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                              ...Wanderleben...

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Stand:
25.11.2015

Frankreich  - Region Limousin-

Und nochmal dieser unglaubliche Bahnhof von Limoges. (Ca 110 Jahre alt)

Was für ein dolles Wahrzeichen; so manch einwohnerstarke Provinzstadt gerät leider recht schnell ins Vergessen mangels markanter Wahrzeichen. Doch dieses Limoges dürfte den wohl tollsten Turm eines Bahnhofes besitzen. Ich bin begeistert …

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Frankreich  -Region Limousin- (30.06.2014)

"Buon Appetit" ….  Der Limousin hat wahrscheinlich die nettesten Menschen … alle sind sooo freundlich hier. Möglicherweise weil die Provinz so schön weit weg von Paris liegt, sagt man hier … das mag man hier nämlich gar nicht so gern.

Jean Luc ist original Einheimisch hier und freut sich seine Region mir näher zu bringen; wobei er kaum Englisch spricht, und ich bekanntlich kaum Französisch, kommen wir miteinander erstaunlich gut ins Gespräch.

- Wo ein Wille, da auch ein Weg :-)

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Juhuuu, es hat wieder geklappt; auch hier in Limoges finde ich mit Jean Luc einen tollen Gastgeber.
Am Stadtrand wohnt er in einem schicken Haus, wo ich leider nur für eben diesen einen Abend + Nacht verbringe. Selbst schuld, da ich ja unbedingt wieder weiter muss ….. aber eigentlich habe ich Limoges heute ganz gut anschauen können.

Selbstverständlich guckt Jean heute Fußball, klar, die Franzosen spielen momentan gegen Nigeria, und da wird selbst hier in Frankreich Bier gereicht, wenn auch Belgisches, was hier Landauf - Landab begehrt wird.

Doch heute freue ich mich erstmal auf ein tolles Bett im eigenen Gästezimmer. Schon ein bisschen anders als im feuchten Wald ….

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Limoges hat einige Stadtkerne mit Fachwerk, die jeweils verschiedene Straßenzüge umfassen, wenn auch alles ganz übersichtlich.

Einige Fachwerkhäuser sind sogar vierstöckig, also im “Fachwerkhochbau”, was ich zuvor noch nie gesehen hatte…

Limoges überrascht mich schon, muss ich wohl sagen.

…. Zudem sind die Leute hier im Limousin unglaublich freundlich; ob beim Trampen, …ganz ohne Französisch Kenntnisse meinerseits, oder einfach auf der Straße, schnell bekomme ich Kontakt.

Auch bei Couchsurfing, dem berühmten Gastfreundschaftsnetzwerk …. da ließ es sich auf einen Gastgeber nicht lange warten ….

Dennoch bin ich, wie immer, auch hier mal gespannt …. gleich um 18:00 bin ich am Hauptbahnhof verabredet … mit einem aus Limoges der mich in seine Wohnung einlädt…

Ich melde mich bald wieder… muss jetzt los :-)

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Dieser Botanische Garten vor dem Wahrzeichen Limoges, der gotischen Kathedrale (im Hintergrund) lenkt mich als alter Pflanzenkenner vom Eigentlichen ab; aus aller Welt wächst hier so vieles was selbst ich niemals zuvor gesehen hatte …

Die Kathedrale hingegen ist auch ganz interessant, wenn auch recht einfach im farblosen, wenn auch sehr beeindruckenden Stil der “aufragenden” Hochgotik
.
Im Inneren machen diese für Gotische Sakralbauten so bekannte Farblosigkeit, die bunten Fenstermosaike die Sache wieder wett … leider kann ich knipsen wie ich will, mein Tablet-Foto schafft es einfach nicht das knappe, aber intensive Farbspiel zu verdunkeln; zu grell gleißen die schmalen Kirchenfenster im geräumigen Bauch der alten Kirche.
Somit ist die Phantasie des werten Lesers gefragt ….

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Limoges ist offensichtlich alles andere als Hauptstadt von Frankreichs “ärmster” Gegend … zumindest sind wie überall im Land die Preise bombastisch: Ein kleines Bier, was ich mir ab und an mal gönne, schlägt mir mir mit 3,50€ in den Bauch … und das für 0,3 L, in einer Studentenkneipe …. dafür gibts ja auch wieder WiFi und kann wieder so toll vom Wanderleben berichten. *freu*

Doch noch habe ich Zeit die Stadt zu erkunden, kann sogar den schweren Rucksack in der Touristen-Information abgeben, (an den anderen Turi-Infobüros z.B. in Lyon, Paris oder Nizza, wurde schon die bloße Frage danach barsch abgewehrt…)
Hier in der lieblichen Provinz ist man einfach viel netter ….

Hier vor dem, für Frankreich normal überschwenglichen Blumenprunk, pausiere ich vor dem “Hotel del Ville” wie hier die Rathäuser der Städte heißen.

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LIMOGES - die Hauptstadt des Limousin ist nach einer Stunde Zugfahrt erreicht. Zeit mal wieder etwas Geld auszugeben was ich beim Trampen ja so sehr gespart habe … Schon der pompöse Bahnhof von Limoges deutet auf ein gewisses Selbstbewusstsein dieser mit 135.000 Einwohnern eher überschaubaren Stadt hin.

Weitere größere Städte gibt es ohnehin im Limousin nicht, und dass es zudem noch Frankreichs Wirtschaftsschwächste Region sein soll, erkenne ich hier auch nicht …

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Heute habe ich einfach keine Lust mehr auf’s Trampen, und ziehe wieder zurück nach Eymotiers, wo ich meine dass es hier doch einen Bahnhof gab …

Tatsächlich, wobei in dieser allertiefsten Provinz nicht gleich jede Stunde ein Zug vorbeikommt, habe ich mit zwei Stunden Wartezeit echt Glück; der nächste Zug fährt nach Limoges, meinem Ziel für heute….

Mein Blick schweift über die Dächer von Eymotiers, hier inmitten der Waldregion Limousin ….ich esse Taboulè für 85 Cent, und trinke Orangensaft aus dem Tetrapack.

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Und wieder bergauf mit 20 Kilo auf den Schultern; das nasse Zelt wiegt jetzt noch mehr … ob ich oben an der Straße nun wieder Trampen werde?

Erstmal ankommen …. Der Limousin ist eine echte Waldregion, wie kann man authentischer hier die Nacht verbringen als eben  im tiefen Busch …?

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Tropfnass ist hier nicht nur mein Zelt an diesem Morgen, auch an den Zweigen hängen lang die Moosfäden. Da lobe ich mir mein tolles, doppelwandiges Zelt, was mich über die Nacht so herrlich trocken hielt.

Doch wenn da nicht die ganzen widerlichen Nacktschnecken wären …

Insgesamt 17 daumendicke Eckel-Kriecher zähle ich, die sich -natürlich außen, am Zelt festgesaugt haben ….

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Zwei Kilometer hinaus aus dem Walddorf Eymotiers bin ich gestern noch bis hier in den tiefsten “Regenwald” geraten.

Weit abgeschieden wollte ich sein, folgte dem immer währenden Rauschen des großen Flusses, der sich durch Eymotiers hinaus in die Wildnis windet. Erreicht habe ich ihn nie, zu steil gehts hier hinunter, ich rutsche schwer beladen mit meinen Taschen einige Meter das fluffige Moos hinab, halte mich an einem Baum und entschließe mich hier auf halber Höhe das Lager aufzuschlagen; ein wohl immerfeuchtes, moosgrünes Regenklima, etwas düster aber irgendwie geheimnisvoll verwunschen, umgibt mich.

Eine Art Regenwald mitten in Europa, das ist der Limousin, Frankreichs Waldreichste Region. Da bin ich jetzt und schlief wunderbar im Schutz meiner fabelhaften Ausrüstung; das Abschleppen mit Sack und Pack hat sich also wieder mal gelohnt.

Frankreich - Region Limousin -  (29.06.2014)

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Wobei in Eymoutiers 2000 Einwohner leben, kann dieser Ort noch gut als Dorf bezeichnet werden, vielleicht eher als “Großdorf”, in dem halt jeder, jeden kennt. Hier im Bild finde ich besonders die  über 300 Jahre alte Bibliothek ganz spannend; bei den auch im Sommer häufigen Regenfällen hilft sie zumindest auch als Witterungsschutz ganz gut. Ich habe es erfolgreich probiert.

Doch meine Erkundungen halten sich in Grenzen; Trampen ist fürchterlich energiezehrend, und ich sehne mich bald “irgendwo” zu liegen… es ist bereits schon wieder fünf Uhr… wo die Zeit nur bleibt …?

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Eymoutiers finde ich genau passend für heute, da ich noch eine Nacht draußen verbringen muss, bevor ich morgen in der noch 44 km entfernten Regionalhauptstadt eingeladen bin.

So scheint auch plötzlich wieder die Sonne, die Straßen des lieblichen Ortes gleißen im sommerlichen Regendunst. Laune kommt auf mal kurz das Dorf zu erkunden ….

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Per Anhalter schaffe ich es noch recht gemütlich bis ins Herz des Limousin, in den Ort Eymoutiers, mitten im Nirgendwo.

Wie gesagt ist Trampen in Frankreich an sich kein Problem, wenn da nicht diese Sprache wäre …. da ich ja ernsthaft alle Länder der Welt durchstreifen will, nimmt jeder an, ich könne gleich ein ganzes Dutzend Sprachen … weit gefehlt, lediglich Englisch, und das auch noch einigermaßen passabel  kann ich vorweisen.

Egal, zumindest bis hierhin habe ich es geschafft, mit viel Gestammel und reichlich verbaler Handarbeit während der Überfahrten per Anhalter in einer Englisch / Deutsch freien Atmosphäre. Dann regnet es natürlich auch mal wieder hier in Eymoutiers (Bild) und ich warte erstmal ab …warte und warte …

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USSEL (gesprochen: Üssel) ist mein Eingangstor zum Limousin. Hier an dieser typisch, Französischen Geschäftsstraße finde ich auch eine Kneipe mit WiFi, um hier auch immer schön alles posten zu können.

Außerdem scype ich möglichst oft mit meinem Freund Georg und Mama in der lieben Heimat.

So eine Onlinesitzung an meinem Tablet-PC dauert mindestens zwei volle Stunden …’

Für was man im Wanderleben so alles Zeit haben muss ……!?

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So “besichtige” ich Ussel,  (Üssel) die Kleinstadt auf meinem “Weltweg” ….  ich muss mich halt daran gewöhnen, ständig über 20 Kilo mit mir herum zu tragen …

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Ussel, mit 17.000 Einwohnern ein unbekanntes Provinznest, liegt weit in den nördlichen Ausläufern des Zentralmassives gelegen, somit fast in Frankreichs Mitte.

Den LIMOUSIN, die Region in der Ussel liegt, dass mir als erster größerer Ort ein Eingangstor dient, bereise ich nun in der Vollendung meiner “systematischen” Reise durch Frankreich, das ja ein “Schwerpunktland” mit seinen 22 Regionen ist.
Auf dem Jakobsweg im Jahr 2012, wo ich fußläufig 11 Regionen erwandert hatte, und weitere sieben, die ich dieses Jahr noch erkundete, habe ich somit schon 18 Regionen.

Wegen meines damals entzündeten Fußes, brach ich den Weg von England (2013) in die Bretagne ab und hole dies nun jetzt nach.
Mit 17.000 Quadratkilometer ist der Limousin genau halb so groß wie Nordrhein Westfalen, hat aber noch nicht einmal 5 % seiner Einwohnerzahl: Die 745.000 Menschen verlieren sich hier in den geschwungenen Weiten, trinken gern Apfelwein und essen das edle Fleisch ihrer “Limousin-Rinder”, die hier überall auf den bergigen Weiden zu sehen sind.

Als “Möchtegern Vegetarier” tue ich mich eher schwer das mal zu probieren …. wobei auch die entsetzlichen Preise in den eigentlich einfachen Restaurants, da einiges beisteuern meine Finger davon zu lassen …

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Heute in Ussel lasse ich mir einfach Zeit. Zwar will ich eigentlich schnell nach Limoges (die Hauptstadt des Limousin) doch warum so schnell?

Außerdem bin ich erst für morgen dort verabredet, Couchsurfing sei dank :-)

In Ussel finde ich zum Glück (!) einen kleinen Supermarkt, was eigentlich sehr überraschend ist; Sonntags ist hier normalerweise niemals irgendwas geöffnet und ich müsste an den Häusern um was zu Essen fragen (kenne ich noch vom Jakobsweg..)

Aber dann kommt sogar noch die Sonne hervor … ich finde eine halbwegs trockene Bank und lasse mich samt schweeeeres Gepäck nieder ….. Dosenravioli, hartes Brot (mögen die Franzosen komischerweise) und Leitungswasser sollten mich über den Tag bringen.

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Wieder im Wald gelandet, haaach wie ich das doch liebe hier draußen; Wälder sind immer am besten um heimlich und ungestört seine Nachtruhe zu genießen. Schöne Lieder von den Vögeln frühmorgens inclusive.

Auch wenns mal wieder regnet, …. ich habe Zeit und warte gern, drehe mich nochmal um und schlummere weiter. Gestern taten noch die Knochen so weh, da ich beim trampen so viel die Straßen entlang zog, um bessere Stellplätze zum Anhalten der Autos zu testen…. schließlich wiegt mein Sack & Pack ja einiges …uff.

Aus Ussel bin ich dann schnell wieder raus, und fand gleich hinter dem letzten Haus diesen Fleck im Wald ….

Frankreich (Region Limousin) 28.06.2014

Eeeendlich angekommen; in der Zielregion im allertiefsten Frankreich, dem Limousin, einem bergigen Bauernland voller Rinder und Wälder…

Gestern war ich noch im schönen Maćon, einer kleinen, aber sehr geschäftigen Stadt im südlichen Burgund, zeltete dort in einem Grünstreifen nach langer Tour (ca 450 km) per Anhalter.

Anschließend zog ich weiter, hob den Daumen in die regnerische Luft und hoppelte von Dorf zu Dorf; trampen in Frankreich scheint echt gut zu klappen. Nötig ist das auch bei dem wohl teuersten Zügen Europas (lediglich Schweden, Norwegen und die Schweiz sind ähnlich teuer) - in Frankreich sind die Bahn-Kilometer wohl vom Preis-Leistungs Verhältnis die unverschämtesten weltweit. Bei meinen Nachfragen an verschiedenen Bahnhöfen trifft mich jedes mal der Schlag … aber naja, bei unseren Nachbarn (die übrigens vom Einkommen nicht über dem Deutschen liegen) läuft ja so manches nicht richtig; während einer Heißhungerattacke zahlte ich kürzlich sechs Euro für ein schlaffes Sandwich. Die Cola für 3,50 hatte ich mir dann verkniffen; Leitungswasser tuts auch.

Doch die Menschen hier sind dem offensichtlich Budget-Reisenden sehr freundlich gesonnen; bis Clermont Ferrand habe ich es noch geschafft, nahm aber noch einen Bus für die letzten 30 km bis nach Ussel (gesprochen: Üssel) und war gestern spät Abends dort im Wald zum zelten gelandet. Leider war schon alles tot im 17.000 Einwohner Ort, hier in dieser tiefsten Provinz, sodass es sowas von toll war dieses alte, trockene Dönerbrot noch im Vorrat zu haben. Eine Flasche Wasser hatte ich mir noch an einem Haus in der Nähe “erbetteln” müssen.

 

 

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