigsten, spannendsten Länder überhaupt…. die rote Flagge weht schon da drüben…. wobei gerade dieses Kusadasi nicht wirklich der schönste Ort im Lande ist; 100.000 Touristen und eine gnadenlose Abzocke sind hier erstmal das erste was einem entgegenknallt… wobei ich schnell und zielstrebig durch die eigentlich gepflegte, saubere aber sehr chaotische, jaaaaa, so türkische Stadt meinen Weg (wohin?) bahne…. frage mich durch -bloß aber niemals bei den Taxifahrern die es überall hier gibt, die lügen selbst wenn man nach der Uhrzeit fragt…. suche den Bus nach Selçuk, dem Endziel des heutigen Tages, etwas weiter landeinwärts, eine Kleinstadt mit ganz, ganz viel Geschichte. Dort will ich heute ankommen, ankommen überhaupt an einem würdigen Platz für so ein großes Land….

 

 

 

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