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Stand:
25.11.2015

Ost Midlands

England / Leicester / Earl Shilton

Nur wenig später treffe ich in Leicester ein, das im deutschen wie “Lester” gesprochen wird.

Hier wird wieder klar, wie international dieses Land ist; Leicester, eine Stadt mit 340.000 Einwohner,  ist der erste Ort dessen Nichtenglische Bevölkerung die Mehrheit bildet.

Vornehmlich aus Pakistan und Indien stammen die meisten hier, aber auch Afrikaner sieht man überall.

Die Zukunft dieses Landes - sowie von den meisten Teilen Europas,  sieht so aus; Menschen aus Indien, China und Afrika werden auch in Zukunft massenweise kommen, da selbst in sogenannten ”Kriesenzeiten” hier, der Lebensstandard viel besser ist als in den Heimatländern.

Ich jedenfalls,  erfreue mich an den vielen Dönerläden, Chinastores und indische Tante Emmaläden, mit ihrer typischen Betriebsamkeit.
So findet sich auch mitten drin ein Hare Krishna Zentrum, dessen bunte, umfangreiche Homepage ich schon vor Wochen bewundert hatte.

Welch imposanter Tempel möge dort in Leicester erstrahlen,  dachte ich, und stehe nun vor einem winzigen Büroverschlag mit trüben Fenstern und defekter Klingel.

Na toll, das war nu  meine große Hoffnung.  Draußen vor der Stadt gäbe es ja noch eine Farm, ganz ähnlich wie jene in Lasmahagow, wo ich vor Wochen lange Zeit blieb.

Doch jetzt ist niemand hier umd eine Adresse für die Farm, gibt es selbst im Internet nicht zu finden …

Mein größtes Problem aber ist die permanente Müdigkeit.  Jetzt noch irgendeinen von denen zu suchen, schaffe ich jetzt nicht mehr.
Immerhin würde ich bei den Hare Krishnas herzlich empfangen,  man wisse um meine Verdienste von der Farm in Schottland,  und bin ein “Freund Krishnas”.

Doch heute wohl eher nicht. Ich beschließe erstmal die Stadt zu verlassen, nehme den Bus nach Earl Shilton, einem Dorf zehn Kilometer außerhalb,  wo ich einfach mein Zelt irgendwo dort aufbauen will um dann ewig zu schlafen.

Bor Ort dann, aber geht die Ochsentour immer noch weiter;  nach langem umherziehen auf der suche nach einem Bauernhof,  erfahre ich dort nur kalte Ablehnung.  Auch eine gute Stunde später, nachdem ich einen weiteren Hof finde, schickt man mich ohne Mitleid in die Wüste.

Entweder ich habe heute einfach nur viel Pech, oder die Engländer sind fürchterlich Ungastlich. Ja selbst die Landschaft ist dermaßen dicht, dass ich keine Chance habe über die allgegenwärtigen Weißdornhecken aufs Acker zu springen,  wo ich dann zelten könnte.

Doch auch die vielen Schilder mit blutrünstigen Hunden drauf, sprechen die klare Botschaft,  hier nicht willkommen zu sein.

Ich bin am Ende.

Der Rücken schmerzt entsetzlich unter der Last meiner schweren Taschen… ich bin verschwitzt und fühle mich grauenhaft.
 
Weiter über elend lange Pfade, umgeben von korrekt gestutzten Dornenhecken, schleppe ich mich von diesem Gottverlassenen Landstrich zurück in den Ort Earl Shilton um nur noch den nächsten Bus in die Stadt zu nehmen ….

Coventry ist groß,  dort werde ich nun in ein Hotel gehen. Geld spielt keine Rolle, ich kann jetzt einfach nicht mehr ….

England / Leicester / Coventry

Oh Mann, was für heftige Tage …

Schon um fünf Uhr morgens musste ich Andys Haus in Nottingham verlassen,  da er nach Deutschland fliegt.

Ich hingegen habe jetzt Zeit satt um den noch gar nicht erwachten Tag hier in Nottingham zu begrüßen,  wozu ich allerdings gern sehr viel fiter sein würde.

Der Schlafmangel liegt mir mehr und mehr in den Knochen,  versuche in einem Park auf einer Bank vielleicht etwas zu schlummern,  aber es ist einfach zu kalt hier.

Mittlerweile wieder im hellen Morgenschein eines wieder tollen Tages, erfreue ich mich der Sonne, die alles ein bisschen erträglicher macht. Bin müde ohne ende und plane heute ganz besonders früh einen Schlafplatz zu finden.

Den wähne ich in Leicester, der nächsten Stadt südlich von Nottingham, und zahle fünf Pfund am Bussteig und verlasse diese interessante Stadt.

Nottingham ist bei uns halt aus der Robin Hood Erzählung bekannt, und tatsächlich ein alter, wichtiger Ort hier in Mittelengland, mit einer riesengroßen Universität,  ( wo es offensichtlich mehr Chinesen gibt als sonstwas )  und einem gewaltigen Angebot an Läden,  Bars und alles was eine echte Großstadt so braucht.

Selbst der zentrale Marktplatz mit der großen Cityhall, die ein bisschen wie das Capitol an Washington erinnert, ist mit seinen asymmetrischen Riss aus mehrfarbigen Granit, ein gelungener Treffpunkt,  der auch von der einheimischen Jugend voll angenommen wird.

Ich sitze hier und füttere verbotenerweise die Tauben, freue mich über den großen Brunnen mit seinen künstlichen Stromschnellen,  Fontänen und spiegelnden Wasserflächen,  die etwas nach Chlor riechen. Irgendwie erfrischend das ganze.
 

Ost Midland01

England ( Nottingham )

Endlich Pause machen, natürlich hier am berühmten Robin Hood Denkmal.

Soooo, angekommen in der Robin Hood Stadt, eigentlich schon gestern, da ich wieder mit dem Bus Vorlieb nehmen musste.
Also trampen ist hier in Mittelengland leider etwas unmöglich.  Zu dicht ist das Land besiedelt, zu engmaschig das Straßennetz und somit auch zu unübersichtlich weite Strecken zu bekommen; die Fahrer die mich bereitwillig mitnehmen wollen, schicke ich gleich wieder weiter, da sie immer sonstwo hin wollen, nie aber in meine Richtung …

Gott sei Dank aber habe ich noch das Geld von der Krishna-Farm und kann mir (noch) die teuren Bustikets leisten, Bahnfahren kostet sogar noch mehr. Uff, irgendwann werde ich wieder im warmen Süden sein, in Spanien. Dort ist nicht nur das Wetter viel schöner, sondern auch alles billiger.

Momentan bin ich etwas muffig; sitze schon zwei Stunden bei MacDonalds mitten in Nottingham und warte bisher vergeblich auf ein Ende des Dauerregens. Stadtbesichtigung ade… zumindest vorläufig.
Gestern Abend war es noch schön, ich traf Andy, meinen Gastgeber hier und blieb allerdings zu lang wach. Nur fünf Stunden Schlaf macht immer noch müde. Allein Zuhause bei Andy bleiben, war allerdings auch nicht drin, bis sieben ist er nun arbeiten und dann kann ich wieder zurück.

…. Werde wohl sowas von ins Bett dann fallen, gääähn …

Dennoch, die Stadt ist Schön und Lebendig. Ein paar Rundgänge sind auch mit Regen drin, anschließend relaxen im Cafe und im Internet stöbern. Das wäre heute mein Plan.

Morgen dann gehts weiter nach Leicester, etwas südlich von hier gelegen, wo es wieder eine Krishna-Farm geben soll … ich bin gespannt und hoffe es gibt auch bald wieder Sonne.

 

 

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