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                              ...Wanderleben...

                                         ... auf dem längsten Weg der Welt ...

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Stand:
25.11.2015

Schweiz  -Region Westschweiz/Französische Schweiz- (03.09.2014)

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Zuhause im Herzen von Genf bei Benjamin.

Hier auf diesem mobilen Bett, nächtige ich als Couchsurfer. Benjamin ist wie viele in dieser Stadt aus Frankreich hier her zugewandert, wir sprechen Englisch und erzählen uns jede Menge.

Lediglich früh morgens und am Abend sehen wir uns, da er sehr lang arbeitet. Ich habe meinen eigenen Schlüssel bekommen und kann machen was ich will.

Tja, und wieder ziehe ich weiter…. morgen schaue ich wie es zur Autobahn nach Osten geht, immer in Richtung Mont Blank. In dessen Schatten möchte ich dann irgendwo wild Campen, im Schatten des höchsten Berges der Alpen….

Noch einen Tag in Frankreich werde ich verbringen, bevor es weiter per Anhalter durch den Tunnel unter dem Mont Blanc geht…ins Aosta Tal, nach Italien.

So, liebe Schweiz. Ich bin dann bald weg und vielen Dank an alle die mir dieses Land möglich gemacht haben, Utz, Habsruedi und Benjamin, die vielen Autofahrer beim Trampen, der Peter beim Zelten und natürlich der liebe Georg, der mich auf über 3800 Meter Höhe brachte….

Ein Wanderleben in der Schweiz…. es war so schön….

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Wie ein kleines Meer braust der Genfer See auf, doch der recht süßliche Duft seiner Fluten verraten, dass es kein Salzwasser ist. Lustig: Ich beobachte Chinesische Touristen, die mit dem Finger das Wasser berühren, um zu schmecken worum es sich handelt…

Mit bis zu 310 Metern Tiefe, gehört der Genfer See zu den gewaltigsten Gewässern in Europa. Nördlich an der Schweiz gelegen und südlich an Frankreich, befindet sich der “Lac Leman” aber komplett im Französischen Kulturraum.

Überhaupt, Genf heißt eher Geneve und irgendwie komme ich mir hier vor, als sei ich gar nicht mehr in der Schweiz; komplett Französisch geht es hier zu, alle sprechen es, und sogar die Häuser sehen in ihrem Baustiel aus, wie im großen Nachbarland.

Also mit Deutsch komme ich hier gar nicht mehr voran. Englisch allerdings, wird überall verstanden.

Kulinarisch gibt es in Genf einiges zu finden, doch leider sind die traditionellen Gerichte dermaßen teuer, dass ich es wieder nicht schaffe, diese mal zu probieren. Stattdessen muss ich täglich mit Mac Donalds Vorlieb nehmen, da gibts das Menü in bester Citylage für 11 Euro. Unschlagbar billig in Genf.

Ansonsten bin ich schon überrascht, wie wenig es hier zu sehen gibt; diese gewaltige Fontäne im Hafen vor der Stadt gilt als Wahrzeichen von Genf. 140 Meter sprüht sie in den Himmel, doch heute und gestern sprüht sie eben nicht, zu windig sei es, und das Risiko zu hoch das eine oder andere 10.000 Euro Kostüm zu nässen. Die Stadt würde sich doof und dusselig zahlen an Schadensersatz Ansprüchen…

Genf ist zwar schön, aber eben nicht besonders charakteristisch. Ich denke hier eben noch etwas länger bleiben zu müssen um es besser zu verstehen… doch bei all den wunderbaren Erlebnissen in diesem Land, irgendwie bin ich schon froh, morgen wieder weiter zu ziehen. Die Preise hier machen mich fertig. Ohne all die Gastgeber und Helfer, hätte ich die letzten vier Wochen nie geschafft…. das werde ich nie vergessen.

Schweiz  -Region Westschweiz/Französische Schweiz-  (02.09.2014)


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Per Anhalter aus Lausanne ist keine leichte Nummer; ganze drei Stunden suche ich an den engen, schnellen, aggressiven Ausfallstraßen, schwerst beladen wie ein Packesel, nach geeigneten Stellen zum Stehen & anhalten.

Nachdem ein Polizist als einziger Interessent mich wüst beschimpfend von der Autobahnausfahrt hinweg fegt, trotte ich einen Kilometer weiter zur nächsten…. und werde von zwei Franzosen mitgenommen, die mich auf dem Weg nach Südfrankreich in Genf absetzen. Dort, direkt am Airport, findet sich schnell ein Bus, doch sechs Euro für die paar Kilometer zum Zentrum? Nee, die laufe ich dann lieber…

Ich spare im teuersten Land der Welt, in seiner wohl teuersten Stadt überhaupt; ich bin in GENF, der zweitgrößten Stadt im Lande, die zwar mit rund 200.000 Einwohner im Innenbereich und 500.000 Bewohnern als Ballungsraum, nicht besonderes riesig ausschaut, aber als “kleinste Metropole” der Welt bekannt ist.

Genf ist als Sitz vieler großer Internationaler Organisationen (z.B. UNO, WHO, WTO) dermaßen angesagt, dass die Stadt einen der internationalsten Zuläufe überhaupt in Europa hat; im Minutentakt sehe ich die Jets in den blauen Himmel starten… überall der Klang von Rollkoffern. Die Krawatten wedeln im Wind… hier ist ganz klar Anzug und feines Schuhwerk angesagt. Backpacker wie mich, sehe ich selbst im Stadtzentrum nirgends.

Etwas verloren streife ich durch eine extreme Luxuswelt, wirke wie ein anderes Wesen aus dem Weltall, mein überdimensionierter Rucksack im Kontrast zu  flanierenden Luxusgewächsen mit Chartier Schmuck und Luis Vuitton Taschen auf selbstsicheren Minimal-Pfennigabsatz wirkt deplaziert. Hier in der Rue Rhone, wo offensichtlich Arabische Großmillionäre ihren uniformierten Harem ausführen, warte ich auf einer Granitbank sitzend und staune über diesen Laufsteg.

Mein Gastgeber lässt auf sich warten, heute ist Dienstag und er kommt erst um 18:00 Uhr. Doch all das warten soll sich lohnen:  Ich treffe einen etwa gleichalterigen, sehr freundlichen Typen, der auch noch sowas von Zentral wohnt, dass ich es fast kaum glauben mag.

Direkt am Place de Chevelu, mittendrin in Nachbarschaft zu den teuersten Luxushotels Europas, finde ich meine Couch…. Benjamin kenne ich bereits schon länger aus dem Chat in Cochsurfing.

Das sind sie, meine letzten Erlebnisse in diesem Land… morgen bleibe ich noch einen vollen Tag hier jnd schaue mir dieses Treiben noch ein Weilchen an, und wer weiß, vielleicht gönne ich mir sogar mal ein sündhaft teures Bier vom Fass, hier in exponierter Lage und mal ganz ohne Rucksack…. dann möchte ich mich mal ganz kurz so fühlen, als gehöre ich dazu….

Schweiz  - Region Westschweiz/Französische Schweiz- (01.09.2014)

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Tolle Aussichten hier am Strand von Lausanne am Genfer See… in jeglicher Hinsicht; das Wetter ist endlich mal das was es schon lange sein sollte, es strahlt nur so vom Himmel. Kaum verließ die behäbige Bergbahn das Hochland,  da gleißte es nur so über diese erhabene blaue Weite dieser riesigen Wasserfläche. Als falle der Zug den steilen Hang hinab, denke ich als die Stadt Montreux, ganz ganz unten am Seeufer erscheint, und nur langsam winden sich in Serpentinen die Waggons tiefer und tiefer.

Lausanne, wenig später erreicht ist das Ziel für heute.

Dort hatte ich noch in letzter Minute geschafft eine ganz besonders interessante Unterkunft zu ergattern; in einem echten Hotelzimmer liege ich jetzt ausgebreitet, ausgestattet mit WiFi und kann nur noch so drauf los posten hier….  ja, in den Wirren meiner vielen Kontakte zur Vorbereitung der Schlafmöglichkeiten k  all den Städten meines “Weltweges”, verlor ich ihn, den Helfer aus Lausanne, fanden uns aber noch gestern wieder, verabredeten uns neu und kann zum Glück jetzt hier kostenlos mein Zimmer beziehen.

Allerdings darf ich nicht genau sagen wo ich hier bin. Diskretion ist somit wohl die einzige Gegenleistung, da ein Hotel welches seine Zimmer verschenkt nicht unbedingt damit falsche Werbung machen will…. wer weiß wie viele Backpacker und andere Wandersleute meine Geschichten hier noch so lesen…

Aber eben ein solcher war es, der dem Betreiber hier auf mich aufmerksam machte; irgendeiner der angeblich mit dem Rad durch die Welt tingelt, wies auf mich hin, und so kam diese Einladung zustande bei jemanden der mein Reiseprojekt toll findet und mir helfen will.

Lausanne, eine Stadt mit 250.000 Einwohnern (incl. Vororte) die wirklich schön gelegen am Genfer See ein tolles Bild macht. Ich sprinte noch schnell zum Strand, schwimme im kalten, grünlichen Wasser und sehe rüber auf die Berge an der anderen Seite. Das ist Frankreich, dort ziehe ich bald durch….

Jaja, bald bin ich durch die ganze Schweiz, werde morgen dann nach Genf trampen, de, letzten Ziel dieses kleinen Landes, dass aber dermaßen vielfältig ist. Dort habe ich auch wieder einen Gastgeber gefunden, der mich morgen Abend empfangen will…. zwei Tage werde ich dann bleiben in Genf, der wohl kleinsten Metropole der Welt…..

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Weiter gehts, sage ich meinem lieben Freund aus dem Herzen dieses tollen Landes.

Good bye, der Reisende muss weiter ziehen, und wieder fällt der Abschied schwer. Hansruedi, mein bester Eidgenosse, ein echter, lieb gewonnener Freund.

Sogar mein Buch, was schon zwei Jahre brachliegt, weil es so schwer ist einen Verleger zu finden, will er mir prüfen lassen; eine Freundin, dke Buchhändlerin ist, soll sie dieser Sache annehmen…. meine Mama weiß auch schon bescheid, bald sendet sie ihm das Werk und alles geht in eine neue Runde… ich hoffe so, dass es gut ankommt….

Etwas eingeknickt, aber dennoch froher Natur, winke ich noch … dann schreite ich strammen Schrittes in die Stadt, zum Bahnhof.

Ja, mein Gastgeber spendiert mir noch einige Gutscheine, die ich bei der Schweizer Bahn einlöse; sogar ein ordentlicher Umweg ist damit drin; ich baue mir einen Panoramaweg zurecht, von Bern nach Thun, bis Spiez am großen See (der ohne Thunfische..) und steige gelegentlich um, dümple langsam durch fantastische Berglandschaften via Zweisimmen über Gstaad nach Montreux, dem Zwischenziel am groooooßen Genfer See.

Und das alles im echten Panoramazug (siehe Bild)

Das Endziel heißt Lausanne. Dort komme ich bei Sonnenschein an (zuvor noch bei grauem Schmuddelwetter gestartet)

Schweiz -Region Westschweiz/Französische Schweiz- (29.08.2014)

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Da tanzt sie, die Zukunft der Schweiz, ja die Zukunft des ganzen Kontinents; Indische Filmemacher in Murten, im Kontrast zur “exotischen” Kulisse einer Schweizer Altstadt.

Indien wächst rasant und Millionen gut ausgebildeter Mittelständler wollen bald ihr überbevölkertes Land verlassen, nicht nur als Touristen.

Die Chinesen kommen bereits schon, und die Inder folgen ihnen.

Für mein Verständnis eine echte Chance in einem Europa der Überalterung.

Die Zukunft wir bunter…

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Der Blick von der alten Festung Gruyeres ins Umland.

Die Westschweiz ist wieder ganz anders; angrenzend an Frankreich gleicht sich auch hier die Kultur. Es wird Französisch gesprochen, wenn auch eher ganz eigen gegessen. Die Schweizer Küche(n) sind hier eher angesagt. Auch wedeln überall die Flaggen mit dem Roten Kreuz.

Bern, die Landeshauptstadt liegt somit in Grenznähe zur Region, und überhaupt sind hier die Entfernungen kurz; mit 41.000 Quadratkilometern ist die Schweiz exakt zu groß wie die Niederlande, und mit 8, 240.000 Einwohnern (8,2 Mio) recht dicht besiedelt. Im Gegensatz zum völlig Bergfreien Holland, drängen sich die Schweizer auf nur 35% der Landesfläche. Gebirge prägen das kleine Land wie kein anderes in Europa, echtes Flachland gibt es nur Streifenweise in den schmalen Flusstälern, oder als sanftes Hügelland übergehend in den Norden.

Als reichstes Land der Welt (!) mit eben dem höchsten Einkommensniveau (nur Norwegen und Luxemburg, sowie einige nicht wirklich ernst zu nehmende Zwergstaaten liegen auf gleicher Höhe) zieht das Land der Eidgenossen mehr und mehr Zuwanderer an. Das Resultat: Häuser wo man hinschaut, Autos überall und ständig Baustellen für noch mehr Menschen.

Die kommen auch, obwohl und mittlerweile ein Volksentscheid darüber befinden soll, dem einen Riegel vorzuschieben. “Die Schweiz” platzt aus allen Nähten, sagt nicht nur mein jetziger Gastgeber, sondern fast alle mit denen ich über ihr Land spreche.

Wachstum, Wachstum … die eben bekannte Parole nahezu aller Politiker Weltweit gilt eben auch hier. Nur der Platz ist nicht unendlich.

Man ahnt es schon: Heute in Murten, einer beschaulichen Kleinstadt am Murten See gelegen, waren sie: Die Inder. Sie kommen um dort einen Bollywood Film zu drehen, tanzen ihre seichten Choreographien im Kontrast zur Mittelalterlichen Kulisse einer Schweizer Altstadt. Das mögen sie auch in Indien, die Schweiz hat ja Berge wie in Kaschmir, doch dort herrscht Krieg und zig Millionen Neureiche Touristen, ja auch potentielle Einwanderer haben das kleine Land entdeckt; es wir noch voller ………..

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Sooo, im Gegensatz zu Utz in Chur ist mein Schweizer Gastgeber in Bern alles andere als Diskret. Zumindest hat er nichts dagegen wenn wir uns mal fotografieren lassen, so wie hier in Gruyeres beim Fondue.

Hansruedi kennt sich ja gut aus, erklärt mir nicht nur das Essen der Region, sondern weiß auch viel über die Geschichte seiner tollen Heimat. Ins Schlossmuseum wollen wir noch, bräuchten aber echt viel Zeit dafür…. Hansruedi wäre ja kein echter Schweizer, wenn er keine Termine zu verschiedensten Tageszeiten pünktlich erledigen würde.

Seltsamerweise finden wir alternativ den Weg ins skurrile Giger Museum, was ausgerechnet hier in diesem Mittelalterlichen Touristen-Käse-Dorf liegt… jaja, dieser Giger, der Erfinder des bösen Alien Monsters verfolgt mich wahrhaftig; schon zuvor in Chur, weit, weit weg von hier, trank ich mit Peter reichlich Bier in der “Giger Bar”.
So eine hat’s hier aber auch, gleich neben dem Museum, mit seinen vielen unheimlich verschreckenden Bildern; Organisch, Surrealistische “Höhlenmalerei” erschrecken meinen feinfühligen Gastgeber. Der ahnte ja nicht welch Kontrast plötzlich zu malerischen Burgen und weiten Kuhweiden auf ihn einschlägt … eine extrem andere Welt einer Kunst die verstörend wirken kann. Pseudo Sexueller Angst Surrealismus vom feinsten, Hässlichkeit in Biotechnischer Synthese wirken so abstoßend wie anziehend; man schaut genauer hin und läuft Gefahr dies mit dem einen oder anderen Alptraum später zu bereuen….

Jaja, dieser Giger, der hat es wohl auf mich abgesehen…

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Dank Hansruedis Hilfe gelingt es mir weiterhin die vielseitige Küche der Schweiz zu probieren; ganz klar auch das Fondue gehört dazu, -Schweizweit- wobei das ursprünglich aus der Französischen Westschweiz stammt, wo wir heute sind.

Fondue gibt es in mehreren Varianten; am meisten verbreitet mag es auch Hansruedi in Bern als Winter Abendspeise mit geschmolzenem Käse der als Dip für Weißbrot oder Kartoffeln super lecker schmeckt. Natürlich schmelzt sich am besten ein echt Schweizer Emmentaler oder Appenzeller Käse dafür, so wie eben die Region ist.

Hier aber futtere ich die deftige Spezialität im Dorf Gruyeres, unweit vom Genfer See im Französischen Westen der Schweiz, in Sichtweite zu den nahen Alpenriesen, die in der Ferne 4000 Meter in den Himmel ragen.  Gruyeres selbst ist ein sehr bekannter Käseort mit alter Tradition; gerade hier ist das West-Schweizerische Fondue heimisch, und das weiß eben Hansruedi.

Auch mit Fleisch gibt’s Fondue, welches allerdings in heißer Brühe oder außgelassener Butter gereicht wird, auch Öl geht. Wichtig: Nichts fallen lassen in den heiß-flüssigen Käse; in der Schweiz muss man sowas mit einer “Strafe” büßen; ein Kuss an einem Tischgesellen/gesellin oder irgendwas Albernes, so verlangen es die Tischsitten, sind dann zu verrichten !!!

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