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                              ...Wanderleben...

                                         ... auf dem längsten Weg der Welt ...

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Stand:
25.11.2015

Rhone Alpes

Frankreich  -Region Rhone Alpes-  (04.09.2014)

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Schnell verlasse ich den Touristenwirbel in Chamonix und steige schwerst beladen, zusätzlich mit Wasservorrat, Bier und Dosenravioli in den Berg…. dort findet sich dann aber schnell ein lauschiges Plätzchen im Wald.
Endlich wieder Wildnis, endlich wieder draußen im Zelt sein.

Ich öffne die 0,75 L Flasche Kronenbourg, die ist noch kalt und schlemme Taboule mit Ravioli. Ich schaue hoch durch die Bäume und sehe ihn ganz nah: Den Mont Blanc.

Meinen Gastgeber für heute…

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Das ist er, der MONT BLANC (Weißer Berg) mit 4810 Metern der höchste in den Alpen und eigentlich von ganz Europa. Der Elbrus im Kaukasus wäre zwar mit über fünf Kilometern noch höher, liegt aber exakt an der Grenze zu Asien, die sich entlang des Kaukasischen Bergkammes zieht…. also Ansichtssache.

Oben rechts der Bildmitte, ragt der Gipfel etwas abgerundet, aber eben schneeweiß in den Himmel. Das ist die, die höchste Stelle.

Schon von der Promenade in Genf konnte ich ihn sehen, bei klaren Wetter ragt das schneeweiße, gewaltige Mont Blanc Massiv ins Bild, auch wenn es ganze 85 Kilometer von Genf entfernt liegt, die Sicht ist echt der Hammer….

Aus Genf bin ich kaum hinaus gekommen; kaum ein geeigneter Stellplatz für den geneigten Tramper, ich versuchte mehrere Stellen, war mal von Leuten umzingelt (Bushaltestelle) oder stand an Schnellstraßen kurz vor der Autobahn… keine Chance, der Daumen drohte schon abzufallen…

Doch wie gut dass ich noch Not-Geld hatte; 50 € sind noch übrig von damals als ich in Frankreich bei St Malo diese Hecke beschnitten habe.

Ich irrte dann bis rüber auf die Französische Seite,  lief mir die Latschen ab in diesem endlosen Häusergewirr der Trabantenstadt Anemasse. Hier leben ein Großteil vieler Arbeitskräfte der Genfer Servicemaschinerie. 100.000 Menschen leben hier in einem wild gewachsenen Häusermeer ohne erkennbare Strukturen. Genf zieht unglaublich an, da seine Wirtschaftskraft weitaus mehr Leute versorgen kann als es zu beherbergen; fast umgeben von Frankreich, wachsen dort jenseits der Schweizer Grenze überall Siedlungen. Es ist wesentlich billiger hier zu leben als in der “kleinsten Metropole der Welt”.

20 Euro zahle ich nun gern um aus dem urbanen Schlamassel zu entkommen, der Zug bringt mich nun nach Chamonix, einem Touristenort kurz vor dem Mont Blanc Massiv…. dort will ich irgendwo die Nacht verbringen, am Fuße des Giganten…


Trampen nach Besancon ... (24.04.2014)

Uff, eben eine kleine Pause machen … bin schon lange unterwegs; am schlimmsten war heute morgen erstmal der Weg aus Lyon hinaus. .. unendlich lange Irrwege, mit zwei Bussen, und zu Fuß, bis ich endlich diese Ausfallstraße nach Nordosten, Richtung Besançon fand … ging noch ein, zwei Kilometer irgendwie über so eine doofe Autobahn und schaffte dann aber an einer Parkbucht jemanden aus dem tosenden Verkehrsstrom zu winken…

Jetzt bin ich in Bourg en Bresse, einer Kleinstadt ca. 60 km von Lyon entfernt, trinke gierig eine kalte Cola und nutze den WiFi Zugang der Bar …

Allerdings hat mich diesmal mein Gastgeber für die nächste Stadt einfach hängen gelassen; nachdem er zugesagt hat und ich somit wie gewohnt alles für erledigt wähnte, meldet er sich einfach nicht mehr, antwortet nicht auf meine letzte Mail, da ich ja nun eine Adresse oder Treffpunkt brauche. Egal, ich habe ja nicht umsonst das Tonnenschwere Gepäck dabei und kann überall das Zelt aufschlagen …

Soviel zum aktuellen Abenteuer.  Muss nun weiter.
 
Noch 170 Kilometer bis nach Besançon.

…. Auf zum Ortsende, dort halte ich wieder den Daumen zur Straße …..

Lyon

Lyon, der 24.04.2014. (Bild: das Wahrzeichen ist heutzutage dieses Hochhaus was wie ein dicker Bleistift aussieht

… Ein herrlicher Frühlingstag in der “Löwenstadt” was Lyon genauso wie “Leon”, jene Stadt auf meinem Jakobsweg in Spanien, übersetzt heißt.

Lyon gilt in Frankreich als die “Nummer zwei”, selbstverständlich - und wohl sicherlich für ewig hinter der Monstermetropole Paris, die mit gewaltigem Abstand die beiden miteinander konkurrierenden Städte Marseille & Lyon, selbst zusammen genommen, wie ein Zwerg erscheinen lässt.

Lyon hat aber in Wirtschaft, sowie in der Einwohnerzahl, gegenüber Marseille die Nase vorn, und bei meiner Ankunft merke ich ein deutlich entspannteres Feeling als jenes in Paris. Lyon ist zwar echt groß, aber eben auch recht übersichtlich. Ich ziehe durch die Straßen, frage mich durch bis in die Altstadt, suche wie immer eine Touristeninfo um dort mehr über Lyon zu erfahren, bekomme auch hier einen kostenlose Stadtplan und finde schnell die Metrostation “Valmy”, der vereinbarte Treffpunkt meines Gastgebers.

Nach Stunden, mittlerweile schmerzen die Schultern ganz dolle, schaue ich auf eine zufrieden stellende Runde durch Lyon zurück, wenn auch wie ein Esel beladen voller Gepäck. (Riesenrucksack am Rücken & kleiner Rucksack am Bauch) Habe erstmal ein Gefühl für die Stadt und verbringe den ganzen Abend bei Dominique, einem echt sympathischen Singel in meinem Alter. Dominique find ich schon bei Mike, während einer Internetsitzung bei Couchsurfing: Profile lesen - Anschreiben - Verabreden.

So klappt es. (meistens)

Uff, schon 11 Uhr durch jetzt. … Sitze allein in Dominiques Wohnung, schreibe meine Geschichten an Tablet-PC und muss aber jetzt endlich los: Lyon wartet, bei sonnigem Frühlingswetter plane ich heute eine 15 Kilometer Stadtwanderung. Abends kommt mein Gastgeber wieder zurück, trinken hoffentlich nicht wieder zu viel Wein, damit ich morgen fit bin, dann versuche ich nämlich die 230 Kilometer nach Besançon zu Trampen, die Hauptstadt der nächsten Region, weiter in Richtung Norden, bin mal gespannt, noch hat sich bei all den Online-Kontaktanfragen nichts konkretes ergeben; einer hatte schon zugesagt, gibt aber keine Adresse raus. Komisch …

Mal sehen wo ich morgen dann lande …

Lyon (24.04.2014)

In welchem “Land” bin ich jetzt?

Ja, in der Rhone Alpes, Frankreichs zweitgrößten Region von der Einwohnerzahl aus betrachtet; 6, 4 Millionen leben hier, auf einer Fläche mal eben so groß wie die Niederlande (42.000 Quadratkilometer), allerdings in einer wesentlich abwechslungsreicheren Landschaft; riesige, schneebedeckte, teils über 4000 Meter hohe Berge, sowie liebliches Hügelland, weit, weit in die Ferne schweifend, ist der Blick mir sagend, wie groß Frankreich ist.

Wieder eine ganze Welt für sich, wieder ein ganzes Leben welches man ausschließlich hier verbringen könnte. ..

Doch anstatt hier zu verweilen und die einzigartige Gegend zu verinnerlichen, ziehe ich wieder weiter nach Westen. Grenoble, eine Großstadt inmitten einer weiten Talsenke, umgeben von gigantischen Bergen, erreiche ich schon früh; Mike bringt mich noch ins nächste Dorf zum Bus, kann auch die teure Fahrt bezahlen; 130 Euro gab er mir für den Baumschnitt. Kost und wundervolle Logis inklusive.

- Mal wieder eine absolute Erfolgsstory auf meiner “Via Terrstris”, dem Weltweg im Wanderleben …

Grenoble möchte ich nun zu Fuß erkunden, wobei sehr schwer beladen, trage ich die Last von 15 Kilo Gepäck komischerweise recht spielerisch durch die Gegend.

Ohne Wanderwagen zeigt sich der Nachteil deutlich auf eben diesen Fußwegen durch die Innenstädte, wenngleich auch alle Lockale, Cafes, Treppen, oder sonstige Sachen, wo vorher mein Gepäckwagen nur hinderlich war, nun mir ohne weiteres offen stehen. Ich kämpfe mich hoch zur Panoramaseite eines Museums, hoch auf einem Berg, offen zur Stadt gelegen, und schaue auf Grenoble hinab, einer wachsenden über 300.000 Einwohner zählenden Agglomeration mit höchster Lebensqualität. Alpenblick vom 20 Stock eines Wohnblocks im Futuristischen Baustil, moderne, nagelneue High-Tech Gewerbeparks und viele Baustellen, beschreiben Grenoble als wachsenden Ort in einem wachsenden Land.

Im Kontrast dazu die überschaubare Altstadt. Kurz und bündig ziehe ich meine Runden und kehre zum Bahnhof zurück, muss saftige 22 Euro zahlen für die läppischen 40 Minuten-Fahrt nach Lyon, wo ich heute Abend schon wieder verabredet bin.

Oh je, also trotz meiner finanziellen Lage, die momentan ja gar nicht so schlecht ist, und überhaupt seit meinem Treffen mit Jens, meinem Sponsor aus Marbella, eine mittelfristig abgesicherte Sache ist, muss ich dennoch ganz schön aufpassen; in Frankreich, einem Land wo der Euro kaum was wert ist, kann ich ganz fix, jede Menge meiner lieb ersparten Ressourcen verbrennen.

Restaurants sind unerschwinglich, und das Fortkommen übers große Land nur für gut verdienende möglich. Mein Gott, warum denn soooo viel Geld?

Die Durchschnittslöhne in Frankreich sind doch auch nicht höher als bei uns, wo vieles aber viel günstiger ist….

Nee, ich sehe zu bald wieder zu Trampen, in Lyon bleibe ich erstmal zwei Tage bis es dann weiter nach Besançon geht.

baden

Und nach der Arbeit ? 
… Ein heißes Bad mit umwerfenden Alpenblick…. hab ich mir verdient.

Morgen geht’s dann wieder weiter Richtung Lyon, nachdem ich drei Tage hier bei Mike in den Französischen Alpen verbrachte.

arbeiten

"Mitten in den Alpen",  ca. 40 km östlich von Grenoble, Frankreich   21.04.2014.

Endlich wieder zünftige Arbeit, jaaaa, hier oben auf 1500 Metern in diesem winzigen, Dorf in den Französischen Alpen gelegen, fand mich Mike in den Tiefen des Internets von wo aus er mich ja nach hier eingeladen hatte.

Nun, nach einigem Theater noch zuvor im Italienischen Turin, bin ich somit wieder in Frankreich, in der Region Rhone Alpes, die es nun zu erkunden gilt.

Nach Italien geht’s erst wieder im Juli oder August, da ich zuvor noch die letzten Regionen Frankreichs sehen mag, bevor auch dieses “Schwerpunktland” meines Wanderlebens abgeschlossen ist, und über den Juni mache ich ja Heimaturlaub bei der Familie.  - Im Sommer ist es doch Zuhause einfach am schönsten. ..

Jajaja, Italien, ….ich kann wieder erzählen. …

Also fast wäre ich gestern gar nicht rausgekommen aus Turin, mein toller Gastgeber Pavel (ein Russe aus Novosibirsk, der aber schon 20 Jahre in Turin lebt) half mir mit großem Einsatz letztendlich den Bus nach Frankreich zu finden. Die Bahn war total überlastet, ausgebucht und überhaupt, bis zu dieser Information zum Kauf eines Tickets, brauchte ich schon Ewigkeiten und jede Menge Nerven… Bella Italia halt.. doch ich komme wieder!!!

Jetzt aber schaffe ich erstmal bei Mike, einem Engländer, der hier seit 11 Jahren in Frankreich lebt, ein kleines Berghotel betreibt und außerhalb der Ski-Saison viel Platz hat; ein ganzes Zimmer nur für mich, lecker Essen, gute Gespräche (Mike war mal von Kairo bis nach Kapstadt durch Afrika gefahren) - alles natürlich kostenlos, und sogar noch inklusive einer kleinen Spende, da ich hier endlich auch mal wieder Arbeit bekomme, die ich kann: Baumschnitt mit der Kettensäge.

 

 

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