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                              ...Wanderleben...

                                         ... auf dem längsten Weg der Welt ...

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Stand:
25.11.2015

Katalonien

Barcelona…

Wieder 300 Kilometer weiter im Dreh & Angelpunkt Barcelona, wo ich wieder bei Tim untergekommen bin, jener Tim der mich mal vor langer Zeit am Anfang der großen Spanien Erkundung hier auf der Straße traf. Jetzt sind wir Kumpel geworden und habe ” meinen Mann in / für Barcelona  - Wobei ich eher dass Gefühl habe ihn nicht nur hier zu treffen. Tim weiß echt viel über die Welt da draußen und mag wie ich das Reisen. Die Welt mag groß sein, doch manchmal kann sie auch ganz, ganz klein werden; Tim, maybe meet you in Papua Neuguinea anytime….

Barcelona nutze nun als Sprungbrett zur letzten Region des “Spanischen Kontinents”, wie ich gern dieses so vielfältige Land nenne, nach Mallorca, jaja, da wo wir alle mal hinkommen ….. weil hier die Fähren nach Palma ablegen um in acht Stunden Überfahrt die berühmte Mittelmeerinsel zu erreichen, - allerdings erst ab 23:00 Uhr, also schlafen auf dem Fußboden im Schiff ist heute angesagt.

Auf “Malle” allerdings bin ich wieder über “Couchsurfing” fündig geworden; Miquel heißt diesmal mein Gastgeber und nimmt mich für zwei Tage bei sich zu Hause in Palma auf. Anschließend plane ich drei, vier Tage durch die Insel zu wandern und draußen im Zelt zu nächtigen.

Aaaaber erstmal vertreibe ich mir hier in Barcelona die Zeit, wundere mich über die vielen Chinesen hier und trinke alkoholfreies Bier.

Morgen, ganz früh komme ich auf MALLORCA an… :-)

Spanien / Manresa

Geschafft,  jetzt bin ich schon wieder  weiter, diesmal in Manresa, einer Stadt ca 70 Kilometer von Barcelona entfernt.

Manresa liegt fast im Zentrum Kataloniens,  vorbei an einen “Montserrat”, sowas wie der heilige Berg der Katalanen, der im Nachmittaglichen Sonnenschein echt wie ein Felsberg in Arizona aussieht.

Malu heißt heute mein Gastgeber und der meint es ganz besonders gut; er holte mich mit seinem Auto mal eben aus Barcelona ab; 140 Kilometer hin und Rückfahrt bis nach Manresa. Dort angekommen huscht er schon wieder von dannen, zeigt mir seine Wohnung, ich packe den Wanderwagen aus dem engen Kofferraum und sitze nun allein auf einem Sofa, schaue spanisches Fernsehen und soll alles essen was in seinem Kühlschrank rumfliegt….

Wie ich schon gerade auf meinem Facebookaccount schrieb; mann, wenn das jetzt so weitergeht,  glaube ich es bald selbst schon nicht mehr …

Jaja, es klappt also und nun ruhe ich mich hier aus, warte auf Manu und freue mich auf den Abend. Er ist in meinem Alter,  wohnt allein in einer großen Altbauwohnung und arbeitet wahnsinnig viel.

Vielleicht ist auch das der Grund für seine Begeisterung mir gegenüber …. schon vor Tagen fand er mich im Internet und schrieb mir täglich irgendwas.

Er freut sich total mir helfen zu können,  sagt er immer und träumt irgendwie auch von einem Leben auf Wanderschaft.

Ich solle ihm heute Abend einiges erzählen, bei einer guten Flasche Rioja … Katalanische Abende allerdings dauern in der Regel immer so bis drei Uhr Morgens.

Mal sehen was kommt, morgen kommt es laut Wettervorhersage zu einem Umbruch, Kälte und Regen sollen uns erinnern,  dass es eigentlich Anfang November ist, was hier nur zu leicht in Vergessenheit geriet;  bis 28 Grad bei unglaublich blauen Himmel war es hier wochenlang …

Morgen, ausgerechnet dann wo ich nochmal in die total hohen Berge will, nach Andorra dem seltsamen Fürstentum in den Pyrenäen.

Sattgegessen mit Unmengen an Weißbrot mit Oliven, dazu Obst und Schokolade,  gehe ich jetzt nochmal raus ins Abendlich - Finstere Manresa.

Noch ist es warm wie im August …….
 

Katalonien01

Spanien / Barcelona

Wieder dabei: Unser Paul, hier mitten im Getümmel der La Rambla, einer der großen Flaniermeilen Barcelonas.
 

Katalonien02

Wo ist Paul ?

Nur wie ein Punkt, so klein wirkt er gegen die Größe der “Sagrada Familia” einem der vielen Wahrzeichen Barcelonas, soviel sei verraten …

Nicht nur die Bauweise, sondern auch das diese Kirche ein aktueller Neubau ist, macht die Sache so besonders.

Ich bin begeistert.

Zwischen meinen Besuchen bei den Gastgebern, streife ich durch die sonnige Stadt, treffe dort z.B. Tim, einen Deutschen Auswanderer, der mich zu einem Stadtrundgang einlädt und mir das wohl imposanteste Bauwerk der Stadt zeigt: Die Sagrada Familia, ein nimmerfertiger Kirchenneubau, gerade mal vor hundert Jahren angefangen in seiner Errichtung.

Da ich aber schon morgen wieder weiterziehe, um das kleine Land Andorra zu finden, verabrede ich mich mit Tim für später,  wenn ich nochmal nach Barcelona zurück muss, um dann anschließend die Küstenstraße in Richtung Valencia zu nehmen. Dort in seinem kleinen Zimmer mitten in Barcelona kann ich dann übernachten.

Nötig sind sichere Unterkünfte hier allemal; die Kriminalität in der Stadt ist wirklich heftig. Kaum wird es dunkel kommen sie schon …. seltsamste Gestalten, wirr, gekrümmt und seltsame Geräusche von sich gebend verbreiten sie Angst und Schrecken in meinem Wanderleben. So ist es vielmehr der urbane Jungle, als der finstere Wald in der Natur, welcher mir das Fürchten lehrt; Besoffene und Bekiffte Jungs machen pünktlich zum Dunkel werden, die schöne Stadt zum Freiwildgehege in dem wieder einmal klar wird, dass der Mensch das schrecklichste Raubtier ist.

Deshalb darf ich bloß nicht am Strand schlafen, auch wenns so schön warm ist. Selbst die Polizei geht da nicht zimperlich vor; Feride wusste mir von wüsten Aktionen gegen verirrte Touristen am nächtlichen Strand zu berichten, die dort im Suff ihre Nachtruhe suchten.

Aber auch Tim sparte nicht mit Erzählungen: Er wurde nächtens überfallen von mehreren arabischen Jungs, die ihm auf dem Heimweg von der Arbeit auflauerten.

Ich schaue jetzt aus dem Fenster hier in der so lebendigen Altstadt und bin so froh hier zu sein. Mal sehen was morgen wird, entweder ich übernachte in Manresa, einer Stadt 80 Kilometer weit weg von hier, oder - sollte es nicht klappen, werde ich weiterziehen, noch einmal kurz nach Norden in die hohen Berge nach Andorra, dort bin ich schon eingeladen. Aber zuvor wandere ich noch durch die hohen Berge ins kleine Reich und Zelte in der kargen Wildnis.

Danach werde ich irgendwann hier wieder berichten ….
 

Katalonien03

Das sieht ja nun ganz anders aus: Palmen und Sonnenschein,  hier im warmen Süden,  unterwegs auf den Avenidas in Barcelona…

27 Grad sind es, und das Ende Oktober …

Mitten in der Altstadt von Barcelona finde ich heute nun mein Heim bei Vittro, der hier in seiner recht großen Wohnung gleich mehrere Gäste beherbergt.  Ich aber passe irgendwie dazwischen,  lege meine Luftmatratze auf die kaputten Fliesen seines Schlafzimmerbodens, ganz so wie ich es mir im Zelt gemütlich mache.

Vittro ist heute Abend allerdings ausgegangen,  mit einer russischen Freundin,  während ich mit einem Kanadier in der Wohnung verweile, meine Internetaufgaben verrichte ( Blog schreiben, Gastgeberprofile finden, Facebook gucken…) und den Lärm der vielen Menschen der Joaquim Costa bei weit offenen Fenster genieße.

Ein mediterran,  feiner Wind weht durch den mild belichteten Raum, heute waren es sagenhafte 27 Grad. Viel zu warm für diese Zeit heute  Ende Oktober.

Katalonien ist ein Teil von Spanien, zumindest offiziell.  Wie das Baskenland, was weit im Norden liegt, strebt auch diese Region nach Unabhängigkeit,  häufig sieht man an den Balkonen der hohen Wohnhäuser in der Altstadt, die gelbrot gestreiften Flaggen von “Catalunya” hängen,  wie das Land hier genannt wird, um zu demonstrieren dass man wenig davon hält ein Teil Spaniens zu sein.

Ich erinnere mich noch gut an letztes Jahr, wo im Baskenland längs des Jakobsweges auch diese Beflaggung an den Fenstern demonstrierte, wie sehr diese Regionen ihre Autonomie verlangen.

In Katalonien unterscheidet sich die Sprache auch so sehr vom Spanischen, dass das Katalonische sogar als völlig eigene Sprache gilt;  ganz ähnlich wie das Holländische gegenüber dem Deutschen.

Auch die Metropolen liegen miteinander seit Ewigkeiten im Wettstreit: Barcelona gegen Madrid, Katalonien gegen Spanien. So schaffte es die Katalonische Landesregierung tatsächlich sogar, vor kurzem den allseits beliebten Stierkampf zu verbieten.

Eigentlich selbst hier ganz gern besucht, aber dennoch zu sehr was Ureigenes vom alten Kolonialisten aus Madrid, also was sehr, sehr Spanisches, reicht dieses Argument um jeglichen Protest der Katalanen gegen das Verbot im Keim zu ersticken.

Auch ich befürworte so ein Gesetz, allerdings kaum aus politischen, sondern vielmehr aus ethischen Gründen.

Barcelona,  die stolze Hauptstadt Kataloniens ist wahrlich gewaltig: Ein riesiges Häusermeer zieht sich 25 Kilometer an der Mittelmeerküste entlang, dahinter Berge an denen die Stadt hinauf zu klettern scheint.

Hier bin ich jetzt und habe es geschafft zwei Gastgeber zu finden, zwei Menschen aus Barcelona die mich in ihre Wohnung lassen und einen Einblick in ihr Leben erlauben jenseits aller touristischen Kulissen ….

Spanien / Katalonien

Sooo, wieder gehts weiter.Endlich.

Nach etlichen Tagen in der dennoch schönen Heimat,  - es fiel mir gar nicht schwer länger zu bleiben; der Oktober war diesmal wirklich Gold, bin ich in einem Rutsch weit nach Süden gekommen.

Nicht über Westfrankreich, wie eigentlich geplant, preschte ich mit dem Bus direkt nach Barcelona,  verließ mein sonniges, nach Herbstlaub duftendes Zuhause um vor der winterlichen Dunkelheit am heimischen Horizont zu fliehen …

Da ich Frankreich ja schon wirklich gut kenne (letztes Jahr wanderte ich auf dem Jakobsweg fast 3000 Kilometer allein in Frankreich) denke ich, dass es nicht schlimm wäre,  die mir noch fehlenden Westregionen außen vor zu lassen, und stattdessen gleich in den Süden zu stoßen.

Nun sitze ich hier, habe endlich ein WiFi angetrieben und schwitze bei sagenhaften 27 Grad.

Auch hier in Spaniens Nordosten, ist es momentan viel zu warm.

Mir solls recht sein.

Die Busfahrt allerdings war die reinste Hölle: 26 Stunden in Sitzhaltung, kein Internet (wie in der Werbung gegenteilig versprochen) und dementsprechend kein Schlaf;  völlig fertig fand ich mich dann Vormittags, nach ausgeharrter Nacht in der Mega - Sardienenbüchse mitten in der Supercity Barcelona wieder; wahnsinniger Straßenverkehr,  wunderschöne Boulevards,  jaaaa, Palmen und Gottseidank Feride, meine rettende Gastgeberin für diese Stadt.

Wir hatten uns schon, wie ich es üblicherweise immer versuche, über Couchsurfing gefunden,  Feride ist 32, lebt allein in einer kleinen, gemütlichen Wohnung in der Stadtmitte und suchte gerade mich von gut 40 “Bewerbern” aus, die sich ja schnell für eine Couch in dieser tollen Stadt zusammenfinden.

Endlich hat es wieder funktioniert: Couchsurfing,  einst totgeglaubt (in England ging es gar nicht…) scheint hier in Spanien wieder zu fluppen. *freu*

So, jetzt muss ich mal unterbrechen,  jemand interessiert sich sehr für meinen Wanderwagen, der vor dem Cafe geparkt steht, indem ich jetzt hier schreibe…
 

 

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